POMO

Ein Film, bei dem ich mir gewünscht habe, dass er mindestens noch weitere zwei Stunden dauert. Und der prima als eine Fernsehserie funktionieren könnte. George A. Romero hat diesmal seine alten Rezepte lobenswert innoviert. In Land of the Dead hat er nur bequem mit den 80er Jahren gearbeitet. Hier hat er sich erfolgreich den aktuellen Trends angepasst und ist mit dem Konzept weiter als die Kerle aus Cloverfield gegangen. Der einzige Schönheitsfehler sind die dummen Dialoge (die Figur des Professors), die manchmal zu hören sind. Ansonsten ist es ein ausgezeichneter Horrorfilm, der einen intelligenten Schnitt hat und unvorhersehbar ist. Er wird aber eher den Film-Fans als den Fans der Popcorn-Horrorfilm-Unterhaltung gefallen.

Der Plot ist nicht fesselnd. Es geht hier um den realen Clint Eastwood in halsbrecherischen Bergsteigerszenen im US-amerikanischen Utah und am echten Eiger in der Schweiz. Schade, dass der Film in diese Phase erst nach der langwierigen und uninteressanten ersten Hälfte kommt, die wie ein durchschnittlicher alter James-Bond-Film ohne Sean Connery wirkt… Utah und die Schweiz sind aber sehr schön und fesselnd gedreht. Es ist bewundernswert, dass Eastwood an solchen Orten gleichzeitig die Arbeit vor und hinter der Kamera geschafft hat (und keinen Stuntman gebraucht hat!).

Ein Oldschool-Krimi, der ein bisschen vorhersehbar ist und eine durchschnittlich zufriedenstellende Pointe hat. Den Film hat zwar Clints Persönlichkeit gerettet, Jack Nicholson unter der Leitung von Sean Penn wäre aber noch besser gewesen.

Das komödiantische Potenzial von Jack Black wurde nicht genutzt. Seine Figur hätte auch ein No-Name-Darsteller spielen können und dem Film hätte es nicht geschadet. Ben Stiller ist nur dann witzig, wenn er "einen Kerl spielt, den er in einem anderen Film gespielt hat". Robert Downey ist nur dank seines Akzents cool. Auf einen guten Witz in 20 Minuten kommen zehn krampfhafte Witze oder Nicht-Witze. Tropic Thunder hat in mir ähnliche Gefühle wie das Beobachten von Jakubiskos Statist*innen in Bathory - Die Blutgräfin hervorgerufen. Konzeptlos, schwerfällig. Das Einzige, was hier überdurchschnittlich und ein Volltreffer ist, ist Tom Cruise. Ich mag crazy Komödien, Parodien, Kriegsfilme und die Kritik des Hollywoods, aber sorry, Steaks müssen bei mir durchgebratenen sein.

Der fantastischste und schönste Fantasyfilm seit Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs. Guillermo del Toro liebt diese Monster und man spürt es. Vor dem Wald-Elementalen knie ich mich hin. Gleich zwei Liebesmotive, cooler Humor, eine Harmonie der visuellen Buntheit und der Fantasy-Welt, keine kitschige Aufnahme. Der Film ist weder überladen noch chaotisch, wie manche sagen. Del Toro ist ein ehrlicher Zauberer mit einer klaren Vision und einer perfektionistischen Umsetzung.

Von einem absichtlichen B-Movie-Charakter bis hin zu religiösen Themen und einer mystischen Dimension hinter der Grenze eines traditionellen Fantasyfilmes. Frank Darabont kombiniert hier ernste existenzielle Themen und eine Greengrass-Bildauthentizität mit digitalen Fangarmen von Kraken und mit Spinnenangreifern. Mit dem Budget von 26 Millionen besiegt er im Hinblick auf den Inhalt Spielbergs Krieg der Welten. Ein bemerkenswerter, beeindruckender und teilweise intellektueller Film, der nicht zum Mainstream gehört und einen umgekehrten Shawshank-Gedanken über die Hoffnung enthält… Ein kleines Werk, das eine große Bewertung verdient.

Vier großartige Schauspieler*innen haben ein einfältiges Drehbuch, eine talentlose Regisseurin und einen farbenblinden griechischen Kameramann akzeptiert. Auch die Nacktschnecken in Mikrokosmos - Das Volk der Gräser hat man dynamischer, unterhaltsamer und einfallsreicher als die Tanznummern in diesem Film gedreht. Eine billige Unterhaltung für ein anspruchsloses Publikum (eher für ein Fernsehpublikum als für ein Kinopublikum). Für das Erstliga-Hollywood-Musical-Genre ist es eine Schande.

Ein meisterhaft arrangierter psychologischer Terror ohne Musik, mit einer statischen Kamera und einem minimalen Schnitt. Beunruhigend, frech und rücksichtslos, überheblich, entsetzlich, unangenehm. Michael Haneke ist ein Regie-Genie und vielleicht auch ein Teufel. Von der ersten bis zu der letzten Minute war ich wie versteinert. Nur die Szene "Fernbedienung" und das Zwinkern in die Kamera haben den Gesamteindruck ein bisschen verschlechtert. Der Regisseur betont hier zu auffällig und vor allem überflüssig das Know-how, auf dem sein ganzes Werk basiert. Warum sollte man einen intensiven und originellen Thriller mit dem Attribut "Filmexperiment" stören? Funny Games U.S. ist aber trotzdem ein rebellisches und bravourös besetztes Meisterstück. Ich habe meine Gedanken sortiert und bewerte diesen Film mit fünf Sternen.

Ein rumänisches Massaker mit verrückten Kindern. Fetscher ist in der Lage, eine wirkungsvolle Atmosphäre zu schaffen. Die jungen Schauspielerinnen haben auch eine gute Arbeit geleistet (plus die angenehme lesbische Szene). Sein Film wird jedoch durch Klischees, unlogische Momente und die zu sehr stilisierte Videoclip-Kamera degradiert. Die Kamera hat sich darum bemüht, das niedrige Budget zu kompensieren. Der Film nutzt aber nicht das Wichtigste – das Potenzial von Rumänien, von der Landschaft, in der die deutschen Helden einen Horror erleben. Eine solide Unterhaltung für unkritische Horrorfilm-Fans, die B-Movies auf DVDs verschlingen.

Drei Monate hat Hans Zimmer den richtigen Ton gesucht, der Jokers Verrücktheit und Hinterhältigkeit sowie das Böse ausdrücken würde. Das eintönige Motiv sorgt für Gänsehaut und ist zusammen mit der Schauspielleistung von Heath Ledger genauso stark wie der Rest des Films. Die Warners haben vor ein paar Jahren gehofft, dass sie ihre halb tote Comic-Ikone zum Leben erwecken könnten. Christopher Nolan hat sie nicht enttäuscht, die guten Reaktionen haben ihm gezeigt, dass er in die richtige Richtung geht… Diesmal hat er sich entschieden, ordentlich Gas zu geben. Er wollte, dass das Publikum auf die Knie fällt. Sein Ziel war es, nicht der König des Comic-Films, sondern der König des Noir-Krimis mit Comic-Wurzeln zu werden. Dieser Film ist für Warner Bros. ein Pflaster auf die kommerzielle Wunde von Speed Racer und wird für eine lange Zeit zu seinen bedeutendsten Titeln gehören. The Dark Knight ist dynamischer, ausgefeilter, düsterer und epischer als Batman Begins.