Peeping Tom

Eine interessante Studie eines friedlichen Frauenmörders mit einer schlechten Kindheit, der seine Verbrechen aufnimmt und einen "großen Film" vorbereitet. Die erstklassige Produktion mit künstlerischen Ambitionen ist perfekt gespielt und gedreht. Der Regisseur Michael Powell hat sich aber so sehr auf die Hauptfigur konzentriert, dass er die Zuschauer*innen vergessen hat. Dem Film fehlen Spannung und schockierende Momente. Vielleicht liegt es an der Zeit, die seit der Premiere vergangen ist. Wenn wir aber an die Wirkung denken, welche die Thriller von Hitchcock auf das zeitgenössische Publikum haben, ist das für Powell keine Entschuldigung. (23.04.2003)

Ideally, Peeping Tom could have been a good Hitchcock, but for me it feels like a weaker De Palma. I didn’t like it at all, the immediate impression it left me with could be described as “unlikeable and unpleasant nonsense”. None of the characters behave like people, something I’m unwilling to accept, even in older films. Many older films don’t care too much about bulletproof logic (at least not as much as it is required today), but this one goes beyond the limit I’m able to tolerate. Just think about the first visit of Helen to Mark – who the hell would behave like her? Nobody! No, this is definitely not a good film. (23.01.2011)

Peeping Tom wird manchmal als "Vater des Slashers" bezeichnet, aber meiner Meinung nach ist es definitiv eher ein sogenannter Stalking-Thriller. Diese Sonde in die Tiefen der Seele des Mörders, in der wir nach und nach die Hauptursachen und Motive seines Handelns enthüllen, hat zwar den Stempel der Kultivierung erhalten, aber Maßgeblich dafür verantwortlich ist Martin Scorsese. Dank ihm konnte dieses besondere Werk im Jahr 1979 wieder in den Kinos gezeigt werden. Es ist sicherlich kein schlechter Film, der Hauptdarsteller hat dabei einen großen Anteil daran. Doch das Spiel mit dem Zuschauer, den der Film bewusst in die Rolle des Regisseurs versetzt, ist an mir komplett vorbeigegangen. (30.05.2011)