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Kritiken (3 987)

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Es war eine rauschende Ballnacht (1939) 

Deutsch Es war eine rauschende Ballnacht ist ein sehr interessanter Film. Die zweite Zusammenarbeit zwischen Zarah Leander und dem Regisseur Carl Froelich. Es ist auch der einzige Versuch, den Film gleichzeitig mit Leander und Marika Rökk, zwei ausgesprochen gegensätzlichen Stars, zu besetzen. Aber es wurde nicht ganz ein Erfolg, denn es war schon damals klar, dass Leanders Filme in erster Linie als große Melodramen langsam genossen werden sollten, während Rökks Filme leicht und unterhaltsam sein sollten. Alles in allem ist es nicht ganz rund, und nicht einmal Hans Stüwe, der wiederum ein Solo für Peter Iljitsch Tschaikowski spielt, kann daran etwas ändern. Natürlich ist das Ganze gefühlsmäßig eine großartige Verbindung zu Hollywoods Anna Karenina mit der Garbo, dem der Film wahrscheinlich am nächsten kommen sollte. Doch trotz aller Umstände wurde der Film in Venedig gewürdigt und gewann auch in seiner Heimat entsprechend Preise. Der Drehbuchautor Géza von Cziffra veröffentlichte auch einen gleichnamigen Roman mit Filmfotografien und war von der ganzen Produktion so beeinflusst, dass er schließlich seine Memoiren mit "Es war eine rauschende Ballnacht: Eine Sittengeschichte des deutschen Films" übertitelte.

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DonT Stop (2012) 

Deutsch Dem Film ist deutlich anzusehen, dass formal gesehen ein Kameramann, der sein Regiedebüt gegeben hat, daran herumgefeilt hat. Von der Generation her steht der Stoff Řeřicha wahrscheinlich auch so nah. Deshalb ist es ausgesprochen schade, dass er keinen guten Dramaturgen an seine Seite geholt hat, der DonT Stop von nostalgischen Erinnerungen stärker in die Realität überführt hätte. Die Kinder spielen auch ziemlich gut, aber manchmal laufen sie einfach in diesen Kostümen herum wie in einer Karnevalsmaske. Auf jeden Fall ein interessanter Beitrag zu unserem tschechischen Teich und ein hervorragender Versuch, etwas anders zu erzählen, als es hierzulande im Mainstream üblich ist.

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Shadow of the Vampire (2000) 

Deutsch Eine schöne Hommage an das Phänomen Nosferatu. Ideal als Doppelprogramm zum Original von Murnau. Wo der Funke in der Klaus-Kinski-Version übergesprungen ist, gibt es keinen Grund, an irgendetwas zu zweifeln. Shadow of the Vampire ist eine weitere Liebeserklärung, die nur wenige Filmklassiker verdient haben. Darüber hinaus werden die einzelnen Filmemacher hier wunderbar fetischisiert, und die Schauspieler spielen sie ausgesprochen gut, John Malkovich (Friedrich Wilhelm Murnau), Willem Dafoe (Max Schreck), Udo Kier (Albin Grau), Aden Gillett (Henrik Galeen) und Catherine McCormack (Greta Schröder) mit Eddie Izzard (Gustav von Wangenheim) erbringen allesamt wunderbare Leistungen. Sogar für einen ausschweifenden Nachtclub in der Berliner Unterwelt war noch Platz, bevor die Crew zu Außenaufnahmen in der Tschechoslowakei weiterzog. Schön.

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The House of Eliott - Episode 1 (1991) (Folge) 

Deutsch Wird Beatrice Eliott wirklich von Růžena Merunková (Jahrgang 1940) synchronisiert, obwohl Stella Gonet so viel jünger ist (1960)? Das ist wirklich in die Hose gegangen. Und das ist nur eines der vielen Probleme mit der alten tschechischen Synchronisation. Glücklicherweise ist es bei Evangeline Eliott besser gelaufen, schließlich sind Sabina Laurinová (Jahrgang 1972) und Louise Lombard (1970) fast gleich alt.

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Liebespremiere (1943) 

Deutsch Die erste freie Transkription von Benatzkys berühmter Operette, die die schwedische Diva Zarah Leander zu einer europäischen Diva machte. Doch zum Zeitpunkt der Dreharbeiten zu Liebespremiere, die im Herbst 1942 in Prag stattfanden, war Zarah in Rom, um ihren letzten deutschen Film Damals zu drehen. Die Entscheidung, diesen Film einem anderen skandinavischen Star, der Norwegerin Kirsten Heiberg, zu geben, wurde also schon früher getroffen. Die Tatsache, dass Jan Roth dank der Verlegung der Produktion nach Prag Hauptkameramann wurde, mag uns gefallen. Ansonsten ist der Film ein Standard seiner Zeit, ein heiterer Revuefilm aus einem Genre, das im tschechischen Umfeld von Jarmila Kšírová dominiert wurde. Wieder einmal kommt es zu einem Treffen zwischen einem Star und einem Komponisten (dem sympathischen Hans Söhnker) über den Noten eines zukünftigen Hits. Eine Besonderheit ist die Hochzeit als Ausgangspunkt der Beziehung, nicht als deren Höhepunkt. Aber leider wurde von Heiberg nur ein Lied in Frack und Zylinder vorgetragen. Die Illustration einer spektakulären Vorkriegsszene reicht daher nicht aus. Dennoch ist es ein liebenswerter Film, dem nur wenig fehlt, um unsterblich zu werden.

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Im weißen Rößl (1926) 

Deutsch Eine heute weitgehend vernachlässigte Adaption des Theaterstücks "Im weißen Rößl" (1896) von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg. Seine ursprüngliche Popularität wurde durch die moderne Operette von Ralph Benatzky und die darauf folgenden Musicalfilme in den Schatten gestellt, die bereits seit den 1930er Jahren ständig hoch im Kurs stehen. In dieser Version treffen wir auf die notorisch bekannte Originalgeschichte, die auch ohne Schlager eine niedliche Begegnung in einem Gasthaus am Wolfgangssee bringt. In den Hauptrollen: Liane Haid und Max Hansen.

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Marlene Dietrich gegen Zarah Leander (2013) (Fernsehfilm) 

Deutsch Ein Dokumentarfilm aus dem Zyklus Duelle. Auch wenn es sich immer im Kreis dreht und sich immer wieder dieselben Leute zu Dietrich und Leander äußern, so bleibt doch wenigstens ein gewisses Bewusstsein für das Thema erhalten, denn solche einstündigen Fernsehdokumentationen sind Konsumgüter. Der Popularisator Guido Knopp hat in seinem Buch und in der Dokumentarfilmserie Hitlers Frauen und Marlene bereits das Wesentliche gesagt, hier wird zumindest der Versuch unternommen, die Karrieren der beiden faszinierenden Frauen und Künstlerinnen zu vergleichen. Aber man muss gleichzeitig mehr zwischen den Zeilen lesen und eine eigene Zuschauererfahrung mit den Filmen von beiden haben, man muss die Lieder im Ohr haben und ihre Biografien kennen, um sich nicht bei jeder subjektiven Überlegung über den Tisch ziehen zu lassen. Leander wird oft übermäßig verteufelt und Dietrich hervorgehoben. Aber wir vergessen zum Beispiel, dass beide vor allem hart Karriere gemacht haben.

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Das Lied der Wüste (1939) 

Deutsch Regisseur Paul Martin hatte ein glücklicheres Händchen, als er mit Lilian Harvey, Lída Baarová oder Johannes Heesters arbeitete. Zarah Leander selbst hielt seinen großen Film Das Lied der Wüste für nicht sehr erfolgreich. Vielleicht wäre eine Neufassung von Werner Illings "Aufschub für Brenton" ohne einen so bedeutenden Star besser gewesen. Was ihre Filmografie betrifft, so war es nur eine Wiederholung eines bereits Gesehenen in einer neuen Kombination und mit neuen Koschauspielern. Die reizvolle Wüstenkulisse war damals sehr beliebt, reichte aber nicht aus, stellvertretend für alle Filme dieser Zeit seien das Technicolor-Wunder Der Garten Allahs mit Marlene Dietrich oder Lady of the Tropics mit Hedy Lamarr erwähnt. Dies ermöglichte es den Schauspielerinnen, raffinierte, luftige Kostüme zu tragen, was ich als das größte Plus des ganzen Phänomens ansehen würde. Aber die Geschichte der Sängerin, in der Zarah glänzen sollte, hat nicht im Geringsten etwas mit dem Beduinenkrieg zu tun. Die Fans gehen heute so damit um, dass sie nur noch auf einzelne Lieder und Kostüme zurückgreifen. Selbst Gustav Knuth wurde nicht als ideales Filmidol empfunden. Dieser wurde erst in den 1950er Jahren als Herzog Max von Bayern aus der Trilogie Sissi bekannt.

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Dážď padá na naše duše (2002) 

Deutsch Ich würde mich sicherlich nicht scheuen, Balcos The Rain Falls on Our Souls mit Bessons Leon zu vergleichen, der uns seinerzeit an die großen Möglichkeiten von Geschichten über scheinbar ungleiche Paare erinnert hat. Reno und die kleine Portman werden erfolgreich durch Ollé und Svarinská ersetzt, die seither mehrfach bewiesen hat, dass sie wirklich talentiert und nicht nur eine unmittelbare Kinderdarstellerin ist. Ich habe sie zum ersten Mal in den Serien Keby bolo keby und Nesmrteľní gesehen, und seither ist ihr Name in der Besetzung ein Garant für Qualität. Balco bot uns ein ungewöhnliches slowakisches Roadmovie über einen Geächteten, der sich in der Donaunatur versteckt. Für das damals im Niedergang begriffene slowakische Kino wurde ein Projekt geschaffen, für das sich niemand schämen muss, selbst die klassischen Komponenten, mit denen sich kleine nationale Kinos schwer tun, wie Humor und Action, funktionieren hier wie am Schnürchen.

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Albert Nobbs (2011) 

Deutsch Am Anfang stand die Kurzgeschichtensammlung "Celibates" (1895) des irischen Realisten George Moore, die später durch den Kurztext "The Singular Life of Albert Nobbs" (1927) erweitert wurde. Doch bis aus der ursprünglichen Geschichte ein Spielfilm mit Glenn Close in der Hauptrolle wurde, verging viel Zeit. Close spielte Nobbs in den frühen 1980er Jahren in einer Theateradaption, und es dauerte fast 30 Jahre, bis das Filmprojekt verwirklicht wurde. Das ist natürlich bewundernswert. Aber wie sieht das Ergebnis aus? Ein ungewöhnlicher spätviktorianischer Blick darauf, wie sich ungleiche wirtschaftliche Bedingungen auf das Schicksal des Einzelnen auswirken. Auf den ersten Blick mag es wie ein weiteres romantisches Erbe erscheinen, aber die Realität war etwas komplizierter. Eine gute Erfahrung für anspruchsvolle Zuschauer.