Nightcrawler - Jede Nacht hat ihren Preis

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Lou Bloom (Jake Gyllenhaal) lebt zurückgezogen in Los Angeles und hält sich mehr schlecht als recht mit kleineren Diebstählen über Wasser. Nach erfolglosem Bemühen um einen anständigen Job, beginnt Lou als freier Kameramann für einen TV-Nachrichtensender zu arbeiten. Sein Spezialgebiet: lokale Verbrechen und Unfälle. Dabei muss er nicht nur möglichst als erster am Tatort sein, je näher und schonungsloser er mit seiner Kamera das Geschehene dokumentiert, desto besser kann er die Bilder verkaufen. Der äußerst ehrgeizige Lou lernt schnell und findet zusehends Gefallen an dem skrupellosen Geschäft der „Nightcrawler", bei dem jedes gefilmte Verbrechen bares Geld bedeutet und Opfer Mittel zum Zweck werden. Die Nachrichtenchefin Nina (Rene Russo) ist begeistert von dem Einsatz des neuen Freelancers. Doch sie ahnt nicht, wie weit Lou – in seinem Drang nach Anerkennung – bereit ist zu gehen. (Concorde Filmverleih)

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Kritiken (15)

claudel 

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Deutsch Es erinnerte mich an Crash, doch während sich Cronenberg an Perversen abgearbeitet hat, begegnen wir hier einer menschlichen Hyäne, einem widerlichen Sonderling, von dem wir nicht besonders viel erfahren. Obwohl die Hauptrolle anständig gespielt wurde, war mir Jakes Figur extrem unsympathisch, und der ganze Streifen kam mir fast morbide vor. Am Ende steigerte sich die Spannung, und das Ende unterstrich nur noch mein unangenehmes Gefühl bezüglich des ganzen Films. Brrrrrr. ()

Bloody13 

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Deutsch Jake Gyllenhaal fesselt mich immer mehr. Nach dem frostigen Verschwinden und der psychologischen Bizarrheit hat Jake wieder ein interessantes Projekt gewählt, in dem er eine weitere schauspielerische Verwandlung zeigen kann. Und diesmal ist es besonders delikat: Als Lou Bloom - ein ehrgeiziger junger Mann, der sich für gute Aufnahmen nichts scheut - hat er fast zehn Kilo abgenommen, seine Haare nach hinten gekämmt und einen so unheimlichen Blick aufgesetzt, dass man es mit ihm im Auto keine zehn Minuten aushalten würde. Er würde Sie vollkommen überfordern. Der Film selbst tritt jedoch auch auf der Stelle, obwohl er nicht sonderlich überrascht und die Geschichte eigentlich genau in erwarteter Weise verläuft. ()

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Marigold 

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Deutsch Das ist wie die Episode eines GTA-Films, aus dem jemand Humor und den Großteil des Überblicks herauspräpariert hätte. Jake geht hier seine "abspecken und Du erhälst einen (Trost-)Preis Methodik“ leider im Full-Retard-Stil an, und herausgekommen ist dabei der Charakter eines perversen Forrest Gump. Das könnte man noch durchgehen lassen, wenn Dan Gilroy doch nur nicht versuchen würde, ein pervers ernsthaftes Bild des Medienhyenismus zu kreieren. Ein paar humorvolle Augenblicke bringen das ganze auf ein neues Level, vermögen jedoch kaum, etliche Stellen aufzuwiegen, wo Gyllenhaal das Gaspedal bis tief unter dem Boden herunterdrückt, was uns zu grinsen zwingt, anstatt zu frieren. Ich habe so meine Problemchen auch mit der Struktur. In den ersten 2/3 ist man größtenteils bemüht, den Betrachter mit der Neon-Dunkelheit von LA zu umhüllen, jedoch die Kombination des Charakters, welcher sich eher hinter der Grenze der Glaubwürdigkeit und sich wiederholenden Situationen befindet, ist nicht hypnotisch, sondern eher ärgerlich. Weder Schock noch Entgleisung kommen da irgendwie durch die photogen überbelichteten Nachtsets hindurch. Das letzte Drittel gewinnt zwar dank des Handlungsstrangs an Fahrt, jedoch habe ich gemerkt, dass ich den Nightcrawler - Jede Nacht hat ihren Preis mit einem ähnlich verflachten Interesse mitverfolge, wie Reality Cop Shows (im Grunde genommen ist mir egal, wem hier etwas passiert, Hauptsache, es passiert eben), wobei dieses Gilmore-Material viel cooler ist, etliche Blickwinkel beinhaltet, Schnitte, Musik usw... So dass sofern dieser Film ein verzerrtes Bild hat kreieren sollen, ist es ihm sehr gut gelungen. Denn am Ende verführt er den Betrachter eher dazu, dumpf zu starren, als zu einer tiefgründigen kritischen Reflexion der Besessenheit mit einem medialen Snuffs zu gelangen. Die sexuelle Erregung von Jakes sowie dessen Ladyfriend gegen Ende ist wohl der am falschesten ausklingede Moment des Nightcrawlers - Jede Nacht hat ihren Preis, der eifrig daherschleicht, jedoch ist er nicht in der Lage, die Quintessenz zu erhalten. Auf jeden Fall ist das ganze fleißig. Verzaubernd? Keineswegs. ()

POMO 

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Deutsch Das nächtliche L.A. mit leuchtenden Krankenwagen, eine Karriere, bei der man über Leichen geht, ein Boulevard - Hyänismus und der coole Dodge Challenger. Ein langsamerer Start, ein stärkeres Finale. Der Kern des Films ist der hervorragende Jake Gyllenhaal, eine Schauspieler, der wie Wein reift. ()

Matty 

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Englisch Nightcrawler is the best date movie for tabloid journalists. At the same time, it is a film that uses the withering television news industry only as a basis for addressing more universal themes with bitter cynicism – the ideology of self-improvement, extreme individualism and careerism in the conditions of market capitalism (which requires giving meaningful-sounding titles not only to meaningless jobs, but even to murder, for example). It also works superbly as a mirror held up to a rotten society, thanks to the fact that Gyllenhaal’s nocturnal predator, with his “Zelig-esque” ability to blend into any environment, lacks a stable identity (it’s no coincidence that one of the film’s final shots quotes the climax of The Usual Suspects). He cold-bloodedly and remorselessly imitates others from the beginning (he is clearly unaware that such things as morals even exist). He didn’t come up with a quick way to achieve great success himself, but learned it by watching and listening (from, among other things, television and online courses). He understood that what sells best is continuously stoked-up fear and that every person and every unfortunate event can be a monetizable commodity. He simply takes what he wants, even if he has to kill for it or create the desired reality himself. I consider the brilliantly escalated development of Lou’s alteration of reality in front of the camera to be the strength of this return to the aesthetic (from which Michael Mann similarly draws) and narrative straightforwardness of the 1980s. From rearranging the photographs on the refrigerator and concealing certain facts, Lou’s path smoothly progresses to repositioning corpses and telling lies that can be lethal. For Lou, the whole of Los Angeles becomes a computer game (GPS map, completing missions within a time limit) in which anything can be done without any major consequences (for the guilty). Related to this is another timeless level of the story – the loss of one’s ability to distinguish between what is real and what is merely conveyed to us in a world lived through media (for example, Lou’s comment that the background in the television studio looks so real, his attempt to communicate with a reporter on the screen). The film itself plays with this boundary between fiction and reality when it takes on the “action” method of news photography, even in shots that are not filmed with a television camera, thus essentially letting the protagonist become the director of what we see. Apart from his inability to distinguish between what is real and what only seems to be real, however, Lou is not that different from people who live only for their careers. Because of that, Nightcrawler could continue to elicit unpleasant chills long after the television news industry has been supplanted by internet journalism. Or something even worse. 80% ()

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