POMO

Der charismatische Mentor Kevin Costner, Ashton Kutcher ist als Schauspielpartner OK. 80 % der Laufzeit spielen sich im Trainingscamp ab, wo man nur freundschaftliche Beziehungen und ein routinemäßiges Annähern des Mentors und seines Schülers sowie des Schülers und einer jungen Frau beobachten kann. Wenn die Helden endlich das Camp verlassen, kommt ein unnatürliches Ende, das dem ganzen Film Tiefe und Sinn verleihen möchte. Schade. Jede Sekunde zählt - The Guardian ist aber trotzdem dank der Haupthelden ein sympathischer Film zum Entspannen und ein deutlich kleinerer Flop als der Taucherfilm Men of Honor.

Die Zeiten der Seagal-Helden sind weg, heutzutage rächen ihre Familien Manager mit Schlips, die von Charakterdarstellern gespielt werden. James Wan weiß, wie man mit den Schauspieler*innen arbeitet. Er hat ein Regie-Talent für Dynamik und eine harte, fast wütende Atmosphäre. Manchmal spielt er auch geschickt mit effektvollen langen Aufnahmen (der Parkplatz). Deshalb ist es schade, dass sein visuell beeindruckendes Werk wegen dummer und unlogischer Momente zum "Standard" gehört. Diese werden dann auch nicht mehr durch eifrige psychologisch-emotionale Augenblicke gerettet (die Gespräche mit der Ehefrau, mit dem Sohn). Das Ergebnis ist "nur" unterhaltsam und interessant. Das Publikum ist neugierig, wie die Wege des Regisseurs in der Zukunft aussehen werden. Er ist nämlich in der Lage, bessere Filme zu drehen. Es fällt ihm nur schwer, die Regie mit dem Drehbuch zu vereinen. In Saw ist es ihm ausgezeichnet gelungen.

Unterhaltsam, schnell. Die Bezeichnung "historischer Film mit einer Starbesetzung" ist aber falsch. Es handelt sich eher um eine weitere "moderne" Farce (Elizabeth - Das goldene Königreich), die wegen der Beschleunigung des Tempos von einem Ereignis zu dem anderen springt. Die Geschichte und die Figuren stehen an zweiter Stelle. Die Form, die Justin Chadwick für die Darstellung der Intrigen, der Liebe, des Verrats und der Manipulation nutzt, entspricht eher dem Film Eiskalte Engel. Es ist eigentlich kein seriöses historisches Drama. Die Schwester der Königin wirkt nur dann seriös und beeindruckend, wenn vor der Kamera Ana Torrent ist (Königin Katharina).

Das, was gut in einem lustigen Rodriguez-Grindhouse-Splatter-Ausrutscher funktionieren würde, wird hier als ein todernster Horrorfilm serviert. Die Filme von Ed Wood sind "ausgezeichnet", weil sie auf eine gewisse Art und Weise gedreht wurden und eine gewisse Handlung haben – ein Filmemacher-Antitalent in Kombination mit einer unendlichen Naivität, die so groß ist, dass sie die Zuschauer*innen hypnotisiert. Outpost - Zum Kämpfen geboren ist ein gut gedrehter und manchmal sogar spannender B-Movie. Im Hinblick auf den Stoff ist es aber auch eine Verkörperung einer riesigen Infantilität und Naivität. Das ist eine krampfhafte Kombination. Und das Schlimmste ist, dass sie manche Zuschauer*innen ernst nehmen.

Ein High-Tech-Thriller mit einem hohen Tempo, der aber nichts Individuelles präsentiert. Attraktiv ist er nur wegen Shia LaBeouf und des Aufklebers "Executive Producer Steven Spielberg". Tony Scott, der sich im gleichen Genre bewegt, hat einen eigenen Regie-Stil. Seine High-Tech-Thriller sind einzigartig und audiovisuell kreativ. D. J. Caruso arbeitet eher routinemäßig. Er macht nichts falsch, seine Werke sind aber auch nicht außergewöhnlich. Und das hat mir bei einem zweistündigen actionreichen Genrefilm ohne eine reichhaltige Psychologie der Figuren nicht gereicht.

Ein tolles Erlebnis! Eine effektvoll gedrehte und geschnittene Aufzeichnung eines Konzertes, eine intensive bunte Lichterwand, grafische 3D-Einlagen, welche die Texte von Bono und den Charakter der Musik unterstützen. Eine großartige Sache, man ist wirklich nahe dran. Der Eindruck ist zehnmal stärker als wenn man beim Konzert in der schwitzenden Menschenmasse stehen und nur die Silhouetten sehen würde. Es ist aber nicht nur die Arbeit der Filmemacher, dieses brasilianische Konzert hatte wirklich eine ausgezeichnete Atmosphäre. Schade, dass man im Kino die Euphorie mit dem begeisterten Publikum nicht teilen kann. Bei den ersten Tönen von "Pride" wurden meine Augen feucht.

Die Idee und die Atmosphäre sind interessant, die Science-Fiction-Geschichte hat aber Lücken. Und die Figuren verhalten sich manchmal sehr seltsam. Geoff Murphy ist ein fesselnder Postapokalyptiker, aber ein miserabler Psychologe. Der Popcorn-Film I Am Legend ist nicht viel tiefer und schlauer, er ist aber unterhaltsamer und spielt nichts vor.

Dario Argento gehört zu den Autoren, denen man (im Hinblick auf das Genre) logische Ungereimtheiten immer verzeihen konnte. Aber das, was manchmal in diesem Film passiert… Da traut man seinen Augen nicht. Plus blöde Dialoge, der schlappe und gelangweilte Max von Sydow, der verständnislos dumme Monologe vorträgt, unpassende komische Momente und krampfhafte Splatter-Morde, die ein schlimmeres Trick-Niveau als in den italienischen B-Movies aus den 80er Jahren haben. Den zweiten Stern hat der Film für die ausgezeichnete Anfangsszene im Zug, ein paar effektvolle lange Aufnahmen und 2 prima Schreckmomente bekommen.

Ein Kammertheater in bunten Kulissen und Massenkampfszenen. Das Theater funktioniert nicht, weil es emotional leer ist und weil der Abstand zu den Figuren zu groß ist. Die Kampfszenen wirken zu künstlich. Ein Film, der mit einem Lineal gezeichnet wurde und im Inneren nicht funktioniert. Der Ehrgeiz, einen großen und dramatischen Kurosawa-Epos zu drehen, ist offensichtlich…

Bug ist kein angenehmer Film. Er ist aber bemerkenswert und hat unsere Anerkennung verdient. Es ist eine glaubwürdige und psychologisch präzise Darstellung des Sturzes eines schwachen Individuums in eine maximal paranoide Hölle. Er enthält auch einen interessanten Gedanken: Partnerbeziehungen bedeuten nicht nur Gewinn, sondern auch Verlust. Bug ist eigentlich eine andere Romanze über die schicksalhafte Begegnung von zwei Figuren, die gescheitert sind. Eine Romanze nach William Friedkin…