claudel

Es passiert selten, dass mich Netflix-Filme ansprechen, fesseln oder erfreuen. Diesmal bin ich besonders überrascht, weil das Setting, in dem der Film spielt, absolut an mir vorbeigeht. Aber der Plot und die Themen Liebe am Arbeitsplatz, weibliche Geschicklichkeit und männliche Eitelkeit passen dagegen perfekt zu mir. Außerdem habe ich eine schöne vulgäre Redewendung gelernt – „I don´t shit where I eat“. Schade um die letzten zwanzig Minuten, das Ende hätte man besser und glaubwürdiger gestalten können. Da ich Bridgerton nie gesehen habe, kannte ich Phoebe Dynevor nicht, aber ich habe die starke Vermutung, dass ich mir den Serienhit ansehen muss :-)

Vít Olmer wird wahrscheinlich leider nie wieder etwas drehen, aber abgesehen von dem ausgezeichneten Film Der Boß kennt auch den Staatsanwalt hat er sich mit dieser ausgezeichneten (absurden) Tragikomödie unwiderruflich in die Geschichte der tschechoslowakischen Kinematografie eingeschrieben. Pavel, umgeben von Frauen im privaten und beruflichen Leben, trifft in kritischen Jahren eine junge energische Slowakin. Eine solche Konstellation kann niemals langweilig sein, sie schafft genug Raum für Humor, Situationskomik und großartige Sprüche. Gleichzeitig zeigt der Film die Absurdität der damaligen Gesellschaft, sodass ich nicht überrascht wäre, wenn er verboten oder zensiert worden wäre, obwohl gegen Ende der 80er Jahre wahrscheinlich nicht mehr solche Strenge herrschte. Ich könnte mich ruhig noch eine halbe Stunde lang amüsieren und lachen.

Niedlich wie der vorherige Film Mein Nachbar Totoro. Die Begeisterung von Miyazaki für die Aviatik ist unübersehbar und durchdringt all seine Filme, zumindest die, die ich gesehen habe.