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Kritiken (2 773)

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The Equalizer (2014) 

Deutsch Langsam, aber umso konzentrierter, mit einer dezenten Steigerung und einem super Genuss vom Hauptschuft. Washington nähert sich dem Posten vom erstklassigen Seagal und bald erscheint über seinem Kopf ein Heiligenschein. Ich habe mich über die Ausgewogenheit der Souveränität zwischen ihm und Csokas, die Dialoge, die kleine Rolle von Bill Pullman, einen blutigeren Charakter (als es bei Washington-Filmen üblich ist) und Moby am Ende gefreut. Fuqua is back.

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The Good Lie - Der Preis der Freiheit (2014) 

Deutsch Ich habe schon lange keinen Film gesehen, der so rein, stark und ohne Sentiment Familienwerte verteidigt. Und der gleichzeitig so intelligent, sensibel und witzig zwei diametral unterschiedliche Kulturen konfrontieren würde. Die zwei Szenen, wenn die in der Wüste umherirrenden Eingeborenen in den Boden einen Strohhalm stecken, um das Grundwasser zu trinken, und einige Jahre später intuitiv dasselbe mit einem künstlichen Strohhalm und dem Becher von McDonald's mit Cola machen, sind TOP. Perfekt geschrieben, gespielt und die Regie ist auch hervorragend. Ich war gerührt. Witherspoon auf dem Plakat verkauft das Werk, im Film erscheint sie aber erst nach einer halben Stunde. Die Hauptrolle spielt hier eine Gruppe von Sudanesen, von denen mindestens "sie“ keine Schauspielerin ist (was man nicht merkt). Um die Produktion kümmerten sich Brian Grazer und Ron Howard. [San Diego Film Festival]

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St. Vincent (2014) 

Deutsch Bill is back. Und wieder ausgezeichnet. Als ob er die Trilogie der Figuren aus Lost in Translation und Broken Flowers vervollständigen würde. Aber obwohl seine Geschichte, die Geschichten seiner Nachbarn und der lady-of-the-night eine entspannte Laune und einige witzige Momente haben, leidet der Film unter Sentiment und darunter, dass er nicht originell ist und nicht im Gedächtnis der Zuschauer*innne bleibt. All die komischen Grimassen, die Rollen Mentor/Junge oder Naomis exzentrische Kreationen als russische Nutte sind ein bisschen selbstzweckmäßig. [San Diego Film Festival]

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Bad Country (2014) 

Deutsch Ein durchschnittlicher Krimi ohne eine Autoren-Handschrift. Er wirkt TV-mäßig und ist ein Recycling von dem, was man schon hundertmal gesehen hat. Eine Dynamik des Erzählens ist zwar da, den Figuren fehlen jedoch schärfere Züge. Einmal kann man sich den Film ansehen; dank Dafoe, der in seiner Rolle die überzeugendste Figur ist. Dillon ist sich am Anfang nicht sicher, was sich als eventuelle Absicht entpuppt, die Emotionen der Figur und ihren Charakter nicht zu zeigen. Über Berenger als größten Mafia-Boss ließe sich streiten. Ich sah in ihm mehr einen trinkenden Onkel aus einem Altersheim als einen angsteinflößenden Schuft. Als TV-Film für ein Publikum geeignet, das die alten Zeiten mag.

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Ruhet in Frieden – A Walk Among The Tombstones (2014) 

Deutsch Erwarten Sie keinen nächsten Action-Neeson-Film. Die einzige Actionszene gibt es gleich am Anfang. Mit seinem Geist ähnelt er Schumachers 8MM - Acht Millimeter. Er hat aber Angst, in die Dunkelheit zu tauchen und aufs Pedal zu treten. Und aus unbegreiflichen Gründen redet er die Aura der Hauptschufte, die eigentlich todesfinster sein sollte, klein. Das Philosophieren über die Schuld und die Erlösung funktioniert im Film auch nicht besonders – in einer der Szenen am Ende, die dadurch originell ergänzt werden soll, ist es wie ein Schlag ins Gesicht. Neeson ist OK, aber der Beste ist hier Ólaffson, obwohl er eine kleinere Rolle hat (der war übrigens auch in Das erstaunliche Leben des Walter Mitty der Beste). [gesehen in Cinemark 18, Howard Hughes Promenade, LA]

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Gefährliche Brandung (1991) 

Deutsch Der Start von Reeves’ Star-Karriere. Ein Polizei-Thriller aus dem attraktiven Surfer-Milieu. Richtig in Schwung gerät er erst im letzten Drittel, davor geht es um das Kennenlernen der Figuren. Mit ihren Beziehungen wird schön gespielt, obwohl das heute schon klischeehaft wirkt. Das letzte Drittel überrascht aber mit unvorhersehbaren Wenden und seine Fallschirm-Szenen tragen neben den Surfing-Szenen zu einer angenehmen Poetik eines freien Lebensstils bei (welcher die Figuren im Film definiert). Der Schluss hat eine gewisse Tiefe, aber man spürt, dass er nachträglich ein halbes Jahr nach dem Ende der eigentlichen Dreharbeiten ausgedacht und aufgenommen wurde. Was man in diesem Werk heute nur schwer vertragen kann, ist Ishams schreckliche "Action“-Musik (ein Perkussion-Mist ohne Motiv). Dem Publikum wird hier bewusst, wie sehr das Gesicht von der Hollywood-Action-Filmmusik Zimmer und seinesgleichen verändert haben.

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Jagd nach Millionen (1947) 

Deutsch Von Biografie-Filmen über den Aufstieg von berühmten Musiker*innen oder Sportler*innen bin ich meistens, trotz hinreißenden Schauspielleistungen und einem perfekten Handwerk, nicht begeistert und vergesse sie schnell. Eine reale Story hat nämlich üblicherweise keine attraktiven Drehbuch-Wenden und kein Finale, das ein richtiges Filmerlebnis fordert. Die Jagd nach Millionen hat eine Konstruktion von einem Biografie-Drama, sie ist aber keine reale Story, weswegen sie auch Genre-Wenden und ein großes Finale haben kann, welche dem Film die Erhabenheit von Hollywood-Klassikern verleihen und aus ihm einen vollwertigen Hit machen. Prachtvoll.

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Heißes Eisen (1953) 

Deutsch Ein delikater Krimi über einen Bullen, der Mut dazu hat, die Spitze von einem Mafia-Syndikat, welches mit der Politik verbunden ist, zu zerstören. Intelligent geschrieben, schnell, an manchen Stellen verkürzt dynamisch erzählt, mit einer ausgezeichneten Besetzung. Kein Wunder, dass der Film aus Glenn Ford einen Star gemacht hat. Sein menschlich sympathischer, aber in der Rolle vom Rächer kompromissloser und strikter Held ist ein ausgewogener Gegensatz zu den ekelhaften und furchteinflößenden Gangstern. Die Kollision ihrer Welten ist atemberaubend. Das Erscheinen der vielfältigen weiblichen Figuren in der Geschichte – von der lieben Ehefrau über die verwitwete Goldgräberin bis hin zur Märtyrer-Gesellschafterin (von denen eine in der Geschichte eine Schlüsselrolle spielt) – ist auch akribisch genau. Ein Hollywood-Meisterwerk, das aus thematischer Sicht von den neueren Filmen am meisten z. B. Payback – Zahltag von Helgeland ähnelt.

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Unter Geheimbefehl (1950) 

Deutsch Ein solider Thriller, in dem es um Zeit geht und jeder jeden anschreit – sogar auch der, der noch nicht ahnt, was für eine Katastrophe hinter der Tür auf ihn wartet. Eine größere Aufmerksamkeit als die Hauptfigur des Krankenpflegers, die Familien-Ideale erfüllt, zieht auf sich der Schuft Jack Palance. Sein abartiger Gangster ist eine schlaue Allegorie der Jagd nach Gold, die in Wirklichkeit eine Annäherung der tödlichen Ansteckung ist. Ein gelegentlicher witziger Dialogzusatz entspannt angenehm die düstere Stimmung des Films.

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99 River Street (1953) 

Deutsch Heutzutage ist es nicht mehr sehr originell, aber immer noch geschickt erzählt; mit Schwung und einer guten Orientierung was die Figuren betrifft, die von keinen typologisch markanten Schauspieler*innen dargestellt werden (was ein bisschen schade ist). Die beste – und wirklich ausgezeichnete – Szene ist die Engagement-Probe im Theater, obwohl sie mit dem Plot nicht zusammenhängt. Es erinnerte mich an einen ähnlichen Auftritt von Naomi Watts in Mulholland Drive.