POMO

Ein Film mit einer schönen visuellen Gestaltung und einem bunten Geist über die Geschichte des Fliegens – von ersten Da Vincis Gedanken bis in die Gegenwart, in der man das Fliegen für den Transport von Frachtgut benutzt und es die sicherste Art des Personentransports ist.

Eine visuell effektvolle handlungslose Fahrt durch das Weltall, das Innere eines Felsenplaneten usw. Geeignet für einen 5DX-Simulator. Die Musik wurde von The Dark Knight gestohlen, die leuchtenden Meeresobjekte von Abyss - Abgrund des Todes.

Ein fachlicher Blick auf die Entstehung des Weltalls, das Funktionieren von Galaxien usw. Visuell schön, eher für erwachsene Zuschauer*innen als für Kinder.

Ein durchschnittlicher und im Vergleich zu Werken wie Bloody Sunday oder Im Namen des Vaters überflüssiger Kurzfilm aus den Straßen vom "Kriegs“-Belfast, der von zwei Fünf-Sterne-Kompositionen von U2 begleitet wird. Die Nutzung von "The Troubles" hat ihre Momente, aber "Every Breaking Wave" wurde unsinnig reingeklatscht.

Während dieser Raw-Sache fällt einem nur Eines ein – die Typen haben eine Stunde Material gedreht, wo auf ein paar Protagonist*innen auf einer Insel ein kleines Monster springt und sie mit seinen Giftpratzen zum Tode kratzt. Die Schauspieler*innen sind unbekannte drittklassige Darsteller*innen. Der Star ist das Monster, irgendein schwarz bemalter Liliputaner mit scharfen Zähnen, der optisch so aufgenommen wurde, dass er noch kleiner aussieht. Dieses scheinbare Horrormaterial haben dann die Typen den Investoren gezeigt, damit sie das Budget für die Honorare für David Warbeck und Janet Agren unterstützen, d. h. für das bekannte Schauspielduo aus populären italienischen Horrorfilmen. Die sollte man engagieren, wenn man den Film gut ins Ausland verkaufen möchte. Mit ihnen haben sie die Fahrt auf die Insel gedreht, weil eine Figur auf der Insel Janets Schwester sein soll, die sich bei ihr verdächtig lange nicht gemeldet hat. Im Film findet dann ein Wechsel von diesen Szenen und den Aufnahmen von der "Horrorinsel“ statt. David und Janet treffen fast niemanden, sie unterhalten sich nur während der Autofahrt usw. SPOILER: Das Duo trifft später ein und kommt mit keiner Figur der "Horrorlinie“ des Films in Kontakt. Ja, und wie ist der Film eigentlich? Das kann man nicht in Worte fassen. Sie müssen ihn sehen, damit Sie es glauben.

Wenn der Film über ein Teenager-Hetero-Paar handeln würde, wäre er gewöhnlich und unauffällig. Wenn er eine Geschichte von zwei homosexuellen Typen erzählen würde, würden es sich die meisten Zuschauer*innen nicht ansehen. Er ist über zwei lesbische junge Frauen und die Jury in Cannes an der Spitze mit dem Hollywood-König verlieh dem Film die Goldene Palme. Der dreistündige Film Blau ist eine warme Farbe erzählt – ähnlich wie Linklaters Boyhood – langsam und nicht zu sehr dramatisch über alltägliche Sachen im Leben. Aber im Unterschied zu Boyhood konzentriert er sich auf eine konkrete Etappe im Leben der Hauptfigur und er macht es mit so einer Tiefe, dass in der letzten Phase ihrer Geschichte die Tränen kommen. Weil wir alle wissen, wie ES wehtut, egal auf welches Geschlecht wir stehen. Die sexuellen Szenen sind sehr offen, aber nicht selbstzweckmäßig. Im Gegenteil – für die physische und emotionale Wahrnehmung der Geschichte, die das A und O sind, haben sie eine große Bedeutung. Die zwei jungen Hauptprotagonistinnen spielen unglaublich. Jedes Wort, Gefühl, jeder Blick.

Die visuelle Seite ist prima, der Inhalt schwach. Die Figuren sind uninteressant oder irritierend, die Konflikte klein oder fade, einschließlich des Konflikts am Ende, auf welchen der ganze Film hinsteuert – und es passiert in ihm nichts Wesentliches. Der Inhalt ist ausdruckslos, der Film hat eine ausgezeichnete lange Massenaufnahme.

Ein unwiderstehlich stilisierter philosophischer Unsinn. An manchen Stellen muss man schmunzeln.

Near Death Experience vor zwanzig Jahren und nach nordischer Art. Gleich offen und ehrlich, aber nicht so poetisch, bewusst und dichterisch köstlich geschrieben. Er entspricht mehr dem Alter der Hauptfigur und ist dementsprechend suchender und unklarer. Gefühlsmäßig roher und kalter. Das Bild ist nicht so interessant und kreativ. Und mir persönlich war er nicht so nahe und sympathisch. Eigentlich interessierten mich die Hauptfigur und ihre innerlichen Probleme nicht so sehr.

Dolan wird erwachsen. Er schafft es, detailliert die Entwicklung komplizierter Beziehungen von drei Figuren darzustellen. Das Highlight des Films sind zwar Szenen, die durch Pop-Schlager gefühlsmäßig verstärkt werden, was man für einen billigen Trick halten könnte, aber die originellen Spiele mit dem Bildformat lassen alle Zweifel verschwinden und sind für jeden Filmfeinschmecker ein richtiges Erlebnis. Eine so einfache und dabei so gut funktionierende Idee! Ich bin gespannt, welche Filme er mit vierzig Jahren drehen wird.