claudel

Ich habe von Herrn Mikolášek vorher noch nichts gehört, ich kannte die Vorlage nicht und wusste auch nicht was mich erwarten würde. Ich war mir jedoch sicher, dass die Verbindung von Agnieszka Holland und Ivan Trojan nicht anders als toll enden kann. Es gefiel mir, dass es sich nicht um einen Streifen handelt, der irgendeine Persönlichkeit anbetet und nur ihre positiven Seiten hervorhebt. Die Regisseurin deckt auch die Schattenseiten und eine bestimmte innere Zerrissenheit auf. Ich bin mir nicht sicher, ob sie auch die Szene mit den Katzenwelpen eingeschlossen hat, die habe ich nicht verstanden und hege ihr als einziger des gesamten Films gegenüber Vorbehalte. In Nebenrollen brillieren Miroslav Hanuš, Juraj Loj und Jaroslava Pokorná. Für mich der zweitbeste Film des Jahres 2020 nach Shadow Country.

Wie eine Reihe anderer bekannter und erfolgreicher Serien lässt sich auch diese unendlich lange drehen und dehnen. Fans des ursprünglichen Jurassic Park sind weltweit Hunderttausende zu finden, also braucht man nur ein besseres oder schlechteres Drehbuch zu schreiben, effektvolle Tricks, Masken und Umfeld hinzuzufügen und in den Hauptrollen heute körperlich attraktive Schauspieler zu besetzen, und man ist fertig. Doch es werden sich auch Filmfans finden, die sich so langweilen wie ich bis zum abschließenden Final, das, wie ich zugeben muss, großartig war. Bryce Dallas Howard musste sich nach den Dreharbeiten einen Monat lang Wellness gönnen, dass auf Fußsohlenmassage ausgerichtet war - alle Actionszenen in Absatzschuhen zu absolvieren - ich kann dem nichts hinzufügen.

Filmchallenge in Quarantäne - Lieblingsschauspielerinnen, Emmy Rossum. Für sie habe ich wirklich eine Schwäche, ihre Augen und die hinreißende bittersüße Darstellung der Fiona bis auf den Grund in Shameless - nicht ganz nüchtern erstaunt mich immer wieder. Die Rolle der Christina reicht bin an ihre Anfänge beim Film zurück. Ich habe mich auch über die Visage des langhaarigen Patrick Wilson und die nichttraditionelle Rolle des Gerard Butler amüsiert. Die volle Punktzahl bekommt bei mir eindeutig das zentrale Lied bzw. die Melodie, das ich in der Interpretation von Sara Brightman und Antonio Banderas liebe. Ich stieß jedoch auf einen wesentlichen Aspekt - Langeweile. Ich mag Musicalfilme nicht besonders, und auch in diesem Fall verändern sich meine Präferenzen nicht. Allen Positiva bezüglich der Kostüme, der Ausstattung und der Schauspieler zum Trotz. Drei Sternchen und nicht mehr.

Meine Negativbilanz mit Adam Sandler setzt sich leider fort. Das tut mir fürchterlich leid, und ich kann es selbst nicht verstehen. Habe ich vor fünfzehn Jahren über andere Dinge gelacht als heute? Oder geht es seit einem gewissen Punkt tatsächlich mit Adam bergab? Ich habe noch ein paar weitere Stücke von ihm auf der Liste, doch die Furcht vor einem weiteren Durchfaller wird in mir immer stärker. Dieser Streifen war eine amerikanische Schnulze von Anfang bis Ende, so dass ich mich stellenweise übergeben wollte. Vielleicht bin ich selbst schon etwas allergisch auf die typischen, vorhersehbaren Schablonen - eine Gruppe singender Minderheiten (jeglicher Art - hier noch verstärkt von einem Typen aus der Old-Spice-Werbung) und ständig in der Handlung auftauchende widerwärtige Pubertiere, Beifall, Gesülze darüber, wie man man selbst sein sollte, ein/e verrückte/r beste/r Freund/in, eine dumme, liebesgeile Silikonblondine und so weiter und so weiter und so weiter.

Ich mag Thriller, und ich habe schon sehr lange keinen mehr gesehen. 80 Minuten für dieses Genre reicht genau, keine überflüssigen Stopps, man kommt gleich zur Sache, die Stimmung steigt, hier und da irgendeine schnelle Wende und man kommt zum Finale, dass entweder eine befriedigende oder eine unbefriedigende Auflösung bietet. Im Falle von An Affair to Die For sehe ich das fifty-fifty, doch insgesamt gesehen habe ich mich amüsiert und nicht gelangweilt, also hindert mich nichts daran, vier Sterne zu geben.

Die Dänen verstehen es immer zu fesseln und zu überraschen. Man kann ihnen Originalität nicht absprechen. Die Genres wechseln nach etwa fünfzehn Minuten, und obwohl in der Handlung nicht viele Personen vorkommen, langweilt sich der Zuschauer nicht. Beide Hauptdarsteller bezaubern mir ihrem perfekten Englisch und der glaubhaften Darstellung von Menschen, die alles verloren, aber einer den anderen gewonnen haben. Der Schluss wird noch durch das Adagio noch unglaublich eindrucksvoll verstärkt, das mir auch noch eine Stunde nach dem Ende im Kopf nachklingt.

Absolut entspannend, eine insgesamt würdige Rückkehr zur Klassik, natürlich ist es heute nicht korrekt, dass MIB - Men in Black ganz ohne Frauen auskommen, aber das stört mich überhaupt nicht, Tessa Thompson kommt die gesamte Zeit unglaublich sympathisch rüber. Und mein geliebter Liam Neeson kann mich nie enttäuschen. Ein Sonntagnachmittag, an dem es trübe ist oder regnet, kann ganz prima mit diesem Film ausgefüllt werden.

Filmische Challenge Nummer zwei in der Quarantäne - Erforschung der internationalen Kinematografie, Rumänien. Rumänien spielt erste Liga, das weiß ich schon lange, und Cristian Mungiu vielleicht sogar Extraliga, was er mit jedem weiteren Streifen und seinen Erfolgen bei Festivals bekräftigte. West ist eine wilde Balkankomödie, unterteilt in drei Erzählungen, die miteinander verflochten sind. Die erste Erzählung hat mir am besten gefallen, die letzte wiederum hat mich am wenigsten angesprochen. Doch die Filme in einer Regie von Cristian Mungiu möchte ich auf jeden Fall alle sehen.

Die Eiskönigin - Völlig unverfroren für Erwachsene ohne Elsa und Anna. Ich suche nicht besonders nach winterlichen Freuden, und so kann ich glücklicherweise nicht in eine ähnliche Lage geraten. Doch auch so habe ich zusammen mit den drei Hauptfiguren um ihr Leben gezittert. Ich mag keine Filme mit nur wenigen Schauspielern, wenn es sich nicht um eine Filmadaption eines Theaterstücks handelt, doch in diesem Fall habe ich mich nicht gelangweilt, also störte mich das nicht.

Die größte Serienenttäuschung der letzten Monate. Es betrübt mich, dass gerade HBO mir eine solche Enttäuschung bereitete, bei dem ich immer mit einem gewissen Maß an Qualität gerechnet habe, vor allem bei Serien aus eigener Produktion. Ich war zeige eines manischen Verhaltens einer promiskuitiven Alkoholikerin, die um sich herum eine wilde Menge an Morden, Verfolgungsjagden und einem Rennen von nichts nach nichts aufwühlt. Kaley Cuoco wird nie über den Schatten von Penny springen, und ich kann mich mit der Ansicht einiger Rezensenten identifizieren, dass sie in The Flight Attendant die Penny spielt, die sich als Stewardess anstellen ließ. Wenn ich Randall und Hopkirk sehen wollte, werde ich Randall und Hopkirk anschauen. Nebenlinks sind absolut überflüssig. Ich hoffe, dass das Ende nicht bedeuten sollte, dass es eine zweite Staffel gibt.