Nie wieder Sex mit der Ex

Puh, ursprünglich wollte ich diesem Film einen Stern geben und hatte nicht vor, eine Rezension zu schreiben, um den Drehbuchautor, den Regisseur und die Schauspieler*innen nicht beleidigen zu müssen. Eigentlich alle. Schließlich konnte ich aber nicht anders. Ich habe ein reines Gewissen, wenn ich schreibe, dass ich schon lange keinen so langweiligen Film mit einem so schlimmen Humor gesehen habe. Ich muss zugeben, dass ich es nicht geschafft habe, mir Nie wieder Sex mit der Ex ohne Unterbrechungen anzuschauen. Ich habe fast bei jeder Gelegenheit das Handy in die Hand genommen, ich bin zum Kühlschrank gegangen, ich habe nachgeschaut, ob ich nicht eine E-Mail bekommen habe, ich habe dies und jenes gemacht… Nichts davon hat geholfen. Der "Hauptheld" – ein unsympathischer Trottel. Seine Exfreundin – schade um die Worte. Der Freund seiner Exfreundin – ein Vollidiot, den ich am liebsten auf so eine grausame Art und Weise foltern würde, welche bisher von den Menschen aus Angst noch nicht erfunden wurde. Die anderen Figuren – eine ist überflüssiger als die andere. Ein 111 Minuten langes, unlustiges Martyrium, ergänzt durch Langeweile und Bemühungen um einen unkonventionellen Humor, das wohl in eine Art Belehrung münden sollte. Brr. Wie die meisten von Ihnen wahrscheinlich ahnen, gebe ich den einen Stern für Mila Kunis. Mehr Sterne bekommt der Film von mir aber nicht. (02.03.2011)

Nie wieder Sex mit der Ex ist ein Film, in dem der erste Kuss keine lange und laute Musikbegleitung braucht. Es reicht, wenn es ein leiser, romantischer Ton ist, der zwei Sekunden dauert. Und es ist der romantischste Moment des Films. Der Film Nie wieder Sex mit der Ex ist ehrlich, er enthält eine greifbare Realität, multidimensionale und glaubhafte Figuren und bietet vielseitige, faire, komische und dramatische Blicke auf Kollisionen der Figuren in verschiedenen Situationen. Sein auktorial-erzählerischer Aussagewert ist auf dem gleichen Niveau wie manche sehr gut bewertete psychologische Dramen. Diesen Film habe ich mir gleich nach dem platten und oberflächlichen Sex and the City angeschaut, der eine kitschig billige, sklavische Struktur hat. Er hat nicht nur für einen Moment meine Laune verbessert, sondern Licht in mein ganzes Wochenende gebracht. Judd Apatow ist genauso intelligent wie Steven Spielberg. Dank ihm habe ich mich nach zwanzig Jahren, in denen ich mir Filme anschaue, in ein Genre verliebt, das ich immer für eine flüchtige Unterhaltung zum Entspannen hielt. Und der fehlende Stern? In eine Frau verliebe ich mich ja auch nicht deshalb, weil sie perfekt ist… (22.06.2008)

Eine durchschnittliche Komödie, die überhaupt nichts Neues bringt, alle Witze, Sprüche und Szenen gab es schon einmal. Dies gilt auch für die vorhersehbare Handlung. Das Positive besteht in frischen Gesichtern. Den Gesamteindruck schmälert die unangemessene Länge, wenn der Regisseur reichlich dreißig Minuten herausgeschnitten und irgendein originelles Ende ausgedacht hätte, würde der Film effektiver wirken. Dieser Nie wieder Sex mit der Ex geht in der Menge ähnlicher Komödien unter, und nach Spiderman 3 ist es der tränenreichste Film der letzten Zeit. (14.12.2008)

It seemed almost impossible to convince me with any arguments about anything labeled Appatowa, Rogen, or Hilla. After the very bad Zbouchnutá and only melancholically average Superbad, I received a carefully polished surprise this time, wrapped in an authentic romantic comedy. Of course, I'm not hiding the sexual exercise with chess figures, a gallery of nude photos, or, last but not least, the royal scepter of the main character in all its glory. But thanks to Segel's screenplay, everything can be seasoned however much you want, and I still see mainly sharp wit, romance, and to my enormous surprise, a few life truths that no one can take away from us. It will probably never work out so ideally for this broad group of vulgar, sexist, and horny modern idols. That's why I'll keep this little treasure for myself. (14.08.2008)

There have been a bit too many sharply intelligent and witty comedies lately, perhaps it wouldn't hurt to reduce the amount of gritty reality and give the audience a bit of emotions, as not everyone enjoys seeing a naked Jason Segel, who looks like he has been eating sausages washed down with powerful gulps of beer for the past few years. Mila Kunis saves a lot, her genuine character is flawless. The rest is not worth mentioning. “Reality” without any distinctive trademarks. Boring. (08.10.2008)