Droht Hollywood ein weiterer Streik?

Die Traumfabrik, wie Hollywood auch genannt wird, hat in den letzten Wochen den Aspekt der Fabrik zu spüren bekommen, als die Drehbuchautoren, die mit den Arbeitsbedingungen unzufrieden sind, in Streik getreten sind. Die Arbeit an einer Reihe von Projekten wurde gestoppt, und die Studios verlieren Hunderte von Millionen Dollar. Eine Einigung zwischen den Autoren und den Produktionsfirmen ist zwar noch nicht in Sicht, aber ein weiterer wichtiger Termin rückt näher.

Die Verhandlungen zwischen der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA und den Vertretern der Studios, der AMPTP, über die Bedingungen für einen neuen Vertrag sollen am 7. Juni beginnen. Nun hat die Gewerkschaftsvorsitzende Fran Drescher die Mitglieder der SAG-AFTRA, der neben den meisten Hollywood-Schauspielern auch Radioleute, Musiker und andere Medienschaffende angehören, aufgerufen, dem Streik vorab zuzustimmen. Sie fügte hinzu, dass es selbst bei einer Zustimmung der Mehrheit der Mitglieder keineswegs sicher ist, dass ein Streik tatsächlich stattfinden wird, aber die bloße Möglichkeit gebe der Gewerkschaft ein starkes Instrument für Verhandlungen mit den Studios in die Hand.

"Schauspielerkarrieren stehen auf dem Spiel", so Drescher laut Deadline und wies darauf hin, dass die Abwertung der Arbeit von Schauspielern in Hollywood aufhören müsse. Inzwischen sind einige der Probleme dieselben, mit denen auch Drehbuchautoren konfrontiert sind: Da Streaming-Dienste wenig (oder gar keine) Daten über den Erfolg einzelner Titel veröffentlichen, können die daran arbeitenden Personen die Popularität nicht nutzen, um höhere Honorare auszuhandeln. Mit dem Streaming-Zeitalter sind auch die "Residuals", Prämien, die normalerweise für die wiederholte Ausstrahlung eines Titels in Kinos, im Fernsehen usw. gezahlt werden, praktisch verschwunden.