POMO

Ein wundervolles Ende mit Herz und einem wichtigen Gedanken. Zu den drei Figuren konnte ich mir aber während des Films keine Beziehung aufbauen. Fremd war für mich auch das Milieu von ihrem städtischen Roadtrip sowie die Nebenfiguren. Was nur mein persönliches Problem sein kann. [Sitges FF]

Das Interessanteste am ganzen Film ist das Interieurdesign des Hauses. Und die Aussichten, die im Laufe des Jahres wunderschön und vielfältig sein müssen. Das Beobachten der Hauptdarstellerin, wie sie ungenießbare Sachen verschluckt, ist eine bizarre Unterhaltung. Man wird auch neugierig, wie weit es gehen wird und was es für die Geschichte ohne größeren Inhalt bedeutet. Nach dem nachlässigen Ende, wo die Hauptfigur eine neue Dimension bekommen soll und der Film einen sinnvollen Abschluss anstrebt, bleibt aber das Verschlucken die einzige interessante Sache. [Sitges FF]

Die Drehbuchautoren fasziniert offensichtlich das CERN und seine Forschung. Mit dem Gedanken, dass auf dem Gebiet "durch die Zerlegung in Partikel“ ein lebendes Wesen verschwinden könnte, wird aber schrecklich fade gearbeitet. Was den Plot und das Drama betrifft, sind es kaum 20 % von dem, was es sein könnte. Der Hauptheld ist uninteressant, die anderen Figuren werden nur am Rand vorgestellt. Im ganzen Film passieren Sachen, die erst der Anfang von einer viel attraktiveren Handlung sein sollten. [Sitges FF]

Dieses Duo ist einfach gut. Die Freude an ihren Filmen besteht auch ein bisschen darin, dass ihr Platz beim Zielpublikum von open-minded Menschen gesucht wird. Es sind Leute, die gerne über alternative Realitäten nachdenken und die Grenzen erforschen, wie weit man mit den Gedanken in einem Film gehen kann, der ein fester Bestandteil eines Genres ist. Synchronic hat wieder einen verrückten Stoff, der in den Händen von vielen rein kommerziellen Hollywood-Autoren als Unsinn rüberkommen würde. Weil sie den Wert hauptsächlich auf den visuellen Wow-Effekt legen würden. Bei Moorhead/Benson sind die visuellen Effekte einfacher. Sie sind für sie nur ein Mittel zum Erzählen des Films mit einer starken Atmosphäre und zur tieferen Charakterinteraktion zwischen den Figuren. Und die Dialoge! [Sitges FF]

Eine spielerische, vom Regisseur einzigartig geführte Studie über einen atypischen Filmhelden und seinen "Konflikt“ mit einer Gruppe von Menschen in einem originellen Milieu. Das Ende konnte aber mehr die Auswirkung auf ihn zeigen. [Sitges FF]

Behram liegt – in Hinblick auf die Eskalierung des Stoffes im Film – das diktatorische politische System in der Türkei offensichtlich SEHR im Magen. Auf jeden Fall kann er gut sowohl mit den Außenszenen "der Wohnsiedlung ohne Seele“ und den entsprechenden Wohnungsinterieurs ihrer Bewohner als auch mit einer zutreffenden, allegorischen und auf die Geschichte abgestimmten Symbolik arbeiten. Es ist vielmehr ein düsteres Gleichnis für ein Festivalpublikum als ein Horrorfilm. [Sitges FF]

Nach einem ausgezeichneten, psychologischen und geheimnisvollen Anfang, bei dem alle Karten unter dem Tisch versteckt sind, entpuppt sich der Film als ein billiges, mörderisches Spiel mit schlecht verteilten Sympathien und einer dummen Entwicklung der Handlung. Und die bei weitem interessanteste und am besten gespielte Figur scheidet aus dem Spiel als erste aus. [Sitges FF]

Ein wunderbares Spielchen mit niedrigem Budget, ehrlichen Dialogen, zivilen Schauspielerinnen und Schauspielern und einer super Idee, wie man mit den Genre-Erfahrungen der Zuschauer*innen und ihren Herzen spielen kann. Das Drehbuch ist das, was entscheidet! [Sitges FF]

Eine wannabe-art Pappallegorie vom Kreislauf der Konsumgesellschaft? Wahrscheinlich ja. Aber die meiste Zeit springt sie nur unbeholfen im Rhythmus, den sie nicht versteht und mit dem sie nichts anzufangen weiß. [Sitges FF]

Wahrscheinlich ist das Ganze nur Fiktion, sonst würde man sich (außer anderen "sonst“) als angeblich einzigen Ort, wo im Jahr 1988 der Film vorgeführt worden sei, kein ungarisches Kino aussuchen (das angeblich abgebrannt ist). Es ist aber eine gute und akzeptabel ausgeführte Weise, wie man aus einem alten Trash-Material einen verlockenden Genre-Film mit einer dämonischen Aura macht. Sofern auch er selbst nicht vorgestern gedreht wurde. [Sitges FF]