Es ist fast offiziell. Obwohl die Hollywood-Studios in letzter Minute durch unabhängige Verhandlungsführer versucht haben, die Vertreter der Schauspielergewerkschaft dazu zu bringen, den bestehenden Vertrag zu verlängern, brach die SAG-AFTRA die Verhandlungen schließlich ab, und in wenigen Stunden soll der Streik der Schauspieler beginnen, der sich dem Streik der Drehbuchautoren anschließt, die sich bereits im Ausstand befinden. Es wird auch der erste Schauspielerstreik seit 1980 und der erste gemeinsame Streik von Autoren und Schauspielern seit 1960 sein, als Ronald Reagan noch Präsident der Schauspielergewerkschaft war.
In einer Erklärung der Schauspielergewerkschaft hieß es dann kurz und bündig, dass die Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP), die alle großen Studios in Hollywood wie Disney, Warner Bros., Amazon, Netflix, Apple und Paramount vertritt, faire Forderungen in Schlüsselbereichen nicht erfüllt habe und daher weitere Verhandlungen sinnlos seien. Die derzeitige SAG-AFTRA-Präsidentin Fran Drescher (übrigens ein ehemaliger Star der Fernsehserie Die Nanny) hat sich in ähnlicher Weise zu der Angelegenheit geäußert und erklärt, sie habe zwar versucht, eine angemessene Einigung zu erzielen, aber die meisten Vorschläge der AMPTP hätten die gestellten Bedingungen nicht berücksichtigt oder seien manchmal ausdrücklich "beleidigend" gewesen.
Die Nachricht kommt nach wochenlangen Spekulationen, dass es zu einem Streik der Schauspieler kommen könnte, obwohl die Gewerkschaft der Regisseure vor kurzem einen neuen Vertrag unterzeichnet hatte, sehr zum Unmut einiger namhafter Filmemacher. Dadurch befanden sich die streikenden Drehbuchautoren mehrere Wochen lang in einer etwas ungünstigeren Position, aber jetzt könnte sich das Blatt wenden. Es sollte hinzugefügt werden, dass gestern ein Artikel auf Deadline erschien, in dem eine anonyme Quelle, die mit der Position der großen Studios vertraut ist, verkündete, dass das Ziel buchstäblich darin besteht, den Streik so lange wie möglich hinauszuzögern, bis den Autoren das Geld ausgehe und sie ihre Wohnungen verlieren, damit diese dann auf die schlimmsten Bedingungen eingehen. Dieses geradezu grotesk kaltblütige Vorgehen löste in den sozialen Medien eine riesige Welle der Kritik aus, woraufhin sich die AMTPT in einer Erklärung von dieser Taktik distanzierte und erklärte, dass dies definitiv nicht zutreffend sei.
Jedenfalls ruft dies große Probleme in Hollywood hervor. Der Schauspielerstreik bedeutet, dass nichts mehr gedreht werden kann und Filme, die bereits gedreht wurden und demnächst in die Kinos kommen, ohne Schauspielerpromotion auskommen müssen. Das wird sich natürlich auch auf die Serienproduktion auswirken, denn vieles wird verschoben werden müssen. Auf Dauer ist das natürlich nicht tragbar, und die Studios werden sich nun genau überlegen müssen, wie sie mit der Situation umgehen. Im Moment liegt der Ball bei ihnen.
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