Schauspielerstreik beendet

Hollywood kann aufatmen. Nach zwei langen Streiks, die die amerikanische Film- und Fernsehindustrie in diesem Jahr lahmgelegt haben, können die Filmemacher wieder vor und hinter die Kamera zurückkehren. Denn nach tagelangen Gesprächen und Nachbesserungen haben die Vertreter der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA endlich die jüngste Vereinbarung der Studioleitungen (AMPTP) akzeptiert, die den Schauspielern u. a. eine Gehaltserhöhung von mindestens 7 %, eine Anhebung der Renten- und Gesundheitsleistungen, die Zuerkennung von Boni für das Streaming von Filmen und Serien und den erstmals garantierten Schutz vor dem Verlust von Rollen aufgrund von KI-Ersetzungen bringen soll.

Das offizielle Ende des Streiks wurde von der SAG-AFTRA-Leitung unter Präsidentin Fran Drescher für Donnerstag, den 9. November, um eine Minute nach Mitternacht (9:01 Uhr mitteleuropäischer Standardzeit) festgelegt. Der Protest der Gewerkschaft selbst dauerte 118 Tage und war damit der mit Abstand längste Schauspielerstreik in der Geschichte Hollywoods. Der zweite Streik des Jahres, an dem die Writers Guild of America (WGA) beteiligt war, dauerte vom 2. Mai bis zum 27. September und hatte eine noch längere Dauer von 148 Tagen. Die Kombination der beiden Proteste legte die US-amerikanische Film- und Fernsehindustrie in diesem Jahr insgesamt 190 Tage lang lahm.

Die Film- und Fernsehproduktionen können nun wieder aufgenommen werden, aber die Auswirkungen der beiden Streiks werden die Zuschauer in den kommenden Monaten und Jahren durch eine Reihe von verschobenen Film- und Serienpremieren noch deutlich zu spüren bekommen. Schlimmer noch, die Streiks haben auch erhebliche negative Auswirkungen auf das Leben vieler normaler Arbeitnehmer, nicht nur in der Unterhaltungsindustrie. Laut Deadline hat die Kombination der beiden Streiks in diesem Jahr beispielsweise dazu geführt, dass insgesamt 45.000 Arbeitsplätze in einer Vielzahl von Branchen weggefallen sind und allein die südkalifornische Wirtschaft einen geschätzten Verlust von 6,5 Milliarden Dollar erlitten hat.