Code Ava

Die Starbesetzung weckte Erwartungen, die jedoch nicht erfüllt wurden. Dabei muss ich anerkennen, dass eine solche Kombination von zwei Genres nicht oft zu sehen ist. Die Frage lautet, wollen wir wirklich die Geschichte einer Auftragskillerin voller Action- und Kampfszenen und gleichzeitig ihre privaten Probleme und Auswirkungen ihres "Berufs“ auf die Familie sehen? Mir haben nur die Actionsequenzen gefallen, bei den pseudopsychologischen habe ich mich gelangweilt. Jessica Chastain mag ich sehr gern, ich lasse nichts auf sie kommen, und auch wenn sie den Fuß etwas vom Gas nehmen würde, dann spielt sie besser als fünfundneunzig Prozent der übrigen Schauspielerinnen. Ich sehe sie gern in jedem beliebigen Film. Ich habe gemerkt, dass ich John Malkovich lange nirgendwo gesehen hatte, und so amüsierte auch er mich. Hübsche drei Sterne. (24.08.2021)

Der erste Hollywood mit einer Starbesetzung nach dem Lockdown und gleich einer, der als Vorbild dafür dient, wie es nicht aussehen sollte. In die Kinos kommen nur wenige Filme dieser Art und bis zum Ende des Jahres wird auf sie als auf den größten Durchfall mit dem Finger gezeigt. Haben das die Schauspieler*innen überhaupt gelesen, bevor sie ja gesagt haben? Malkovich bewahrt hier als einziger seine Würde, nur seine Figur ergibt Sinn. Die Rolle für Common ist ein böser Witz (wenn wir uns daran erinnern, wie er in John Wick: Kapitel 2 glänzte). Zu Farrell passt die Rolle vom Hauptschuft – einem rücksichtslosen Killer ohne Charakterisierung – überhaupt nicht. Die Mama mit zu viel Botox Geena Davis könnte vielleicht sympathisch sein, wenn es ihr das Drehbuch ermöglichen würde. Die ganze traurige Familiengeschichte mit der problematischen Tochter Jessica Chastain funktioniert aber überhaupt nicht und hält nur die Agenten-Prügeleien und -Schießereien auf. Diese sind jedoch auch nichts Besonderes – sie ergänzen nur den abgedroschensten Agenten-Stoff, und zwar die Beseitigung eines Mitglieds vom Team der Auftragsmörder. Den größten Knockout gibt dem Film aber die Figur von Jessica. Sie ist weder sympathisch, noch bemitleidenswert. Ihre Motivation für ihre Entscheidungen in der Vergangenheit ergibt keinen Sinn. Jetzt bereut sie diese und versucht, einen Weg zurück zu der Familie zu finden. Als ob sie irgendeine Popkultur-Antiheldin sein sollte, die wir deshalb mögen sollen, weil sie alles, was sie macht und auch nicht macht, versaut. Hier lief alles schief. (07.08.2020)

In the scenes featuring Geena Davis, I fail to see how the “horror” genre label applies. You need a strong stomach to watch  someone who used to be a charismatic young lady and is now bloated with Botox. Hollywood actresses seem to be incapable of ageing gracefully. Nicole Kidman says hello. As for the movie as such? Jessica, following in the footsteps of Charlize Theron, has produced the umpteenth variation on the “tough girl” trope, and it doesn’t work at all. Not even as a relationship drama, because no one will be invested in Ava’s family troubles, nor as an action movie, because the action is bland and lifeless and lacks adrenalin. I really bought Charlize’s combative Amazon, but I couldn’t suspend disbelief for Jessica’s. Two stars, but only because I wasn’t offended by how stupid it was, and because of John Malkovich, who delivers a fantastic “protective grandfather” aura. The man is charisma incarnate. (29.08.2020)

Ava is a bit of a pointless film. In terms of action, it wants to be Anna and in terms of story it wants to be Red Sparrow, but in terms of quality it doesn't live up to either. Fortunately, it stars Jessica Chastain and Colin Farrell, actors who make every movie worth seeing. The action is unfortunately dull to the point of woe, but it's good enough to kill the boredom. Story**, Action***, Humor>No, Violence**, Entertainment***, Music***, Visuals***, Atmosphere***, Suspense***. 5/10. (21.08.2020)

Assassin Jessica Chastain returns home after years to reconcile with her sister, sort things out with her mom, confront her own past, and occasionally kill someone Colin Farrell sends at her. Ava is more of a drama that tries to avoid action, which is good because the action isn't worth much. Unfortunately, however, the drama isn't worth much either, so aside from the charismatic and punishingly underused cast, there's really nothing in this schlock worth wasting your time for. (07.08.2020)