Regie:
Georges LacombeDrehbuch:
Pierre VéryKamera:
Roger HubertMusik:
Giovanni FuscoBesetzung:
Marlene Dietrich, Jean Gabin, Jean d'Yd, Daniel Gélin, Jean Darcante, Marcel Pérès, Margo Lion, Marcel Herrand, Marcel André, Marcelle Hainia (mehr)Inhalte(1)
Bauunternehmer Martin ist hingerissen von der mondänen Blanche. Um ihr zu imponieren, schenkt Martin ihr eine Villa, die ihn finanziell in den Ruin stürzt. Trotzdem kann sich Blanche nicht zwischen Martin und Konsul Laubry entscheiden. Martin Roumagnac, ehemals Maurer, hat es zu einem erfolgreichen Bauunternehmen in einer kleinen Provinzstadt gebracht. Doch sein Leben nimmt eine tragische Wendung, als er sich in die reizvolle Saatguthändlerin Blanche Ferrand verliebt. Um der mondänen Frau zu imponieren, schenkt er ihr eine Villa, bei deren Bau er sich finanziell übernimmt. Als dann noch ein Großauftrag der Stadt ausbleibt, weil einer der örtlichen Honoratioren ebenfalls Blanche erobern will, steht Roumagnac vor dem finanziellen Ruin. Doch noch schwerer wiegt für ihn, dass seine Angebetete sich nicht zwischen ihm und dem ebenso zynischen wie reichen Konsul de Laubry entscheiden kann. Denn bei aller Neigung zu dem grundehrlichen Roumagnac geht es Blanche vor allem darum, endlich der Enge der Kleinstadt zu entfliehen, was eine Verbindung mit dem Konsul ihr in Aussicht stellt. Als Blanche schließlich die Stadt verlassen will, weil sie die Missgunst ihrer Mitbürger*innen nicht länger erträgt, kommt es zur Tragödie. (arte)
(mehr)Kritiken (1)
Martin Roumagnac - Verrückt vor Liebe ist einer der Filme, über die schon viel geschrieben und nachgedacht wurde. Atypisch ist er deshalb, weil es sich um den einzigen französischen Film mit Marlene Dietrich handelt. Und dann ist da noch die Rückkehr von Jean Gabin nach dem Krieg. Dietrich und Gabin lernten sich während des Krieges in der französischen Kolonie in Hollywood kennen. Sie hatte bereits Anfang der 1940er Jahre einen amerikanischen Film mit René Clair gedreht und sah Frankreich ihr ganzes Leben lang als ihre Traumheimat an. In Deutschland konnte sie nach 1930 nicht mehr existieren, den Höhepunkt ihrer Karriere erlebte sie in den USA, aber in Frankreich beschloss sie, ihren Lebensabend zu verbringen. Als Heranwachsende liebte sie ihre Französischlehrerin und sang viele tolle Lieder auf Französisch. Warum also die Unzufriedenheit mit Martin? Der globale Grund ist einfach. Erst 1948, nach Dietrichs amerikanischem Comeback in Goldene Ohrringe, wurde der Film in den USA unter dem Titel The Room Upstairs weiter verbreitet. Die Kopie wurde um eine halbe Stunde gekürzt, weil die Catholic League of Decency empört und das lokale Publikum nicht daran interessiert war, seinen alten deutschen Star als australische Femme fatale zu sehen, die einen Maurer in der französischen Provinz verführt. Aber wir können uns über solche Banalitäten hinwegsetzen. Und bedauern, dass wir keine Übersetzung des Originalromans von Pierre-René Wolfe aus dem Jahr 1935 zur Hand haben. Kenner der Karriere von Marlene Dietrich hingegen schätzen den Film sehr und stellen ihn in eine Reihe mit so wunderbaren Erlebnissen wie Sehnsucht der 1930er Jahre oder Die Monte Carlo Story der 1950er Jahre, denn die Formel all dieser Filme ist verblüffend ähnlich, und doch hat jeder seinen eigenen originellen Ansatz. Marlene Dietrich ist als überaus attraktive Frau mit einem Geheimnis die ideale Partnerin fürs Leben.
()