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Dieses Filmdrama über das alkoholkranke Genie Herman J. Mankiewicz, der das Drehbuch zu Citizen Kane verfasste, wirft ein neues Licht auf das Hollywood der 30er-Jahre. (Netflix)

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Kritiken (15)

POMO 

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Deutsch Fincher begab sich in diesem Jahr ähnlich wie Tenet in eine Variation von seinem Fetisch außerhalb der Parameter eines Zuschauerfilms. Mank ist seine große Retroschönheit aus dem Hollywoodland. Eigentlich von seinem heute schon verstorbenen Vater, der in dieser Zeit geboren wurde und dessen Drehbuch in Davids Schublade auf das nachsichtige Netflix wartete. Die Faszination von unternehmerischen, visionären Chefs der Hollywood-Studios, Highsociety-Partys, Debatten in prachtvollen Sälen luxuriöser Residenzen und ein Porträt eines talentierten Drehbuchautors, welcher trotz seiner Exzentrizität und ständiger Anwesenheit in den Kreisen von befreundeten Profis eher ein Outsider-Alkoholiker war. Das alles kann toll und verlockend klingen (und es wird auch unglaublich authentisch gezeigt), dennoch ist das Ergebnis problematisch. Fincher flechtet die Filmwelt mit der Politik zusammen, welche die Zuschauer*innen in dem gegebenen Milieu und der gegebenen Zeit nicht interessiert. Es gibt Sprünge in der Zeit und zwischen Figuren, über die er nichts oder nur sehr wenig sagt. Gerade noch gelingt es ihm, sich in der zerzausten Erzählung auf die Beweggründe der Hauptfigur zu konzentrieren, welche das Thema des ganzen Films sein soll. In manchen Einzelheiten liefert der Film eine märchenhafte Unterhaltung (der Besuch der Studios und des Sets draußen) oder ruft eine reife schöpferische Klugheit hervor. An anderen Stellen sorgen überflüssige Dinge und leere Dialoge für Langeweile. Die Figur von William Hearst (Charles Dance), die Manks Anregung zum Schreiben von Citizen Kane war, steht hier im Hintergrund und bildet keine Gedankenparallele zwischen dem Film von Welles und Fincher. Ein mit Launen, Posen und Ansichten überfülltes Werk, das künstlerisch offensichtlich ehrgeizig ist, erfreut sicher ein paar Akademiker, Historiker, Filmliebhaber und Politologen in einer Person. Ich aber bevorzuge hier aus erzählerischer Sicht glattere und aus der Sicht der Handlung anregendere Werke – egal ob sie zynisch und intellektuell (Altmans The Player) oder simpel mit Herz (Burtons Ed Wood) sind. Die größte Chance, den Oscar zu bekommen, hat Arliss Howard für die hervorragende Darstellung von L. B. Mayer. Der MGM-Spaziergang mit seinem emotiven Monolog ist eine der Filmszenen des Jahres. "This is the business where the buyer gets nothing for his money but a memory. What he bought still belongs to the man who sold it. That’s the real magic of the movies.“ ()

Stanislaus 

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Deutsch Mank macht keinen Hehl aus seinen Oscar-Ambitionen und ist gleichzeitig einer der X-Filme, bei denen die (akademische) Form den (publikumsfreundlichen) Inhalt überrollt. Die Schwarz-Weiß-Bilder, die Überblendungen, der alte Vorspann und das Thema selbst versetzen den Zuschauer zurück in die goldene Ära Hollywoods - eine Zeit der großen Studios, strahlenden Stars, Autorenteams und Solitäre. Finchers Mank ist ein handwerklich gut gemachtes Biopic, dem es aber über weite Strecken an Dramatik und Tiefgang fehlt - erst gegen Ende des Films, als "Mank Kane sein Herz ausschüttet", habe ich stärkere Emotionen gespürt. Ein schauspielerisch und thematisch vielversprechender Film, der aber in der Ausführung holprig ist. ()

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D.Moore 

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Deutsch In den ersten Minuten, wenn nicht sogar Sekunden, war ich erstaunt, wie Mank präsentiert wurde – als ob er wirklich vor 80 Jahren gedreht wurde, als ob es ein wunderschön restaurierter Film wäre, der erst in diesem Jahr auf Netflix veröffentlicht wurde (und leider nicht in die Kinos kam, wo er eigentlich UNBEDINGT hingehört). Und das Beste daran ist, das mich das Erstaunen bis zum Ende des Films nicht losließ, und das Ende ist ebenfalls großartig, ganz zu schweigen vom Drehbuch, den Schauspielern (Gary Oldman ist noch besser als man denkt), Schauspielerinnen (die zauberhaften Amanda Seyfried und Lily Collins) und Filmmusik (untypisch, aber hervorragend Reznor und Ross). Wenn Sie keine Lust haben, sich vor Mank Citizen Kane> anzuschauen, dann werden Sie es danach tun wollen. Und danach schauen Sie wahrscheinlich noch einmal Mank. ()

Goldbeater 

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Deutsch David Fincher hat mir dieses Jahr ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk in Form eines hundertprozentigen Cinephilen-Erlebnisses gemacht, dank dem ich mich für zwei Stunden vollkommen in die Welt der Hollywood-Maschinerie und politischen Wirren zwischen den 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts versetzen konnte. Das Drehbuch von Jack Fincher fließt harmonisch wie ein Gedicht und verleiht den Charakteren so lebendige Stimmen, wie ich sie lange nicht mehr im Film gehört habe. Das Ganze mag vielleicht für einen engen Kreis von Menschen gemacht sein, ist aber absolut atemberaubend und von Herzen gedreht! ()

NinadeL 

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Deutsch Mank ist ein gutes Teil im klassischen Puzzle zum Thema Vorkriegshollywood, W. R. Hearst, Marion Davies und Citizen Kane - Die Hollywood-Legende. Diejenigen, die sich diesen Film nur als Bonus zu Citizen Kane ansehen, verpassen etwas. Hier können wir nur empfehlen: Lernen Sie mehr, viel mehr. ()

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