Vicky Cristina Barcelona

Zuerst verliebte ich mich in das Plakat und danach reichte ein einziges Foto, um zu entscheiden, ob ich es kaufen sollte oder nicht. In der Tat, ich kenne meinen Geschmack :) Nicht, dass es wichtig wäre, aber einige nette Leute hier leben immer noch von dem Nichtverständnis, dass jemand sich selbst kennen kann, und sie sprechen einem das ab. Also geht mal dahin, wo der Pfeffer wächst, Leute. Und ich werde mir ein anderes Filmtörtchen aussuchen und statt Zeit mit euch zu verschwenden, ohne meine eigene Identität, kann ich meine Kunstreise ruhig fortsetzen :) Eine freie Übersetzung für diejenigen, die sich für den aktuellen Kommentar zu Vicky Cristina Barcelona interessieren, lautet wie folgt: Ich habe mich daran gewöhnt, dass die mir sehr unsympathische Scarlett Johansson in Filmen mitspielt, die ich nicht verpassen möchte, so dass mich ihre Schauspielerei nicht mehr so sehr abschreckt. Ich habe schon oft bestätigt gesehen, dass ich Penélope Cruz am liebsten außerhalb der Gegenwart in Filmen aus allen vergangenen Epochen sehe, und Javier Bardem hat mich in Goyas Geister und Die Liebe in den Zeiten der Cholera beeindruckt. Die Kombination der drei hat in meinen Augen jedoch eine makellose Chemie hervorgerufen, und die sommerliche Stimmung, durchdrungen von der sexuellen Energie einer Dreiecksbeziehung, versprach genau die Art von Geschichte, die der Film erzählt. Reizt Sie das? Dann lassen Sie sich hineinziehen. (18.04.2010)

Woody Allen ist ein bodenloser Brunnen an Ideen, Motiven und Gedanken. Alle Achtung, in seinem Alter die Latte genauso hoch zu legen wie vor zwanzig, dreißig Jahren. In drei seiner letzten vier Filme fehlte er mir in einer der Hauptrollen, doch als ich darüber nachdachte, dann hätte er in Vicky Cristina Barcelona keine Person spielen können. Umso gründlicher konzentrierte er sich auf alle anderen, und die Auswahl ist perfekt, die Rollen passen ausgezeichnet zu allen Schauspielern, die Charaktere der Figuren sind ebenfalls gut durchdacht, wodurch Woody eine breite Skala an Eigenschaften, Gefühlen und Handlungen vorlegt, von denen zumindest eine jeder von uns am eigenen Leib erfahren hat. Vicky Cristina Barcelona ist vom Genre her schwer einzuordnen, wenn ich an Match Point denke, fällt mir ein spannender Thriller ein, Cassandras Traum - ein tragisches Drama, Scoop - Der Knüller - eine klassische Woody-Komödie, bei Vicky Cristina Barcelona schwanke ich zwischen einer bitteren Komödie, einer traurigen Analyse von Liebesbeziehungen und einer Tragikomödie. Ganz sicher hat der Film bei mir ein sehr seltsames Gefühl hinterlassen und Woodys Position in meinem persönlichen Ranking gestärkt, bei den Regisseuren steht an erster Stelle er, dann kommt lange, lange, lange nichts. (07.11.2008)

Woody Allen hat eine nächste Spinnwebe von Beziehungen geflochten, in der wieder eine beachtliche Menge an sympathischen Schauspielerinnen und Schauspielern hängen geblieben ist. Und es ist wieder ein sehr angenehmer Film. Dazu trägt diesmal auch das (für Allens Verhältnisse) exotische Milieu bei. Vicky Cristina Barcelona hat von Anfang an ein sehr seltsames Tempo, welches wahrscheinlich überhaupt kein Tempo ist. Es ist eher so, dass die Geschichte durch das sonnige Spanien einfach nur dahinfließt und wartet, wartet und wartet… Erst wenn der Regisseur und der Drehbuchautor in die Handlung die Figur der ausgezeichneten Penélope Cruz eingliedern, wird dank ihres Temperaments aus der ruhigen Rundfahrt eine echte Rally. Vier Sterne und noch ein Stück dazu gebe ich vor allem wegen ihr. (06.08.2014)

Only unfulfilled love can be romantic. During the trailer, I anxiously anticipated, at the first reviews unexpectedly attaching the film with the stamp of the funniest movie of the year, he blinked surprised and didn't even breathe during the film. And he cursed the reviews. This comedy is not it, and from my point of view, it doesn't come anywhere close to it. Not that the humor is completely missing, but in several places, I couldn't shake off the feeling that I was watching Match Point for the second time - this time written with a much more positive mood. Woody's experimenting should never (if possible) end. Thanks to Spain, everything is intimately familiar and yet brilliantly new. When the uncompromising artist Bardem steps up to the table, a hint of the coming symbolism of partnership can be sensed, but it was only when the fascinating intimacy began to unfold that I realized what a unique work I had come across. Because I didn't see pure romance anymore, Woody probably has his ultra-happy endings definitively behind him. And at the same time, I didn't see a hint of cynicism, just the suppression of idealism and the inevitable acquisition of a certain perspective. Thanks to this, Vicky is enjoyed the most by those romantics who have already been burned. Those sweetly hopeful should rather wait a few more years alongside Hana and her sisters. (31.12.2008)

A living classic set off to warm his bones under the Catalonian sun to make his old-man’s wet dream come true. And because he’s no jerk, he eagerly shares full screen footage of Scarlett’s nipples (*glurp*), Penelope’s butt (yum!), Rebecca’s thighs and Bardem’s five o’clock shadow (wowie) with the public... Oh but, no, no, that neurotic miser only shares the thighs and the five o’clock shadow. But really, in places it’s so hot that, despite it being the beginning of a damp and drizzly fall, I recommend you wear summer clothes when you watch this. This applies mainly for those who can boast chromosome Y in their genetic makeup. And how Bardem organizes his household is priceless. But it wouldn’t be a Woody Allen movie of past years without one big “but". A kind of nothing intro. It’s just too sleepy summer like. It requires María Elena to plunge in and save the movie. Personally I was also upset that the two best characters (Juan’s father and María Elena) are criminally kept in the background. Overall, no miracle to be penned into the master’s filmography in gold lettering, but excellent as relaxing summer entertainment. (22.10.2008)