Doctor Strange in the Multiverse of Madness

Mit großer Macht kommt große Verantwortung und mit fast unbegrenzter Macht kommt ... WAHNSINN! Der neue Doctor Strange hätte angesichts der Handlung der letzten MCU-Filme und der Fähigkeiten der Hauptfigur auf so ziemlich jede Weise gedreht werden können, und ich war neugierig, wie Sam Raimi, der Schöpfer von Spider-Man, aber auch Horror-Kultfilmen, die Sache angeht. Der Film hat einige anständige Gruselgeschichten, fantasievolle Szenen ("Musical Fight" a la Scott Pilgrim) und gruselige Charaktere (siehe das Liebäugeln mit Tanz der Teufel), aber Raimi hätte es auch leicht übertreiben können, auch wenn einige der Figuren recht grob aus dem Bild befördert wurden. Das Multiversum hatte sicherlich auch mehr Potenzial, aber auf der anderen Seite ist der Film glücklicherweise nicht zu einem völligen Drehbuchdurcheinander geworden. Der Newcomer America war eigentlich weder Fisch, noch Fleisch, aber ich konnte mich über einige Cameo Auftritte freuen, die der Film buchstäblich anbot. Die erste Abspannszene brachte eine weitere Oscar-Preisträgerin ins MCU - ich frage mich, ob das eine einmalige Sache war oder nicht. Es sind keine reinen vier Sterne, aber ich hatte zwei Stunden lang Spaß im Kino - und das ist es, was zählt. (08.05.2022)

In meinem Fall wäre es mehr als wünschenswert, alle Marvel-Filme aufzufrischen oder die wenigen hinzuzufügen, die ich noch nicht gesehen habe. Einige der Anspielungen und Sprüche kann ich nicht hinlänglich einordnen und mich nicht an den richtigen Kontext erinnern. Glücklicherweise ist jeder Film so angelegt, dass er für den Zuschauer unabhängig von seiner Kenntnis früherer Werke ein Erlebnis ist. Zum Glück ist das Multiversum des Wahnsinns nicht allzu verwirrend oder unverständlich, aber es bot mir auch nicht gerade die beste Unterhaltung. Elizabeth Olsens Verwandlung in eine sexy böse Hexe kam mir entgegen, Benedict Cumberbatch enttäuscht nie, und ich hatte erfolgreich vergessen, dass auch Rachel McAdams hierher gehört. Alles in allem: wahrscheinlich glatte drei Sterne. (07.05.2022)

Im Wahnsinn des Multiversums befand ich mich, als ich beobachtete, wie Sam Raimi eifrig seinen individuellen Stil, seine Regie- und Kameratricks sowie einen leichten Horror- und morbiden Touch auf die Leinwand projizierte, was jedoch alles in einer Abgründigkeit der Drehbuchlosigkeit und einem insgesamt bedeutungslosen und uninteressanten stereotypen Handlungsverlauf verschwindet. Marvel fährt wieder nur auf sicher angelegten Gleisen, überrascht den Zuschauer mit nichts und seine bewährten Gimmicks in Form von dutzenden unnötiger Cameo-Rollen, die die Handlung nur unnötig bremsen, um weitere Spin-offs anzuteasen, sind absolut lächerlich. Und außerdem hat dieses Jahr "Everything Everywhere All at Once" definitiv diesen überteuerten Großkonzernprodukten in Sachen Multiversumspielereien einfach in den Hintern getreten... Same, ich hoffe, du hast für das hier einen soliden Scheck kassiert und drehe jetzt einen Low-Budget-Horrorfilm, der sowohl dir als auch den Zuschauern Freude bereitet. Bitte. (03.06.2022)

“The most horror Marvel movie” tag is about as meaningful as “the hottest ice-cream”. Sure, the second Doctor Strange isn't as funny as, say, the latest Thor or Guardians of the Galaxy, but it won’t make your stomach churn, so to speak. While there is a Sam Raimi feel to it at times, I personally was hoping for a wilder, bolder, and well, crazier ride with a film subtitled "in the multiverse of madness", but it sticks within the safe confines of harmless fun and classic Marvel template. And it's a shame, because the potential was immeasurable and for the first time in a while Marvel could have operated with a non-generic "new" villain (clearly the film's strongest point). On a scene-by-scene level, it's occasionally great (Raimi's directorial input), too bad it's not supported by a more polished script. (05.05.2022)

Of all the Marvel superheroes, Doctor Strange has the most potential for visually wild and appealing films. Filmmakers can get awfully crazy, and especially now that Strange is supposed to travel to other worlds and universes and where everything was once again based on magic, so the boundaries of normalcy were pushed a lot further than, say, in Black Widow. In that respect, there's nothing to fault in the Multiverse of Madness. Sam Raimi enjoyed his return to blockbusters and, unexpectedly, Kevin Feige allowed him to be his typical self. There are a few horror and scary moments, references to the visual style of the first Spider-Man and even Evil Dead, and it's nice to watch. The trouble is that there's not much interesting stuff going on. The story this time around is fairly banal, the characters uninteresting, and the whole time I felt like there was a missing minute here or there where it could slow down and go a bit more in-depth. I didn't get the sense that the universe was at stake or that Strange himself had to undergo some major transformation. It's simply a nice attraction, but it wraps up a not very interesting plot. It should have been better. (04.05.2022)