Planet der Affen: Revolution

Schon die mehrminütige überdigitalisierte Einleitung deutet an, dass der zweite Teil auf andere Dinge als der erste setzt. In ihm ergänzten die Affen die mit Emotionen überfüllte und dramaturgisch sensible Geschichte über Menschen und den Platz der Tiere in der menschlichen Welt (und umgekehrt). Es war ein Film, dessen Genre spielbergmäßig rein war. Der zweite Teil versinkt in der digitalen Gestaltung, er hat Action und im Rahmen der gegenwärtigen Trends, die Nolan eingeführt hat, zeichnet er sich durch ein düsteres Bild aus. Was an sich nicht schlecht sein müsste, wenn alle seine Figuren in der Geschichte einen sinnvollen Platz hätten und wenn man die Emotionen nicht durch ein billiges Sentiment hervorrufen würde. Von Matt Reeves habe ich wirklich mehr erwartet, als nur eine effektvolle Blockbuster-Hülle. (16.10.2014)

This time there’s no CGI in the service of perfectly crafted emotions, honest monkey looks, and precise directorial construction of a simple plot, as Reeves sees the film's basic thrust on the exact opposite spectrum of blockbuster rules. Work with the characters is at zero, and plot predictability is at the max. As the minutes ticked by, I honestly felt so bad for every moment I guessed in advance that I wanted to turn in my movie ticket and get my money back. Fail of the year. (27.07.2014)

Auf den zweiten Teil dieser modernen Trilogie über einen Planet, auf dem Affen statt Menschen leben, bin ich zufällig gestoßen. Es gab nämlich in dem Augenblick nichts anderes im Fernseher, also warum sollte ich es nicht ausprobieren. Es ist eine gute Werbung für Hollywood. Technisch prima, stellenweise sogar richtig gut, aber die Geschichte hat mir einfach nicht gefallen. Es ist die ganze Zeit klar, dass die Zusammenarbeit von Mensch und Affen nicht lange andauern kann. Es gibt keine Spannung und die Action bloß dann, wenn sie funktionsbedingt da sein muss. Auch für die Schauspielkunst konnte ich mich nicht begeistern und deswegen bin ich schließlich bei drei Sternen gelandet, also bei einer schlechteren Bewertung als das bei dem ersten Teil der Fall war. (19.06.2020)

Dichte, emotional sehr reichhaltige, vielschichtige, unterhaltsame und charmante Arbeit mit Effekten und "unmenschlichen" Protagonisten, welche den Großteil des Raums sogar ihren Pendants aus Fleisch und Knochen wegnehmen, für die schlichtweg nichts übrigbleibt (z.B. der ein wenig "gescatchte" Oldman). Reeves verfügt im Vergleich mit Wyatt über einen ausdrucksstärkeren Stil, und es ist wichtig zu sagen, dass die Verwendung langer Steadicam-Fahrten oder von statischen Kameras in einigen größeren Action-Sets sehr erfrischend wirkt und der Planet der Affen: Revolution eine gewisse Überlegung verleiht, die über frenetische Blockbuster Hits, hinausgeht. Die Tricks dienen selbsbezwecktes Werkzeug, um Erstaunen hervorzurufen, sondern als geschicktes Mittel zur Charakterisierung von Figuren, deren Fähigkeit, sich verbal auszudrücken, eingeschränkt bleibt. Ebenso bilden hier die Aktivitäten den Bestandteil eines kompakten und miteinander verflochtenen Ganzen, welches anhand einer überraschend sensiblen Arbeit mit Details an einem Affengesicht charakterisiert wird (nicht nur der symbolisch gespiegelte Anfang und am Ende), wobei diese ein wenig durch in folge der partiellen Ungeschicklichkeit bei der Erzählung verrissen werden. Der Planet der Affen: Revolution zielt nicht nur auf Unterhaltung ab, sondern ist in der Tat bemüht, ein funktionierendes Universum zu schaffen, dessen Möglichkeiten sich mit jedem Werk vertiefen. Spannend ist auch die Art und Weise, wie die Sympathien gegenüber "Nicht-Menschen" "distribuiert" werden und diese somit zu Trägern unserer eigenen historischen Dilemmata und Misserfolge macht (Caesar und Koba - sic! - als zwei Gesichter der Revolution mitsamt der Bemühungen um eine funktionierende Gemeinschaft). Daher ist der Planet der Affen: Revolution derweilen die interresanteste "laufende" Blockbuster-Serie, wobei dieser Teil der Serie einen Film darstellt, der im diesjährigen harten Wettbewerb so stark hervorsticht, dass er als die bisher beste High-Budget-Sache bezeichnet wird. Meiner Ansicht nach ist er sogar ein wenig überzeugender als der Einser. [90%] (14.07.2014)

People. Apes. Hominids. Mammals. Scum. Everybody. Speak. Lots. CGI. Lots. Blockbuster. Thought. Seemingly. Superficial. Black and white. Too simple. Half-assed. First. Better. Suspense. Subliminal. Silence. Storm. Sequel. Different. Very. Overtone. Current. Inevitability. Pretend. Worse. No. Better. Different... And as a bonus to the short-spoken speech of animals, you get the origin of the shrew legal loophole in the apish lawbook committed on Rambo the Ape. (15.07.2014)

Ape not kill ape. The stunning impression from Rise of the Planet of the Apes remains unmatched, but the sequel does not embarrass the apes, quite the opposite. It is only the world of Dawn of the Planet of the Apes, where heroes and flawed characters exist on both sides of the barricade, that feels very real and convincingly enough that instead of offering an action-packed and dramatic spectacle, it provides a rather depressing spectacle. However, there is still plenty of room for superbly executed intense moments, which once again unsurprisingly belong to the majestic Caesar. I am slowly losing confidence in how many installments this saga can withstand, but if it really continues under the helm of Matt Reeves, my concerns will quickly disappear. (24.07.2014)

Die Eins handelt von Menschen und Affen. Die Zwei handelt hauptsächlich von Affen und dann erst von Menschen. Und das ist verdammt gut so, denn diese digitalen Affen rauben alle Aufmerksamkeit nur auf sich selbst und übertreffen problemlos lebende Schauspieler. Zugegeben, es war nicht viel Arbeit für sie, die überwältigende Mehrheit von ihnen ist nämlich so flach wie der Busen von Paris Hilton. Die Geschichte ist etwas klassischer, aber das wird durch eine Menge starker Szenen und ein paar raffinierte Momente mehr als wettgemacht. Die Eroberung eines Panzers in einer Einstellung ist buchstäblich präzise. (15.07.2014)

Ten winters have passed since the events in part one and apes haven’t seen humans for a good few years. But the idyll that Caesar build in the jungle away from the city is to come to an end when man enters his territory. Slow building of relationships and introduction of heroes prove to be worth it in the more warring second half. When Koba gets to work with his gun. The ape gang led by Andy Serkis comes across more realistically than last time and so we should say a few words about the excellent acting performances. Kebbell’s Koba is awesome. The human rabble is concentrated around Clarke’s family and even though they fade a little beside their ape brothers, they are still really fine. I was surprised about Gary Oldman’s appearance. He isn’t given much room. Excellent narration from Reeves on a conversational level, but he’s also at home in warring situations. The attacks by the apes and one-to-one combat are original and powerful (especially the scene with the armored transporter and the rotating turmoil of battle) with precise special effect sequences. The ruins of San Francisco is a feast for the eyes too. I’m happy. Apes do not kill apes. (24.07.2014)

A sequel that is neither grander, nor more action-packed or more spectacular than its predecessor. It continues in a very generic manner and the conflict between the two species is portrayed quite narrowly (one city versus one clan of apes in the forest). Nevertheless, it is a decently done work with a good cast and captivating visual effects, which are beautiful and not just for the sake of it – the CGI successfully manages to evoke various types of emotions in the viewers. There are plenty of tearful scenes, but the truly moving ones make up barely fifty percent. Minimal action, but dense psychology and it certainly won't offend the intelligence of the audience. However, I consider this trend as something expected from the first installment and, despite all the positives, the second installment did not move beyond that. (17.07.2014)

Die bestmögliche Fortsetzung, welche Planet der Affen: Prevolution haben konnte. Den Wechsel des Regisseurs hätte ich wahrscheinlich nicht bemerkt (Reeves hat so wie Watt viele Ideen, ab und zu kommt eine lustige längere Aufnahme, die Stimmung ist perfekt). Michael Giacchino hat aber eine noch bessere Musik als Patrick Doyle komponiert… Und vor allem hat sich Caesar verändert. Er ist älter geworden, weiser. All das sieht man schon in der ersten Aufnahme. Als Figur ist er sehr gut ausgearbeitet, ein richtiger Held. Bei seinen Familienmitgliedern sieht es genauso aus. Man merkt, dass die Affen für die Drehbuchautoren genauso wichtig wie die Menschen gewesen sind (oder sogar noch wichtiger). Sie haben eine gute Arbeit geleistet. Die Tricks sind toll, der Film hat Schwung, einen Gedanken und eine allmähliche Steigerung. Das Finale ist großartig. Ich bin gespannt, wie der nächste Film aussehen wird. Es würde mir sehr gefallen, wenn der dritte Teil wieder erst nach ungefähr zehn Wintern spielen würde, wenn es sich um keine direkte Fortsetzung handeln würde und wenn sie keine Menschen bräuchte. Aber das ist nur ein verwegener Wunsch. (18.07.2014)

I’m enjoying the development that the trilogy is going through so far, both in form and content. From an emotional human blockbuster with a distinctive auteur story to a bleak post-apocalyptic vision shrouded in dark colours and an insistent sense of impending conflict. The story itself is admittedly more or less generic and, with its clearly defined ideas and roughly sketched characters, it’s accessible even to the least perceptive patient of a Polio ward, but the experience stemming from the unearthly CGI and the gradual escalation of the seemingly controllable situation is nevertheless extremely engaging and, thanks to the atmospheric charge, this time the considerably more violent action scenes are as intense (albeit in a different, cheaper sense) as in the first film. Evil and good may have been clearly defined since from the moment they enter the stage, but their motivations remain so strong, logical and fateful that they far outweigh the unsurprising consequences of their actions... The visuals are truly fantastic, there are lots over-the-top sequences, and the scene of the year.. An incredibly very strong 4*. (28.07.2014)

Ich habe für diese Affengeschichten eine Schwäche. Teil eins war für mich aus vielen Gründen und Umständen ein außergewöhnliches Erlebnis, die Fortsetzung betrachte ich heute auch als durchweg gelungen, aber etwas schwächer. Ich habe das Gefühl, dass man den Film vom Drehbuch her noch stark abschleifen müsste, denn vor allem die erste Hälfte zog sich irgendwie dahin, einige Szenen hätte man ersatzlos streichen können. Bei Jason Clarke hatte ich Bedenken, dass er die positive Hauptrolle nicht meistert, aber er hat mich angenehm überrascht, dafür kann mich Gary Oldman mit nichts überraschen, der ist immer hervorragend. Insgesamt ein sehr guter Eindruck mit geringen Vorbehalten. (11.08.2014)

And did you know that chimpanzees are the only animal, other than humans, who look into the face of a female during coitus? Not the female their doing it with, but still. The monkeys in Dawn of the Planet of the Apes don't have sex, of course, because they have nothing to have sex with, given that sewing digital dicks onto pissed-off monkeys would probably make the whole revolution too phallic, and that, of course, wouldn't make this movie's horribly adult parable work; and besides, Caesar's old lady is also worryingly flat and there’s generally nothing to grab onto, so we simply have to accept that we're watching yet another Hollywood compromise that tries to look as serious as pneumonia. And as a result, I bit quite a few nails in the first hour and a half. While the first installment grazed on the attraction of a CGI humanized monkey, the second identifies the exact same thing as its main asset, only multiplied by more monkeys. It's still cool, it works (though we still have to be able to tell the monkey protagonists apart with scars or different ape species), but it's not enough. And combined with the human characters, of which there are I think 12 (speaking) in the film and they could all be shrunk down into two, all that's left is to beg for mercy during the final climax. Which fortunately works very well, the tank scene is an absolute gem, as is Jason Clarke running through the human base being looted by apes with the thoroughness of a Liberian liberator. The final fight delights with the length of its shots and its use of long shots, which makes sense as it was all conceived in the comp, and I have to give the formal and directorial qualities a nod with four stars in the end. However, if you go to the movies for the story and you're over fifteen, good luck. (05.11.2014)

In the beginning, I was a bit bothered by the fact that there are a lot of digital tricks in there and they are simply not as perfect as the creators would like, but when it was only about monkeys and no other animals, it was very bearable. Especially because this is not a classic blockbuster, but this movie simply has a deeper meaning. The ideas presented here are great. One of the most interesting studies of human society that has reached a large number of people in an interesting and entertaining way at first sight. Hopefully, even those who view it as a simple spectacle will reflect on it. That movie is not like that. (27.07.2014)