POMO

Ein unwiderstehlich stilisierter philosophischer Unsinn. An manchen Stellen muss man schmunzeln.

Near Death Experience vor zwanzig Jahren und nach nordischer Art. Gleich offen und ehrlich, aber nicht so poetisch, bewusst und dichterisch köstlich geschrieben. Er entspricht mehr dem Alter der Hauptfigur und ist dementsprechend suchender und unklarer. Gefühlsmäßig roher und kalter. Das Bild ist nicht so interessant und kreativ. Und mir persönlich war er nicht so nahe und sympathisch. Eigentlich interessierten mich die Hauptfigur und ihre innerlichen Probleme nicht so sehr.

Dolan wird erwachsen. Er schafft es, detailliert die Entwicklung komplizierter Beziehungen von drei Figuren darzustellen. Das Highlight des Films sind zwar Szenen, die durch Pop-Schlager gefühlsmäßig verstärkt werden, was man für einen billigen Trick halten könnte, aber die originellen Spiele mit dem Bildformat lassen alle Zweifel verschwinden und sind für jeden Filmfeinschmecker ein richtiges Erlebnis. Eine so einfache und dabei so gut funktionierende Idee! Ich bin gespannt, welche Filme er mit vierzig Jahren drehen wird.

Das originelle und bemerkenswerte Drehbuch wird durch den TV-Look degradiert. Wenn der Film absurd und ungewollt lächerlich wird, rettet ihn vor dem Sturz in die Kategorie der unterdurchschnittlichen Werke eine coole Pointe, die zum Nachdenken und einer Diskussion anregt. In den Händen von Cronenberg in den 80ern wäre das was anderes!

Das nächtliche L.A. mit leuchtenden Krankenwagen, eine Karriere, bei der man über Leichen geht, ein Boulevard - Hyänismus und der coole Dodge Challenger. Ein langsamerer Start, ein stärkeres Finale. Der Kern des Films ist der hervorragende Jake Gyllenhaal, eine Schauspieler, der wie Wein reift.

Eine mentale Trance, die bei mir in der Vergangenheit nur Shutter Island, Femme Fatale und die besten Lynch-Filme ausgelöst haben. Überwältigend, eiskalt, visionär aus einer anderen Welt. Ein Schlag ins Herz. Danke, Herr Villeneuve.

Ein prima kreativer Ausrutscher, der mit Leichtigkeit schwer kombinierbare Genre-Nuancen kombiniert und sich dazu noch über ihre heiligen Klischees lustig macht (der Rat des Geistlichen, gay cops). Aja ist nicht nur ein ausgezeichneter Horror-Regisseur. Aja ist ein Liebhaber von dramatischen Geschichten, die auch eine romantische Dimension haben, und weiß, wie man mit beliebten minderwertigen Genres toll jonglieren kann. Und das ist sein frischer und origineller nasser Traum, der nicht so leicht nachzuahmen ist und in dem übrigens auch Stephen King anwesend ist.

Ein zweistündiges Warten auf einen spannenden Militäreinsatz. Ein Warten, bei dem nichts Interessantes passiert. In Nebenrollen erscheinen einige Schauspielpersönlichkeiten (Mark Strong, James Gandolfini) und manchmal explodiert irgendwo eine Bombe.

Eine Actionroutine. Groß, laut, aber mit einem faden Drehbuch. Und auch einer faden Regie. Die Emirate kümmerten sich um ein Teil des Budgets, deshalb wurden Wolkenkratzer in Abu Dhabi genutzt. Damit sie sich neben Khalifa Impossible nicht minderwertig fühlen. Wegen einem tragischen Ereignis müssen die Dreharbeiten unterbrochen werden und man muss in einen digitalen Paul investieren. Damit man spart, macht man den Film zu Hause in LA fertig. Von der besten Figur (The Rock) gibt es im Film wenig und die beste Action kennt man aus dem Trailer. Der Abschlussabschied mit Paul ist schön.

Ein zweitklassiger non-brainer mit einer erstklassigen Besetzung. Aber ziemlich unterhaltsam. Vernebelte Wälder sorgen für Stimmung und gemalte Panoramen (Alaska) sind schön. Die Handlung ist inhaltsreich, der Grizzlybär erscheint fast jede zehn Minuten. Bessere zwei Sterne.