POMO

Ein hochwertiges Handwerk. Sowohl der Film als auch die Flucht im Film. Es geht hier um keine tiefen Gedanken, aber die Spannung ist auf hohem Niveau. Sie wird auch von der düsteren Musik von Jerry Fielding betont. Zu Eastwood passt die Rolle eines charismatischen Kriminellen mit hohem IQ ausgezeichnet. Auch äußerlich ähnelt er dem echten Frank Morris.

Seinerzeit ein großer Hollywood-Misserfolg. Eine Koproduktion von Paramount und Disney mit großem Budget und dem super Altman als Regisseur. Den Autoren ist es bewundernswert gelungen, das Aussehen, die Sprache und auch die Gesten von Zeichentrickfiguren auf Menschen zu übertragen. Sie wurden dadurch aber weder sympathisch noch märchenhaft verspielt. Die visuelle Seite und das Verhalten sind nicht besonders schön. Das betrifft auch die Musical-Lieder. Vielleicht bräuchte es einen "familiäreren“ Regisseur wie Spielberg, jemanden, der Gefühl für märchenhaften Zauber und die kindliche Wahrnehmung der Welt hat. Aber vielleicht würde es auch ihm nicht gelingen, den Film zu verbessern.

Wenn man diesen Film mit Braveheart vergleicht, ist er nur ein bisschen schlechter als Troja im Vergleich zu Gladiator. Ein Hollywood-Knaller, aus handwerklicher Sicht spitze. Er wurde aber nicht mit so viel "Herz“ gemacht und mit dem Risiko, ob ihn (mit so einem großen Budget) Massen von Zuschauerinnen und Zuschauern annehmen werden. Der Patriot ist ein Film, der Massen von Zuschauerinnen und Zuschauern nicht gefallen konnte, weil er absolut alle Klischees von Kriegs- und Heldenfilmen sowie romantischen Werken enthält, die man sich nur vorstellen kann. Alles wird in einem reichhaltigen Drehbuch gemischt und von einer hochwertigen Schauspielbesetzung dargestellt. Nur Emmerich ist zu kitschig – viele Kompositionen sind unrealistisch arrangiert und übermalt (sogar mit blauen Tönen nur wegen Gibsons Augen!). Es gibt so viel Pathos, dass der Ernst des Films ein bisschen verloren geht. Als historische Freske, die auf wahren Begebenheiten beruht, braucht ihn das Werk aber. Als "Disney-Film“ für einen regnerischen Sonntagnachmittag geht es.

Echt hart. Psychologisch genau, hervorragend ausgewogen. Eine einfache Prämisse der Handlung, langsam und schlau von einer sicheren Unruhe aufgebaut und eine sich zusammenziehende Schlinge bis zur harten Vergebung.

Die Produktion Darren Aronofsky? Um Gottes willen warum? Weil es ein Drama ist, in dem alle leiden? Für seine Verhältnisse ist es aber ein ziemlich unauffälliges Drama. Und Arnolds Anwesenheit ist ohne Debatte der WTF-Moment des Jahres 2017. Als ob er anstatt von Sean Penn in 21 Gramm spielen würde. Nennen Sie mir einen einzigen Menschen, der sich wenigsten ein bisschen mit Filmen befasst (egal ob Zuschauer oder Autor), dem das nicht unreal erscheint. Sonst ist die Darstellung der Verantwortung von den Mitarbeitern im Flugverkehrszentrum originell und stark und Scoot McNairy spielt würdevoll. So, wie es nötig war. Das Drehbuch konnte die Geschichte anders, interessanter gestalten. So wird der Film von Staub bedeckt, ehe der Nachspann zu Ende ist.

Eine unsinnige Mischung von allen möglichen Sachen, zu der man sich schwer eine Beziehung aufbauen kann. Die einzelnen Fragmente des Erzählens, die Gefühle und Beweggründe der Figuren kann man verstehen. Die Drehbuchautorin/Regisseurin/Cutterin versucht daraus ein geistreiches, absichtlich irreführendes Puzzle an der Grenze der Realität und der Vorstellungen zu gestalten, das am Ende Sinn ergeben und einen fast philosophischen Abschluss liefern soll. Schon im Laufe der Geschichte ändert sich aber das Interesse und das Vertrauen der Zuschauer*innen. Man staunt und der Abstand zum Werk vergrößert sich. Das Verhalten der Figuren ist übertrieben, sie sehen wie karikaturistische Idioten aus und in (sonst bei Zuschauerinnen und Zuschauern gut ankommenden) sozialen Motiven verirrt sich der Film fatal, als ob er vergessen würde, was er eigentlich übermitteln wollte.

Ein prima spannender Thriller, welcher mit der Atmosphäre von einer australischen Einöde arbeitet und dazu noch eine realistische (also kein Fantasy) postapokalyptische Form mit einer sehr trostlosen Gesellschaftsordnung hat. Ich mag diese Werke, in denen man wenig redet und in welchen man durch kleine Schritte in das Innere der Figuren eindringt, sehr. Aber je raffinierter The Rover am Anfang ist, desto nutzloser wirkt er bei manchen philosophischen Dialogen und desto unbefriedigender ist sein Ende. Als ob er selbst gestehen würde (und es für seine Autoren-Stärke hielt), dass der Film keinen verdammten Inhalt hat.

Die Motivation zur Verwandlung von einem überzeugten Skinhead in einen guten Menschen, der auf einmal auch die bösen Sachen versteht, welche er selbst begangen hat, ist im Film nicht ausreichend. Genauso schnell entstand das Bedürfnis, die alleinerziehende Mutter mit den Kindern zu beschützen, mit der er eine Affäre beginnt. Im Drehbuch bräuchte man intensivere Ereignisse, die ihn dazu veranlassen würden. Oder man müsste von Anfang an seine Zweifel betonen und ihn nicht gleich in der Anfangsszene faschistisches Unheil ausüben lassen. Die erste halbe Stunde fragt man sich, warum man sich einen Film mit solchen Figuren überhaupt ansieht. Die Schauspieler*innen sind sonst gut, die Gänsehaut von einer Nazi-Bande und ihrem Verhalten ist überzeugend. Der Film hat auch eine größere Wirkung, weil er auf wahren Begebenheiten beruht.

Ein unauffälliges Werk über eine Motorradgang von Schurken, der drei gute Motorradfahrer gegenüberstehen. Dann kommt noch eine Hippie-Gruppe dazu und ein Drama in einer abgelegenen Geisterstadt. Ein Mord, eine falsche Beschuldigung, Mobbing… Es ist kein Exploitationfilm, nackte Brüste von einer Frau sind da nicht genug. Als Drama über Unrecht, eine Genugtuung durch Rache und die folgende Erlösung funktioniert es nur auf einer primitiven Ebene. Wegen der Bildqualität kann man es sich fast nicht ansehen (ein Remastering gibt es wahrscheinlich überhaupt nicht), in den Nachtszenen erkennt man die Gesichter der Figuren kaum. Und gerade bei mindestens einer Nachtszene handelt es sich um einen Schlüsselmoment.

Eine weniger bekannte Variation zweiter Klasse auf Bonnie und Clyde von Roger Corman. Verrückt, sehr amoralisch. Angie Dickinson ist eine TOP MILF und man kann sich nicht wundern, dass Tom Skerritt zuerst etwas mit ihr hat und dann mit ihren zwei Töchtern (auf einmal). Ich würde ihnen auch (nicht nur) ins Auto springen. Als Komödie ist es ziemlich infantil, als Krimi müsste man eher darüber lachen. Die Beziehungen sind absolut abgefahren und nicht gerade realistisch. Angie ist aber verdammt heiß!