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Kritiken (2 794)

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Die üblichen Verdächtigen (1995) 

Deutsch Das Polizeiverhör eines jungen Kriminellen klebt ein Flashback-Mosaik der vergangenen Ereignisse zusammen, die zu einer tragischen Explosion eines Schiffes im Hafen führten. Ein ausgefeilter schwarzer Film noir, in dem schließlich alles anders ist, als es auf den vorletzten Blick scheint. Ein perfektes Drehbuch, das auf Flashback-Zusammenhängen und einer detaillierten Charakterisierung der Figuren basiert und für unglaubliche 6 Millionen US-Dollar gedreht wurde. Ein Schauspieler, der damals noch unbekannt war, hatte hier ein Riesenglück. Er hat eine Rolle bekommen, die aus ihm für eine lange Zeit einen Halbgott gemacht hat. Ich möchte ein Sequel, in dem ich seine Figur länger als zehn Sekunden genießen kann und in dem sie für mich nicht nur eine mythische Erscheinung bleibt!

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Not a Girl (2002) 

Deutsch Britney Spears begibt sich mit zwei Freundinnen auf eine Reise, um ihre Freundschaft zu beleben und "existenzielle Probleme" zu lösen. Ein unglaublich naives, dummes und fürchterlich gespieltes psychologisches Musical-Roadmovie mit einer erbärmlichen Regie für die kleinsten Zuschauer*innen. Damit meine ich Zuschauer*innen, die jünger als 12 Jahre sind. Für die könnte es eine interessante "Geschichte aus dem Leben" sein. Britney hat ihr Bestes gegeben, erstaunlicherweise schaut sie aber kein einziges Mal in die Kamera. Ihren Fans vermittelt sie die einzigartige Botschaft, dass sie es nicht eilig haben sollen und mit der Entjungferung auf "den Richtigen" warten sollen, der es in einer kalifornischen Villa an der Ozeanküste macht. Kann man so einem Film böse sein und ihm weniger als 1* geben?

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The Time Machine - Die Zeitmaschine (2002) 

Deutsch The Time Machine wurde schön aufgenommen, er hat großartige visuelle Effekte und Guy Pearce hat sein Bestes gegeben. Inhaltlich ist es aber fast so ein Quatsch wie Wild Wild West. Zum Glück ist dieser Film aber deutlich kürzer und endet früher, sodass das Publikum nicht wütend wird. Wenn ich ein Auge zudrücke, in einem schwachen Moment der Zuschauernaivität und Bescheidenheit, gebe ich 3*.

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Banditen! (2001) 

Deutsch Barry Levinson wollte mit dem Image der Figuren, mit der Musik, den Autos und den Requisiten in die heutige Welt die Nostalgie der klassischen Gangsterfilme bringen. Sein Vorhaben ist ihm aber nicht gelungen. Es kam mir so vor, als ob der Regisseur zu konservativ wäre, als ob für ihn die heutige Zeit zu entfernt wäre, um sie mit Leichtigkeit mit der Nostalgie zu verbinden. Die beiden Hauptdarsteller sind keine "sympathischen Kerle mit kleinen Mängeln", sondern "doofe Dummköpfe". Keiner von beiden hat die Sympathien von Cate Blanchett verdient, die wieder ausgezeichnet ist. Der Humor und die Dialoge, die hier eine große Rolle spielen sollen, sind SEHR schwach. Die satirischen Untertöne mit der medialen Reflexion der Ereignisse sind nicht gut genug. Banditen! sind im Hinblick auf das Filmemacher-Team eine Enttäuschung. Drei Sterne hat der Film nur wegen Cate Blanchett verdient.

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Shining (1980) 

Deutsch Der typische Stanley Kubrick. In dem Film ist jeder Augenblick ein Teil eines durchgearbeiteten Mosaiks eines psychologischen Labyrinths. Alles hat ein perfektes Timing, alles ist zügig. Die Kamera bewegt sich die meiste Zeit in rechten Winkeln und in Parallelen zu den Wänden des schablonenhaften Hotels. In der Musik erklingen nur Töne, die erklingen müssen. Der bildkünstlerische sowie musikalische Minimalismus verstärkt perfekt das beklemmende Gefühl aus dem leeren Milieu, in dem sich die Geschichte abspielt. Jack Nicholson beobachtet man nicht nur als Filmfigur. Dank der visuell naturalistischen Regie-Darbietung von Kubrick werden wir wie er. So wie er werden wir immer nervöser, bis man Angst hat, was wir an seiner Stelle machen würden. Shining kann man eigentlich nicht als "Horrorfilm" bezeichnen. Diese Bezeichnung ist für gewöhnliche Horrorfilme für eine Genre-Unterhaltung gedacht. Es ist schade, dass mir seine Kälte und das präzise Kalkül nicht ermöglichen, die Geschichte der Hauptfiguren anders als nur im Kopf zu durchleben. Trotzdem gebe ich dem Film fünf Sterne. Ich respektiere Kubricks unpersönlichen Weg, den er gewählt hat, weil ich in dieser Verrücktheit jedes Mal etwas Neues finden werde.

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John Carpenters Vampire (1998) 

Deutsch John Carpenter hat auf einen düsteren Charakter und Spannung verzichtet. Er ging in Richtung Rockmusik, Splatter, harte Action und coole Sprüche. Einerseits hat er mich enttäuscht, weil ich in seiner Darbietung eben das liebe, worauf er verzichtet hat. Andererseits habe ich mich bei diesem Ausrutscher mehr als bei Das Dorf der Verdammten amüsiert. Vampire gehört aber zum grauen Durchschnitt von ähnlichen Vampir-Filmen. Der Film hat nur eine Kamera in Bewegung mit schönen Filtern angeboten. Um besser zu sein, müsste er geschickter und sensibler den schwarzen Humor und die Horror-Ebene kombinieren. Und dort hat Carpenters Regie versagt.

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Die Fürsten der Dunkelheit (1987) 

Deutsch Der magische und fesselnde Charakter von Die Fürsten der Dunkelheit basiert ausschließlich auf der bildkünstlerischen und musikalischen Seite des Films. Die visuellen Effekte sind billig, manchmal sogar lächerlich. Es gibt aber nicht so viele von ihnen, deshalb haben sie dem Film nicht geschadet. Die Stimmung ist hier düster und schwül. Sie wird durch die ständige Dunkelheit, die tollen Traumbilder und die dämonische Musik erzeugt. So wie Das Ding aus einer anderen Welt ist auch dieser Streifen ein Horrorfilm mit einem extrem pessimistischen Ende. Man hat kein gutes Gefühl und keine Lust, einen Champagner zu öffnen.

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Das Ding aus einer anderen Welt (1982) 

Deutsch Vielleicht bin ich überempfindlich, wenn es in Filmen um genetische Verwandlungen von Menschen geht. Als ich Das Ding aus einer anderen Welt zum ersten Mal gesehen habe, in der 8. Klasse, konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen. Ich habe so geschwitzt, als hätte ich Fieber. Es war ein fürchterliches Erlebnis. Ich habe geschworen, dass ich mir nie wieder einen Horrorfilm anschauen werde. Auch dieses intensive Erlebnis hat dazu geführt, dass Horrorfilme später zu meinem Lieblingsgenre wurden. Das Ding aus einer anderen Welt hat eine einzigartige Atmosphäre der Isolation und Hoffnungslosigkeit, die perfekt von Morricones düsterer Musik, den zeitlosen Spezialeffekten und dem herrlich düsteren und pessimistischen Finale unterstützt wird. Es ist ein Horrorfilm mit einer präzisen Steigerung, der Ihnen allmählich die Schlinge am Hals zuzieht. Von der ersten bis zur letzten Sekunde ist es eine existenzielle Depression, ergänzt durch unglaublich grauenhafte Horror-Szenen.

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Spider-Man (2002) 

Deutsch Tim Burton (Batman) oder Bryan Singer (X-Men) hatten es einfacher. Ihre Comic-Filme hatten eine interessante Ausstattung und Atmosphäre. Sie haben es geschafft, das Publikum in "andere Welten" hineinzuziehen. Raimis Spider-Man hat so etwas nicht. Nach dem Ende des Films habe ich mich an keine Szene erinnert, die mich zum Staunen gebracht hätte. Tobey Maguire hat die Verwandlung der Figur ausgezeichnet dargestellt, Kirsten Dunst ist aber für diese Art von Filmen zu gewöhnlich. Und die Figur von Green Goblin ist kein furchteinflößender Schuft, sondern ein unglückliches Wrack, das mehr Probleme mit seiner eigenen Identität als mit Spider-Man hat. Keine originelle visuelle Gestaltung, keine ausgefeilten Figuren. Und eine vorhersehbare Geschichte mit einer Laufzeit von zwei Stunden, für die eine 40-minütige Folge einer Fernsehserie reichen würde. Spider-Man wurde elegant verfilmt und enthält keinen Popcorn-Quatsch. Er ist aber nur eine aufgeblasene Blase, die sich nach dem Platzen wie eine Wolke auflöst. Und es bleibt nichts übrig.

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John Q. - Verzweifelte Wut (2002) 

Deutsch John Q. - Verzweifelte Wut ist ein naives Hollywood-Kalkül über einen Vater, der bereit ist, alles dafür zu tun, damit sein Sohn auf die Liste der Spenderorgan-Empfänger kommt. Ein übertrieben sentimentales Märchen, das die Zuschauer*innen dort, wo der Intellekt völlig versagt hat, mit vielen moralistischen und gutherzigen Gedanken rühren möchte. Und zu dem geschmacklosen Kopieren von Gavras’ Mad City werde ich mich lieber gar nicht äußern.