Kritiken (5)

Marigold 

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Deutsch In Chytilovás Film hallt die neue Welle in den Gesichtern der unrasierten Schauspieler-Naturalisten, den skelettartigen Dialogen und der sehr lockeren Komposition der Szenen nach, die schließlich in Form eines von einer Lawine verschütteten Zuges einen metaphorischen und beeindruckenden Abschluss finden. Das Motiv des Unglücks zieht sich durch alle Episoden, die Unwegsamkeit menschlicher Beziehungen, Missverständnisse, das Vorbeigehen aneinander in einem Schneesturm von Gefühlen und Emotionen. Polívkas Darstellung eines jungen Mannes, der zwischen verschiedenen Frauen hin- und herpendelt, ist nicht sehr mitreißend, es gibt eine spätere Note des altbewährten uncoolen Machos, aber vor allem die exzellenten Dialoge und der treffende Zynismus, der exzellent abschließt, machen diese Miniatur der Verkommenheit der Normalisierung zu einer großen Sache. Chytilová hat viele der Übel der "sozialkritischen Komödie" der 1980er Jahre vermieden, vor allem den spürbaren Unterton, dass, obwohl alles beschissen ist, wir immer noch im bestmöglichen System leben. Kalamitäten bleibt auf der intimen Ebene und äußert sich nicht zu etwas "Höherem". Deshalb lebt der Film immer noch. ()

gudaulin 

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Englisch I have never really understood the enthusiasm that film critics and reviewers have for Věra Chytilová. I could never relate to her work and to some extent, her social views, activism, and feminism annoy me. I did a little recap of her and I would only be willing to give four stars to two of her films, with The Jester and the Queen being basically just a film adaptation of a play where Chytilová's personal contribution is not significant. Calamity is one of those films that leaves me indifferent. The screenplay is oddly fragmented, and the characters are mostly just figurines that Chytilová uses for some lines or pseudo-joke. The dialogues are downright forced. Thinking about it, even two stars are quite generous for the emotions that Chytilová prepared for me. Perhaps the biggest contribution is simply the presence of some prominent faces from Czechoslovak cinema of the 70s. Bolek Polívka is undoubtedly a very talented actor and comedian, but it is generally true that he needs stronger direction, and Chytilová couldn't quite handle him here. Overall impression: 40%. ()

NinadeL 

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Englisch Věra Chytilová should finish studying to whom she gave her last opportunity in front of the film camera. The lady from Brno who played the grandmother with grandchildren in the second half (after the housekeeper Chytilová in the first half) was Marie Pavlíková, the first Czech aviator. ()

D.Moore 

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Deutsch Ohne den ausgezeichneten Bolek Polívka wäre Kalamitäten nicht einmal halb so gut. Meiner Meinung nach ist er der Einzige, der den Film ständig vorantreibt. Nur er bewegt das Publikum dazu, sich dafür zu interessieren, was als Nächstes passieren wird. Nicht die vielen seltsamen Figuren mit verschiedenen Problemen, nicht die Kritik der Gesellschaft… Nur der sympathische Lokführer Honza Dostál. Der Film hat mir gefallen. Es ist mir aber nicht gelungen, ihn anders als Polívkas gelungenes Solo wahrzunehmen (natürlich bis zu dem Anhalten des Zuges, dem Lawinensturz und der Panik – dann sticht Bronislav Poloczek hervor, der Kinder ohrfeigt). ()

claudel 

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Deutsch Wäre der ganze Film so gewesen wie die letzten zwanzig Minuten, hätte es eine tolle Komödie sein können. Ich habe ursprünglich auch gedacht, der Plot würde sich um eine Katastrophe drehen. Die ersten 70 Minuten waren flau, einige Szenen bildeten möglicherweise das Vorbild für The Inheritance, und paradoxerweise muss man feststellen, dass der Film The Inheritance den Streifen Calamity in einem gewissen Sinne ausgeraubt hat. Wenn Bronislav Poloczek kein Schauspieler wäre, dann glaube ich, er wäre ein hervorragender Fleischer. ()