Broken Flowers - Blumen für die Ex

Wie aus dem Leben gegriffen. Aus Ihrem, meinem, von jedem. Man muss kein Junggeselle sein, der fast den ganzen Tag nur herumsitzt und herumgafft, um zu verstehen, was dieser Don (Juan) Johnston vorhat. Broken Flowers ist ein Film, in dem fast alles minimalistisch ist – das Drehbuch, die Regie, die Schauspielleistung von Bill Murray… Und trotzdem sagt er mehr als viele andere. (25.11.2011)

Früher konnte ich mit Jarmusch nicht viel anfangen (aufgrund meiner Erfahrungen mit dem Poser Dead Man), aber dank Broken Flowers - Blumen für die Ex und vor allem durch seine Vampirfabel Only Lovers Left Alive weiß ich, dass er auch einen Sinn für Humor hat. Aber es ist kein Humor für jeden. Und was ist so wunderbar an Broken Flowers - Blumen für die Ex? Bill Murray natürlich. Und eine ganze Reihe von schönen reifen Frauen. Die zarte Julie Delpy, die sexy Sharon Stone, die zerbrechliche Frances Conroy, die raffinierte Jessica Lange und nicht zuletzt die kämpferische Tilda Swinton. So kann man sich eine wunderbare Parallele zum heutigen Das Privatleben des Don Juan vorstellen. Und nur ausnahmsweise teile ich die Gefühle, die in der Regieanweisung vorgeschrieben sind. Ich mag Filme, die langsam ausklingen. (05.06.2017)

Die im Höchstmaß stereotyp aufgebaute Tragikomödie über einen Mann, bei dem es scheint, als ob es ihn nicht gäbe. Bill Murray zieht nahezu die gesamte Filmlänge über eine und die selbe Grimasse, aber dennoch sagt er alles Wesentliche von der Geschichte eines resignierten Don Juan. Wen überrascht das noch? Jarmusch ordnet sowohl den Schnittrythmus, als auch die Aufnahmenkomposition der Hauptfigur unter. Alles wiederholt sich, zieht sich dahin, zykliert, sieht absolut öde aus. Die Schnittarbeit ist manchmal ein recht nützlicher Witzträger. Die einzelnen Situationen wirken bewusst herausgerissen und surreal. Es scheint, als ob die jammernde Musik aus einer anderen Welt käme. Die gebrochenen Blumen kippen in der Vase wirklich um und verdorren, wie es ihnen gerade passt. Und ich mag das enorm. (09.07.2008)

The concept may be schematic and worn out, but the screenplay is exceptionally well-developed. The melancholic, slow-paced atmosphere is masterfully crafted by the straightforward storytelling of Jim Jarmusch, while Bill Murray's performance is tragically comedic and truly masterful... I got a warm feeling from the fact that the film I just watched gave me hope that even though I am 30 years younger than the main protagonist, my life doesn't have to be devoid of meaning. The detective plot, which pokes at the hearts of classic private eye enthusiasts, is brought to a satisfying conclusion. Along with its openness and philosophical undertones, it offers hope even to the most stubborn pessimists. (06.02.2006)

Again Bill Murray just sits there gazing. And again you wouldn’t hesitate to give him an armful of the highest acting awards. Jim Jarmusch, as if just by the by, almost indifferently filmed another in a row of seemingly uninteresting stories. And again it’s a success. Although it defies all logic, and although you might expect it to be a barely bearable artsy farce, the magic is there again. I don’t understand why, but I really enjoy it. Jim is simply a god and the category “actor" is too small for Bill. He must be something higher. (09.07.2008)