claudel

Die literarischen Vorlage habe ich nicht gelesen, ich kann also nicht vergleichen, auch wundere ich mich nicht über diejenigen, die von ihr begeistert und dann klassischerweise von der Filmadaption enttäuscht waren. Stephen King ist normalerweise nur recht schwer auf Leinwand zu übertragen, auch wenn es zahlreiche Adaptionen gibt. Nach Homeland mag ich Damian Lewis immer mehr, er ist das darstellerische Zugpferd von Dreamcatcher, die anderen bekannten Schauspieler bieten ebenfalls guten Standard. Ich glaube, dass das Buch inhaltlich ausgefeilter und verständlicher war, manchmal habe ich mich im Film in der Handlung verirrt, und i zweiten Teil wirkte dieser auf mich verwirrend. Die Atmosphäre der ersten dreißig Minuten ist sehr anständig aufgebaut, die letzten dreißig Minuten wiederum sind sehr seltsam. Der Gesamteindruck ist leicht verlegen, deshalb nur eine durchschnittliche Bewertung.

Der Deutsche Filmpreis 2013 hatte Stil, und auch wenn er länger als zwei Stunden dauerte, langweilte er nicht. Ein paar peinliche Szenen wären sicher zu finden, doch der Gesamteindruck bleibt positiv. Ganz sicher habe ich viele Tipps für interessante Filmerlebnisse gefunden. Vor allem bin ich auf den Hauptsieger des Abends gespannt, den Streifen Oh Boy und natürlich auf Hannah Arendt.

Filme wie Ein freudiges Ereignis gibt es in der internationalen Filmszene nur sehr wenige. Ich wiederhole mich sicher durch meine Behauptung, dass die Franzosen wieder einmal die Komplexität der Genres bestätigt haben, die sie beherrschen. Für mich persönlich ist dies ein sehr lehrreicher Film, recht einzigartig auch durch seine Verarbeitung. Louise Bourgoin hat mir in der Titelrolle unglaublich gut gefallen, und es ist ihr so gelungen, sich aus der Schublade "blonder Püppchen" zu befreien. An Pio Marmai habe ich nicht gezweifelt, dass er ein breit gefächertes Talent besitzt, davon war ich schon früher überzeugt.

Den größten Teil dieses Actionfilms über haben ich Eier gefüllt, also orientierte ich mich ganz in den Figuren und stellte erst danach fest, dass die Protagonistin stumm war (deshalb einige stille Passagen). Wenn ich die Eier nicht gefüllt hätte, hätte ich vielleicht den ganzen Film gar nicht durchgehalten. N. Cage ist wohl, auch wenn er sonst ein sehr sympathischer Mensch ist, in eine prekäre finanzielle Situation geraten, die ihn zwingt, bei jedem beliebigen Film ja zu sagen. Der Schluss war etwas hingezogen, das Ende war zumindest nicht ganz so kitschig. Morgen werde ich den Film schon vergessen haben.

Miloš Zeman habe ich in keiner Runde der Präsidentenwahl meine Stimme gegeben, weil ich ihm seine Ausfälligkeiten und Angriffe auf Vladimír Špidla nicht vergessen kann, den ich als wohl fast den einzigen anständigen und ehrlichen Politiker und wirklichen Sozialdemokraten mit Leib und Seele sehe. Trotzdem respektiere ich bei Zeman seine Bildung, seine Belesenheit und seinen eigenwilligen Sinn für Humor. Bei Robert Sedláček gefallen mir die Genrevielfalt seiner Streifen und eine Art eigene Linie, die er verfolgt und damit steht er sozusagen allein außerhalb der Gruppe der heutigen tschechischen Regisseure. Die besondere Auffassung dieses Dokumentarfilms unterstreicht dies nur, und für mich war diese Auffassung einfach nur toll. Der hiesigen Bewertung entnehme ich, dass dies jedoch nicht auf breites Verständnis gestoßen ist. Auf jeden Fall werden wir sehen, was uns in den nächsten fünf Jahren mit Miloš Zeman auf der Prager Burg erwartet.

Obwohl es in Sunday League von meinen Lieblingsschauspielern aus den verschiedensten Theatern nur so wimmelt, bin ich irgendwie nicht dem Zauber dieses Films verfallen und weiß nicht, worin das überall betonte Tolle besteht. Ganz sicher ist das kein schlechter Film, aber ich habe mehr erwartet. Ich frage mich nur, ob es eine gute Idee war, mir den Film und die Serie auf DVD zu kaufen.

Jan Hřebejk hatte wohl bei den Tschechischen Kritikerpreisen Recht, dieses TV-Werk steckt so manchen abendfüllenden Film im Kino in die Tasche. A. Holland hat ihre Meisterschaft unter Beweis gestellt und eine sehr kompakte Miniserie gedreht, wo sie die Kraft der Handlung, die tolle Kamera und die wunderbaren schauspielerischen Leistungen hervorragen ließ. In der Menge der Schauspielstars liegt konkurrenzlos Jaroslava Pokorná an der Spitze, bei einigen Szenen muss es den Zuschauern Stiche versetzen, Táňa Pauhofová spielt die Rolle ihres Lebens, David Novotný und Igor Bareš in den Negativrollen enttäuschen nie, und es überraschten Vojtěch Kotek, bei Ivan Trojan geht man auf Nummer sicher. Nur die Wahl von Martin Huba war nicht ganz mein Fall, dieser sympathische, nette und noble Schauspieler passte mir für die Rolle eines kommunistischen Abgeordneten einfach nicht.

Ich denke nicht, dass es eine schlechte Komödie war, dass sie nur auf 40 Prozent kommt. Natürlich ist das Ganze völlig abgefahren, ein paar Witze sind misslungen, aber mir gefällt Auteuil einfach, er ist für mich der konkurrenzlos beste französische Schauspieler, der die Zuschauer zum Lachen bringen kann. Darüber hinaus helfen ihm hier weitere hervorragende Komiker wie Abelanski, Damiens, Berléand und Chabat. Ganz sicher ist das kein Durchfaller, aber garantiert gute Unterhaltung für einen Sonntagabend.

Bewertet bisher nach er ersten Staffel, es liegt so zwischen vier und fünf Sternen, einige Folgen waren wirklich hervorragend. Den Löwenanteil an der hohen Bewertung haben Barney und sein SUIT UP! bzw. das SLUT UP! :-) Nach der 2. Staffel gebe ich wirklich fünf Sterne. In der dritten Staffel, vor allem in der ersten Hälfte, ging es dann von der Qualität abwärts, doch die abschließenden Folge haben dies wieder schön ausgewogen.

Ein sehr sonderbarer Film, den ich nicht leicht bewerten kann, und noch schwieriger ist es, ihn zu kommentieren. Al Pacino gehört schon lange zu meinen Lieblingsschauspielern, einmal stand er hier auch bei mir an erster Stelle. An seinen schauspielerischen Qualitäten zu allen Zeiten seiner Schauspielerkarriere zweifle ich keine Sekunde, und so zeigte er auch hier standardmäßig eine über den Standard hinausgehende Leistung. Es stimmt, nicht weniger toll war auch John Cazale. Trotzdem hinterließ der Film bei mir verlegene und unklare Gefühle, aber das ist vielleicht bei Sidney Lumet oft die Regel und das Ziel. Anfangs erinnerte es mich etwas an eine Komödie oder Parodie auf klassische Filme über einen Bankraub, erst später entpuppte sich der Streifen als ernster Film, der eine Reihe von Fragen aufwirft. Der Schluss krönt das Werk...