Cannibal Man

Dieser Film ist eine gewisse Sonde in den einwöchigen "Schwindel" einer Person, die sich in einer belastenden Situation befinden. Sie weiß nicht, wie sie da rauskommen soll, und fällt noch tiefer. Das schwüle und staubige Milieu einer spanischen Vorstadt-Plattenbausiedlung, ein seltsamer homosexueller Unterton, ziemlich detaillierte Gore-Morde, eine gut dargestellte psychologische Anspannung zwischen dem Mörder und dem Opfer kurz vor dem Mord. Ein gefühlloser Film über einen gefühllosen Mörder. Die Schauspieler*innen – vor allem der Hauptdarsteller – sind steif und die psychologische Ebene wird durch die zweckmäßige Gewalt und die ekelhafte Stimmung des Leichengeruchs kaputtgemacht. Ein Exploitation-Film, der sich an der Grenze zwischen einem billigen Eurotrash-Film und einem psychologischen Drama befindet. Ein psychologisches Drama wird aus dem Film in den letzten überraschenden 5 Minuten, für die er einen Stern mehr bekommt. (07.04.2005)