Ich habe den englischen König bedient

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Jan Dite (Ivan Barnev) ist ein kleiner Mann, aber er hat große Pläne. Der tschechische Provinzkellner will Millionär werden. Reichtum ist seine Obsession. Frauen sind seine Leidenschaft. Arbeit ist seine Religion. Sein Motto ist: Alles sehen, alles hören, nichts sagen. Mit voller Naivität schlittert das Stehauf-Männchen durch die tschechische Geschichte des 20. Jahrhunderts. Es ist sein Glück, dass er immer Pech hat. Kaum hat seine Karriere im besten Restaurant Prags richtig begonnen, verliebt er sich in die Sudetendeutsche Líza (Julia Jentsch). Deren fanatische Liebe zum Führer bringt ihn zuerst um seinen Job, nach Hitlers Einmarsch zu neuem Ruhm und nach dem Krieg zu Briefmarken im Wert von 15 Millionen. Als das kommunistische Regime an die Macht kommt will er dorthin, wo alle Millionäre ihr neues Zuhause gefunden haben: ins Gefängnis. Für jede Million ein Jahr Haft. Bei seiner Entlassung ist er ein alter Mann (Oldřich Kaiser) – arm, aber reich an Witz und Erinnerungen. (Farbfilm Home Entertainment)

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Marigold 

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Deutsch Dass Jiří Menzel in seiner jetzigen Form mit der Buchvorlage des tschechischen Schriftstellers Hrabal nicht Schritt hält, würde ich verstehen und auch akzeptieren. Die Tatsache, dass er aus einer packenden Wandlung von einem leeren Gefäß namens Kind, welches quasi als Nomen Omen durch die stürmische Geschichte schippert, hin zu einem einsiedlerischen Philosoph im Stile des Äsop, eine Art perfide Story über einen schweikartig verblödeten Pilsener Trinker zusammengeknetet hat, würde ich wohl auch gerade noch hinnehmen. Jedoch nur, wenn der Film Ich habe den englischen König bedient poetisch, witzig, kohärent wäre. Aber das ist er nicht. Das kohärente erzählerische Subjekt von Hrabals Roman hat hier der mies darbietende Barnev sowie der vergeblich zu retten versuchende Kaiser ersetzt, so dass von den wild heraussprudelnden Geschichten eine torsoartige und krampfhafte Gruppe grotesker Szenen übriggeblieben ist, die Menzel ohne Interesse, ideenlos und ohne Poesie dahererzählt. Der Film läuft die meiste Zeit auf Leerlauf und lediglich Martin Huba, Milan Lasica, sowie einige gelungenen Momente des bekannten tschechischen Schauspielers Oldřich Kaiser sowie die gelungene Einleitung führten mich aus seiner Lethargie heraus. Aus den hervorragenden Buchvorlagen ist hier eine zermahlene Filmmasse entstanden, die vollends konzeptlos die Geradlinigkeit mit Melancholie und politischer Korrektheit kombiniert. Die Vorlage wird lediglich dezent geändert, jedoch nur selten zum Wohle der Sache. Ein mit der Buchversion nicht vertrauter Zuschauer bekäme wohl durch die Filmversion wahrscheinlich den Eindruck einer verwirrenden Leere, wobei ich als Person, die das Original bewundert, nahezu einen Seelenschmerz wahrnehme. Leider dient Menzel nur noch aus, die 80er sind wie vom Winde verweht. Es ist schade, dass seine Verrentung leider einen der besten Texte Bohumil Hrabals ereilt hat. ()

NinadeL 

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Deutsch Die große Rückkehr des großen Menzel. Jiří hat in den letzten 20 Jahren nicht viel gedreht, aber wenn, dann war dies bemerkenswert. Ich persönlich liebe The End of Old Times und die Prager Bettleroper, daher habe ich kein Problem damit, den Englischen König auf diesen Rang zu heben. Er erregte wohlverdiente Aufmerksamkeit und erinnerte die Menschen auf poetische Weise daran, dass die Zeit des Zweiten Weltkriegs nicht schwarz-weiß war. Und allein dafür gebührt ihm mein Dank. Denn alle anderen wesentlichen Zutaten wie die Ausstattung und die allgemeine Glaubwürdigkeit der Zeit wurden im höchsten Maße erfüllt. Von den Schauspielern möchte ich besonders Huba und Dulava hervorheben. ()

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novoten 

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Englisch Menzel returned behind the camera to show another face of humanity. However, he forgot that in his previous ventures, it worked because of honesty, not because the naive hero with a silly smile pushes through a world of falsehood – only to eventually joyfully indulge in it. The director's pleasure in adapting clearly defined characters, which worked so perfectly in Cutting It Short, tragically fails when The King starts to become an attempt at something more. It inevitably sounds completely foolish. Czechs are either cowards or hurt patriots, Germans live only for their devotion to Hitler, and when the Victorious February arrives, the smiling communists must not be missing, as they want to divide everything among the people. What could be more half-hearted than these characters? In such moments, the last smile disappears from the face, which stemmed from the fact that if I don't get a proper story, at least the thread is adorned with many attempts at "nice scenes from life". Unfortunately, there are too many passages where absolutely nothing happens and a group of cheerful, chubby gentlemen eagerly looks at a half-naked girl. So much so that Menzel's planned career peak becomes occasionally torture and proof that anyone can end up at the bottom of Czech film quality. ()

kaylin 

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Englisch Jiří Menzel has made an artistic kitsch, in every sense, including the negative one. He allows the camera to capture long shots that don't say anything at first glance, and often don't say much even upon closer inspection. He does things his own way, doesn't let himself be stopped, and maintains a laborious poetic style, where in the film, there's essentially nothing that stands out above the rest, even though it could. In my opinion, it is precisely this poetic style that kills many truly powerful scenes. ()

Isherwood 

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Englisch The long hiatus certainly did not benefit Jiří Menzel, as all the feelings of a true artist drained out of him during that time. The only thing that remains is the skillful craft (he and cinematographer Jaromír Šofr create true wonders), which, however, desperately lacks energy in the form of authorial input and real emotions. The less than two hours are arranged in a self-effacing coat, through which Menzel wants to evoke a classic retro atmosphere and at the same time innovate a bit and get closer to the current trends (the terrible special effects in the form of flying stamps and money). Unfortunately, the result is disproportionate kitsch (although in several cases intentional). There was not much room for comedy n the tragicomic plot, and Menzel resigned himself to tragedy completely (except for the character of the chief Skřivánek in a phenomenal performance by Martin Huba). Ivan Barnev, in the lead role, fills in the concept of "commis waiter" to the last detail, while the philosophizing Oldřich Kaiser goes a bit outside the plot, despite the fact that he is its narrator. The rest of the cast simply floats through the story (except for the aforementioned Martin Huba), leaving us with nothing worth remembering, which is essentially how the entire film comes off. It’s a dry average that definitely doesn't show how much of a dream project it is. ()

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