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Kritiken (2 797)

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Men in Black II (2002) 

Deutsch Ein ungleichartiger und krampfhafter Mischmasch aus effektvollen Szenen. Wenn man ein Drittel davon ausgelassen hätte, hätte es niemandem geschadet. Und dann hätte der Film "unbrauchbare" 60 Minuten. Ich frage mich eigentlich selbst, wofür ich dem Film drei Sterne gebe. Wahrscheinlich nur wegen des tollen Hundes.

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Khaled (2001) 

Deutsch Am Anfang haben mich das digitale Bild und der Low-Budget-Charakter ziemlich gestört. Der Film hat einen würdigeren "Look" und eine hochwertige sinfonische und düstere Musik verlangt. Mit der Zeit haben diese Aspekte aber das Drehbuch mit einer soliden Steigerung, die kreative Regie und die dramatische Kamera (siehe die Aufnahme von Khaled mit einer Pfanne in der Hand, wie er durch den Flur in die Kneipe läuft) vollständig kompensiert. Auf diesem Niveau war das billige digitale Bild kein Problem mehr. Es hat dem Film im Gegenteil eine naturalistische Authentizität verliehen. Loben muss man auch den jungen Schauspieler und vor allem das ORIGINELLE Thema, auf dem der ganze brillante Film basiert.

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13 Conversations About One Thing (2001) 

Deutsch Eine junge Frau ändert ihre Lebenseinstellung, nachdem sie von einem Auto angefahren wird und fast stirbt. Am Steuer saß ein erfolgreicher junger Mann, der – obwohl er ein stolzer Verteidiger des Rechts ist – feige Fahrerflucht begeht. Seine Gewissensbisse zerstören aber alles, worauf er seine Lebenswerte aufgebaut hat. Ein älterer Herr, mit dem sich der junge Mann kurz davor in einer Bar unterhielt, sucht vergeblich die Quelle des Lebensglücks… usw. usw. Ein kultiviertes, intelligentes Dialog-Philosophieren mit einem bescheidenen Bild, ein wenig Ironie und Schicksalhaftigkeit. Eine angenehme Alternative zu Hollywood-Entspannungshäppchen. Der Film wirkt aber trotzdem wie eine vergebliche Bemühung, scheinbar unabhängig zu sein. Er hat nicht die Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit wie ähnliche europäische Filme.

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Filament (2001) 

Deutsch Eine Geschichte über die Probleme einer seltsamen japanischen Familie. Der Vater ist Transvestit. Es macht ihm Spaß, seine Familie oder sich selbst in Frauenkleidung zu fotografieren. Der Sohn und die Tochter sind Teenager ohne Zukunft, die in einer grauen und gefühllosen Welt leben. So sieht auch die Welt in ihren Computerspielen aus. An allem ist ihre Mutter schuld, die sie vor zehn Jahren verlassen hat und mit einem jüngeren Mann davongelaufen ist. Ein Film mit einer fremden Kultur, aber einem vertrauten Stoff, der uns schön ermöglicht, durch die niedlichen Schwächen oder die lang verborgenen und auf einmal ausgesprochenen Gefühle in das innere der Figuren zu blicken. Ein schöner Film über den Zusammenhalt der Familie, über die Vergebung, die Liebe und die Selbstaufopferung. Traurige und zu dramatische Augenblicke werden durch einen sanften, zivilen Humor entspannt. Der Regisseur möchte nicht, dass sein Film zu intensiv ist und dass das Publikum um jeden Preis weint. Er bleibt lieber in einer poetischen und leichten Ebene.

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Untreu (2002) 

Deutsch Die erste Hälfte von Untreu ist ausgezeichnet. Adrian Lyne ist ein brillanter Psychologe und stellt fantastisch die Prozesse dar, die sich in einer verheirateten Frau abspielen, die von einer ungebundenen sexuellen Leidenschaft beherrscht wird. Gleichzeitig hat sie wegen des Fremdgehens Gewissensbisse, weil sie "denjenigen weh tut, die sie mag". In dieser Hinsicht ist die Szene mit den Liebes-Flashbacks im Zug absolut fantastisch. Und in der Szene in der Badewanne zeigt der Regisseur ausgezeichnet die Entfremdung, welche die Heldin gegenüber ihrem Ehemann spürt. Diesen großartigen Teil des Films, der im typischen hypnotischen Lyne-Stil gedreht wurde, habe ich gespannt verfolgt. In der zweiten Hälfte kommen aber abgedroschene, unüberlegte und billige Thriller-Klischees, die eine Parodie von sich selbst sind.

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Der Geschmack der Kirsche (1997) 

Deutsch Das dürre und staubige iranische Land ohne einen Tropfen Wasser. Die Kamera bewegt sich kaum. Keine Musik. Eine Welt ohne Emotionen, ohne Farben. Ein wohlhabender Mann im mittleren Alter, ein Selbstmörder, sucht in diesem Milieu jemanden, der bereit wäre, ihn in der kommenden Nacht zu begraben. Dafür würde er viel Geld bekommen. Es ist egal, warum er das tun will. Und man erfährt es auch nicht. Abbas Kiarostami manipuliert ungern mit den Gefühlen der Zuschauer*innen. Er möchte, dass sie das Geschehen beobachten und ihre Gedanken zusammenfügen. Woran liegt es, dass dieser Film so interessant ist, dass ich ihn die ganze Zeit aufmerksam verfolgte? Wenn ich es herausfinden würde, würde er seine Magie verlieren. Jedenfalls war ich nach einem Film zum ersten Mal in meinem Leben durstig.

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Gebürtig (2002) 

Deutsch Eine schöne, tiefe und traurige Geschichte. Das Bild wurde aber so kalt und uninteressant wie eine beliebige österreichische oder deutsche Fernsehserie gedreht. Hier wurde die große Filmleinwand vergeudet!

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Festival in Cannes (2001) 

Deutsch Die ganze Zeit beobachtet man eine Gruppe von Personen (ein altgedienter Schauspieler, eine Schauspielerin am Anfang ihrer Karriere, ein erfolgreicher Produzent, ein Chauffeur, der ein erfolgreicher Produzent sein möchte usw.), die während des Festivals ihr Lebensglück suchen. Diejenigen, die nicht erfolgreich sind, suchen Erfolg. Die Erfolgreichen nehmen ihn als selbstverständlich wahr und möchten ein glückliches Partnerleben und Liebe. Und dazu werden selbstzweckmäßig einige Aufnahmen von Billboards der Filme Stigmata, Fight Club oder Verlockende Falle gezeigt. Kein Humor, keine Satire à la Robert Altman. Nur langweilige Dialoge, die erst im letzten Drittel – wenn die Figuren ihre Masken ablegen – Sinn machen. Sehr schwach.

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Nomaden der Lüfte - Das Geheimnis der Zugvögel (2001) 

Deutsch Die Welt der unterirdischen Gänge und des Grases in Mikrokosmos - Das Volk der Gräser hat sich in die wunderschöne Natur auf der ganzen Welt verwandelt. Es ist nur schade, dass alle Aufnahmen in dem Film so kurz sind. Die besten kann man nicht so wie in dem langsameren, zügigeren und hypnotischeren Werk Baraka genießen. Jedenfalls ist es nötig, diesen Film auf der großen Leinwand zu sehen. Und wegen des Sturzes des Gletschers mindestens in Dolby Digital!

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Hotel (2001) 

Deutsch Ein psychedelischer Trip über eine Gruppe von Schauspielern, die in Venedig versuchen, einen historischen Film zu drehen. Mike Figgis hat es diesmal übertrieben. Sein Film mit einem dokumentarischen Konzept ist nur ein Mischmasch aus ungleichartigen Theaterauftritten der Schauspieler*innen, Traumvisionen und leicht reizvollen sexuellen Obsessionen. Der Großteil des Films wurde mit einer digitalen Kamera aufgenommen oder durch verschiedene Filter. Das Bild ist manchmal in vier Teile aufgeteilt, wobei in jedem etwas anderes zu sehen ist. Das gleiche Konzept wie bei dem vorherigen Film von Figgis Timecode. Was soll das aber bedeuten? Eine Hommage an den Prozess der Dreharbeiten? Oder an die Schauspielkunst? Bei der Festivalvorführung hat ein Drittel der Zuschauer*innen den Saal noch vor dem Ende des Films verlassen. Ein Drittel hat am Ende begeistert applaudiert und das letzte Drittel (mich eingeschlossen) blieb nur wegen einer großen Toleranz bis zum Ende und hat die Vorführung mit einem schiefen Lächeln verlassen.