Inhalte(1)

Chile, 11. September 1973. Hunderttausende protestieren auf den Straßen Santiagos gegen General Pinochet, der sich gegen den Präsidenten Salvador Allende an die Macht putscht. Unter den Demonstranten sind auch Lena, die als Stewardess am Tag zuvor in Chile gelandet ist, und ihr Freund Daniel, der als Fotograf in Santiago lebt. Unzählige werden in den Wirren des Aufruhrs vom Geheimdienst verhaftet, so auch Daniel und Lena. Daniel wird noch in der Nacht an einen unbekannten Ort verschleppt. Nach dem ersten Schock versucht Lena herauszufinden, was mit Daniel passiert ist. Doch die Mitstreiter seiner Studentengruppe tauchen unter und auch die Deutsche Botschaft verweigert ihr jede Hilfe. Bei Amnesty International hört sie das erste Mal von der berüchtigten Colonia Dignidad, einer abgeschotteten deutschen Sekte im Süden Chiles, die enge Verbindungen zum Geheimdienst unterhält: es geht das Gerücht um, dass auf dem Gelände der Colonia Gefangene gefoltert werden – und Daniel vermutlich dort gefangen gehalten wird. Völlig auf sich allein gestellt, entschließt sich Lena, der mysteriösen Sekte beizutreten und so Daniel wiederzufinden. Doch schon bald erkennt sie, in welch aussichtslose Situation sie geraten ist, denn noch nie ist jemandem die Flucht aus der Colonia gelungen… (Majestic)

(mehr)

Videos (6)

Trailer 2

Kritiken (11)

Stanislaus 

alle Kritiken

Deutsch Colonia kommt etwas langsamer in Fahrt, wobei der Zuschauer in die Charaktere und die unwirtliche Umgebung der Colonia Dignidad eingeführt wird, während die zweite Hälfte schon actionreicher ist, und in den letzten zwanzig Minuten saß ich wie angekettet im Kino und wartete gespannt darauf, wie das Ganze ausgehen würde. Einige der Szenen in der Kolonie waren so roh, dass es manchmal unangenehm war, sie anzusehen. Es ist unglaublich, wie sehr ein System, das auf den Ideen eines fanatischen Verrückten beruht, außer Kontrolle geraten kann. Kurzum, ein solide gemachtes Drama, das in dem Moment an Kraft und Wirkung gewinnt, in dem man merkt, dass es auf wahren Begebenheiten beruht. ()

POMO 

alle Kritiken

Deutsch An manchen Stellen ist der Film dumm und greift zu billigen Klischees von Hollywood-Genre-Filmen. Gleichzeitig hat er aber eine feste romantische Linie und bildet einen bizarren Kontrast zu ihr (die Mikrowelt der Kolonie, ihre Figuren und Gesetze). Die Zuschauer*innen sind von der grausamen Macht und der Hilflosigkeit der Opfer schockiert. Der Film ist auch die ganze Zeit SEHR spannend. Nyqvists Negativgestalt ist ein Megaschurke. ()

Werbung

claudel 

alle Kritiken

Deutsch Möchte sich jemand freiwillig das Foltern der zerbrechlichen und zarten Emma Watson ansehen? Das ist purer Sadomasochismus… In letzter Zeit habe ich zwei Filme über die chilenische Geschichte gesehen, die zeitlich mehrere Jahrzehnte auseinanderliegen. Ich hatte den Eindruck, dass es das brutalste und verrückteste Land in Südamerika ist. Dabei darf ich nicht Das Geisterhaus vergessen, das in die gleiche Zeit wie Colonia fällt. Pinochets Regime und der Putsch haben viel Gewalt und Leid verursacht, in Verbindung mit den geflohenen Nazis entstand eine wahre Hölle. Colonia ist wirklich kein angenehmer Film, aber es ist gut, dass solche Filme entstehen. Hoffentlich werden wir solche Gräueltaten nie wieder erleben – obwohl die aktuelle Situation in der Welt nicht darauf hindeutet. Aus der schauspielerischen Sicht darf ich nicht den Polyglotten Daniel und den phänomenalen Michael Nyqvist vergessen (zum ersten Mal habe ich ihn in Verblendung in einer mehr oder weniger positiven Rolle gesehen). Seitdem nur noch Schweine, Schurken und Idioten. Es ist schade, dass solch ein Schauspieler nicht mehr unter uns ist. ()

Malarkey 

alle Kritiken

Englisch It isn’t always necessary, but in the case of this movie, I strongly recommend reading the entire summary and taking in every word of it first, so that you know what you are getting into. It will help a lot with the movie itself, which just puts the viewer into the middle of the action, and they don’t have time to find their feet. It puts you into the middle of the action so uncompromisingly that the only thing you can focus on is Daniel Brühl and Emma Watson. Well, and they showed how important members of European cinema they are, because I was completely blown away by their characters. But the whole movie isn’t only about their characters, it is mainly about the whole story, which you probably wouldn’t believe actually happened in the 1970s in Chile. But, as they say, anything is possible on our planet and so I watched with horror the lawlessness our world had to witness. What is funny is the fact that even though the world knew about it, nobody really fought against it. Again, the rule saying anything that happens in a particular state stays in the particular state applies. After a long time a very high-quality European movie that stretches out of the borders of Europe with its story and also actors. Even Michael Nyqvist had fun with his character… You still don’t find it strange that the Germans are behind a story like this, again? ()

novoten 

alle Kritiken

Englisch In collective scenes sufficiently predatory and absorbing, in moments of terror it forces you to avert your gaze. As a whole, in its message of freedom of spirit, mind, and humanity, it does not fail; in the possibility that something like this is real even in modern history, it is fatally depressing. When looking at the flawless Emma Watson and the captivating Daniel Brühl, I am willing to forgive a few minor stumbles because the content outweighs the importance of the screenplay form this time. ()

Galerie (185)