Bob Iger, der vor kurzem seinen Vertrag mit dem Disney-Vorstand bis 2026 verlängert hat und dessen Jahreseinkommen ohne Boni bei rund 27 Millionen Dollar liegt, kommentierte den laufenden Streik der Schauspieler und Autoren mit den Worten, dass die Forderungen der beiden Gewerkschaften unrealistisch seien und ihr Protest dem ohnehin schon instabilen Business nur schaden würde. Er äußerte sich in einer Fernsehansprache, während er an einer Versammlung von Milliardären auf einer Veranstaltung namens Allen & Company Sun Valley Conference teilnahm.
"Das beunruhigt mich sehr. Wir haben die Herausforderungen, denen sich die Branche in den letzten Jahren stellen musste, bereits angesprochen. Wir haben uns immer noch nicht vollständig von der Corona-Pandemie erholt. Der Markt ist nicht mehr so stark wie vor der Pandemie. Unter diesem Aspekt kam der Streik zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt", sagte der zurückkehrende Disney-Chef. Natürlich wurde er für seine Worte nicht nur in den sozialen Medien kritisiert, sondern auch von Fran Drescher, der Präsidentin der Schauspielergewerkschaft, die meinte, das Unternehmen solle Iger irgendwo einsperren, damit er nicht noch mehr Unsinn in die Welt hinausposaunen könne.
Jedenfalls hat sich die Situation in den letzten Tagen ziemlich aufgeheizt. So sandte der Schauspieler Ron Perlman (Hellboy) in den sozialen Medien eine sehr scharfe Botschaft an die Studiobosse. Ihm hatte ein Artikel auf Deadline nicht gefallen, in dem eine anonyme Quelle behauptete, das Ziel der Studiovertreter sei es, den Streik so lange wie möglich hinauszuzögern, bis die arbeitslosen Autoren und Schauspieler ihre Wohnungen verlieren. In dem Video sagte Perlman, dass man sein Zuhause auch auf andere Weise verlieren könne und dass diese Leute sehr vorsichtig sein sollten, was sie sagen, da ihre Adressen meist öffentlich bekannt seien. Der Schauspieler bediente sich auch einiger starker Vulgarismen.
Einer der wichtigsten Punkte in den Verhandlungen zwischen den Studios und den Schauspielern war auf jeden Fall die künstliche Intelligenz. Der Vorschlag der Studios sah kurz gesagt vor, dass sie den Schauspielern einen bestimmten Betrag für einen Körper- und Gesichtsscan zahlen würden, der dann auf Dauer ohne weitere Gebühren dem Studio gehören würde. Gegen den Einsatz von KI, auf den die Vertreter der Hollywood-Megakonzerne bestehen, sind auch die Drehbuchautoren, die sicherstellen wollen, dass unter dem Film immer ihr Name steht. Weitere wichtige Punkte sind die Gesamthöhe der Entschädigung (die Projektbudgets steigen, die Autoren-/Produzentengehälter sinken im Durchschnitt), die restlichen Streaming-Gebühren oder die so genannten Drehbuchautoren-"Minirooms", wo das Studio ein paar Autoren anheuert, sie ein paar Wochen lang arbeiten lässt und sie dann weiterziehen lässt, während der Rest der Serie auf den Schultern des Showrunners lastet, der dann zu tun hat, die Serie überhaupt fertigzustellen.
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