claudel

Zur Adventszeit eine nette und angenehme Märchengeschichte von Netflix, das uns eine andere mögliche Version anbietet, wie das Wesen, das die Kinder auf der ganzen Welt lieben, entstanden ist. Ich wollte ihn meiner 4-jährigen Tochter zeigen, da ich nichts daran sah, was ihre Entwicklung bedrohen könnte, bis es zu jener Szene mit dem Papa kam. Schade, sie wird warten müssen, bis sie ein bisschen größer ist.

Rinder-/Schaftreiber, wenige Worte und eine ungebändigte Natur sind nicht gerade eine Kombination, die meinem Filmgeschmack entspricht. Beziehungsdramen, unerfüllte Liebe und herzzerreißender Schmerz sind dagegen mein Metier. In der zweiten Hälfte des Films empfand ich den Film viel intensiver und genoss eine weitere der herausragenden Leistungen meines Lieblings Heath Ledger - ich hebe mir die Filme auf, die ich mit ihm noch nicht gesehen habe, und es bleiben nicht mehr viele übrig. Ein sehr sensibler Film für alle aufmerksamen Zuschauer*innen.. Die beste Szene - das Telefonat mit Anne Hathaway und natürlich auch ihre schauspielerische Leistung. Wäre der Film heute gedreht worden, hätte er sicherlich noch größeren Erfolg und Anerkennung erlangt.

Ein angenehmer, sensibler und subtiler Film über die österreichische Jugend von heute. Wir müssen nicht Zeuge von Drogenexzessen, schockierenden Szenen oder sinnloser Gewalt werden, im Gegenteil, wir verfolgen die Beziehungsstränge junger Österreicher, die ein wenig miteinander verwoben sind. Die Filmemacher gehen mit viel Feingefühl an die Sache heran, was besonders in den intimen Szenen deutlich wird. Ich würde Lovecut - Liebe, Sex und Sehnsucht als einen Gegenpol zu den Filmen von Larry Clark beschreiben.

Wenn Deutschland und Frankreich sich zusammentun, kann das nie schief gehen, und vielleicht sogar in allen Bereichen (außer in der Politik, wo sie sich gegen alle und allen anderen zum Trotz einig sind). Das schönste Paar ist ein leuchtendes Beispiel, ein flotter Thriller, der untersucht, wie sich ein Mann und eine Frau einer ernsten Situation in ihrer Beziehung stellen, die von brutaler Gewalt in Momenten der Liebe, des Glücks und der Euphorie geprägt wurde. Das Ergebnis ist hervorragend, schauspielerisch und filmisch toll.

Filmchallenge Nummer zwei in der Quarantäne - Untersuchung der internationalen Kinematografie, Schweiz. Bislang der beste Film, den ich im Rahmen des virtuellen "Filmfests" sehen konnte. Ich hatte keine Ahnung vom Platzspitz in Zürich. Ich kann mir nicht vorstellen, wie viele Kinder dadurch ihre Eltern, ihr friedliches Leben, ihre normale Kindheit und Jugend verloren haben. Der Film schildert glaubhaft das Schicksal eines solchen Kindes, nämlich des sympathischen Mädchens Mia. Mir gefällt, dass der Film nicht an die Grenzen geht, und obwohl es dem Zuschauer das Herz zerreißt, ist das, was er sieht, allmählich dosiert, es handelt sich nicht um eine naturalistische 100-Minuten-Sequenz. Der Film lebt von den Leistungen der beiden Hauptdarstellerinnen, und die stärkste Szene ist für mich die mit den Rubbellosen. Ein hervorragendes Filmerlebnis.

Ein verrücktes post-apokalyptisches Action-Märchen, das am Ende Mad Max parodiert. Aber ich fand es keinen Flop, die ganze Geschichte ist sehr fantasievoll, richtig verrückt und abgedreht und Rhona Mitra mit ihrem Auge dominiert alles. Ein weiteres Plus: Ich kann mich nicht erinnern, wo ich Bob Hoskins schon einmal in einer positiven Rolle gesehen habe. Die Filmemacher hatten eindeutig eine Fortsetzung im Visier, die es aber wahrscheinlich nie geben wird. Schade.

Thematisch durchaus interessant und aktuell, oder vielleicht noch zwanzig bis dreißig Jahre aktuell. Ich mag diese sozial-psychologischen Dramen. Ich habe nur ein stärkeres Drehbuch, die Arbeit des Dramaturgen und eine bessere Verankerung der Geschichte vermisst. Nach einem vielversprechenden Anfang geht die Handlung in alle Richtungen und viele Linien bleiben in einer Sackgasse, unerklärt, unausgesprochen. Vielleicht ist das die Absicht der Macher, aber mir hat dieser Stil überhaupt nicht gefallen. Nach langer Zeit wieder mal Sibel Kekili, sie wiederum hat mir gut gefallen.

Filmchallenge Nummer zwei in der Quarantäne - Untersuchung der internationalen Kinematografie, Österreich. Österreichische Men in Hope in einer viel düstereren schwarze Komödie, die manchmal bis zur Absurdität geht. Die letzten dreißig Minuten sind so intensiv, dass ich meine Bewertung von dreieinhalb auf vier Sterne erhöht habe. Ich habe das österreichische Kino noch nicht so sehr erkundet, daher bin ich dankbar für die sehr hilfreiche Geste von "Das Filmfest", wo man sich fast alle Filme praktisch umsonst ansehen kann. Und es passte außerdem noch zu meiner Langzeit-Challenge.

Zunächst war ich sehr zurückhaltend, aber dann war ich umso angenehmer überrascht. Ich liebe es, wenn es im Bereich der romantischen Komödien (einem der schwierigsten Genres) etwas Erfindungsreichtum und Innovation gibt. Das Grundschema ist immer noch dasselbe, wie wir es von anderen Komödien kennen, aber die Handlung ist wirklich lustig und nicht langweilig. Ein Vorgeschmack auf Weihnachten in dieser düsteren Novemberzeit ist auch eine Freude.

Ich würde mir tausendmal lieber eine französische Sozialkomödie mit dramatischem Flair ansehen als tausendmal amerikanischen unrealistischen Mist. Leila Bekhti hat mich zum x-ten Mal verzaubert und Edouard Baer ist traditionell am stärksten in den Alkoholszenen. Ein verdammt aktueller Film, vor allem für Frankreich, aber die Themen, die er anspricht, gibt es auch in anderen Ländern.