Machete

Ähnlich gestimmte Retro-Filme haben oft ein Problem damit, eine vernünftige Grenze zwischen Frömmigkeit, Parodie und Ernsthaftigkeit zu finden. Um die Worte einer der Heldinnen zu paraphrasieren: Machete hat die Grenze nicht überschritten, diese Grenze hat ja ihn überschritten. Dieser Film ist das lustigste und dümmste Spektakel, welches ich mir innerhalb der Genregrenzen vorstellen kann. Hätte ich diesen Streifen in den 80ern auf einer VHS gehabt, so hätte ich mir sicherlich lange Haare, einen schwarzen Schnurrbart wachsen lassen und eine geschärfte Machete zugelegt. Und ein einäugiges Mädel. [85%] (10.09.2010)

Der Star von Machete ist nicht Danny Trejo – Machete und auch nicht Danny Trejo – der Gärtner :-) Der Kerl, obwohl ich auf ihn als auf eine Kult-Legende von einem Subgenre nichts kommen lasse, kann einfach nicht spielen. Er zieht nur Grimassen. Der Star von Machete ist eine zahlreiche Gruppe von cool besetzen Schuften, unter denen jeder im Publikum "seinen“ bad-ass-mother-fucker findet. Bei mir ist es Don Johnson, der sich hinter einer großen Sonnenbrille versteckt. Obwohl auch Seagal seine Rolle in vollen Zügen genießt. Das Jahr 2010 ist einfach das Filmjahr von guten alten, heute schon verblassten Actionhelden… Rodriguez gestaltete seinen "flick“ Machete orgastisch mit Stil und wahrscheinlich wird man sich aus dem Film mehr Szenen als aus Planet Terror merken. Es fehlen ihm aber super Dialoge, die das Potenzial hätten, ein Kult zu werden. Und es fehlt ihm auch eine weitere verrückte Figur mit dem Gesicht vom großen Q. T. (02.10.2010)

Die Machete ist keine so wilde Fahrt, wie es anfangs scheinen mag, aber sie ist mehr als ein würdiger Abschluss der Reihe von diesjährigen Actionfilmen im Stil der 80er Jahre (The Losers, A-Team, Expendables). Danny Trejo hackt die meisten Arschlöcher nieder, die es verdienen, einige von ihnen lässt er am Leben, weil sie es nicht unbedingt verdient haben, dass ihnen der Kopf abgetrennt wird, und er nimmt alle Mädels mit. Rodriguez und Alba sind keine Ausnahme! De Niro hat nicht enttäuscht, Seagal hat überrascht, Savini hat erfreut. Und die Musik hat perfekt gepasst, Rodriguez bleibt sich treu! Es ist nur schade, dass das blutige Massaker am Anfang nicht bis zum Ende gehalten wurde. (11.10.2010)

Eine Frage: Warum spielt in Machete nicht Tarantino? So, aber jetzt zu dem Film. Wenn ich ihn mit Planet Terror vergleiche, geht aus diesem Duell Rodriguez’ erster Grindhouse-Film als Sieger hervor. In Machete gibt es nämlich nichts, was ich nicht erwartet hätte. Abgehackte Pratzen, Liter von Blut, schöne bis wunderschöne Frauen und Mädchen, ihre nackten Brüste, das unzählige Male benutzte Wort "fuck", einen Sprung aus dem Fenster auf einem Darm… Der Film ist angenehm verrückt. Er ist aber nicht mehr originell. Es fehlen ihm auch richtig saftige Dialoge. Danny Trejo schießt, sticht und hackt mit einer Machete und einer Heckenschere, Robert De Niro und Steven Seagal haben die gleiche Funktion wie Bruce Willis in Planet Terror… Es ist aber langweilig und nicht witzig. (22.10.2010)

Aus dem Film strömt direkt die Begeisterung von Roberto Rodriguez für den gewählten Stoff, und es kommt darauf an, ob diese Begeisterung wirkt und er sie auch auf den Zuschauer überträgt. Bei mir hat das fast sofort gewirkt. Danny Trejo ist wie geschaffen für diese Figur, möglicherweise sieht es so aus, als wäre Machete nach seinem Bilde geschaffen worden. Die weitere Besetzung ist erstklassig, und ich denke, dass alle Schauspieler und Schauspielerinnen die Dreharbeiten genossen haben. Es ist schön, den ersten Teil zu sehen, wenn in den Kinos schon die Nummer zwei läuft, da kann man das angenehm verbinden. (11.11.2013)