POMO

Ein solider Anfang von einem interessanten Indie-Spielfilm, der – ich weiß nicht warum – in der 18. Minute endet und nur ein nicht zu Ende erzählter Kurzfilm bleibt.

Ein ausgezeichnet aufgenommenes "Action“-Klettern auf El Capitan, ein kurzer Ausflug nach Patagonien zu Cerro Torre. Diese Kletter-Feinschmecker-Sachen werden direkt an den gegebenen Orten durch Gespräche mit den Huber-Brüdern ergänzt, die sich zu der Kletterleidenschaft, zu dem Drang, gesetzte Ziele zu erreichen, zu der Angst, die sie überwinden müssen, und vor allem zu ihrer Beziehung – dem Kämpfen, der Rivalität und der gegenseitigen Abhängigkeit äußern. Zu Wort kommt auch ihre Mutter, die einen von ihnen daran erinnert, dass er zu Hause eine Frau und ein kleines Kind hat… Der Film hört diesen Sachen nur zu, er hat keine dokumentarische Reflexion, die man von komplexeren und tieferen Filmen von Werner Herzog kennt. Die Fans von diesem Sport und die Liebhaber*innen der Berge werden sich aber schon nur darüber freuen, dass der Film existiert. Ähnliche Aufnahmen von El Capitan werden sie wirklich nirgendswo anders sehen. Im IMAX wäre es toll.

Genau auf halbem Weg zwischen dem "kommerzielleren“ Der öffentliche Feind und dem "artmäßigeren“ Gomorrha - Reise in das Reich der Camorra. Eine solide Besetzung (weitere unvergessliche Mafia-Fressen – das Casting hat in diesen Filmen eine Schlüsselbedeutung). Tahar Rahim ist ausgezeichnet, die Gesetze der kriminellen Welt eindeutig und roh. Ich hatte nur ein kleines Problem damit, all die Korsen, Araber und Italiener zu unterscheiden, die im Film erscheinen, zwischen denen der Hauptheld pendelt und die bereit sind, mit jeder zweiten Seite zusammenzuarbeiten, nur damit sie die dritte vernichten können.

Manchmal ist es am schwierigsten, etwas über die schönsten Filme zu schreiben. Weil man ihnen verpflichtet ist. Weil man von ihnen so berührt wird, wie von keinen anderen geistreichen Filmen. Dabei erzählen sie von den gewöhnlichsten Dingen. Fish Tank hat mich überrascht. Mit seiner Authentizität, Menschlichkeit, Natürlichkeit und kurzen poetischen Verlangsamungen, die bei so viel Hoffnungslosigkeit ringsherum ein angenehmes Streicheln waren. In Fish Tank wuchs mir die Figur des unerträglichen Mädchens in der Pubertät ans Herz, um die ich auf der Straße einen großen Bogen machen würde. Fish Tank rührte mich mit dem Hip-Hop-Hüpfen der Familie auf dem Teppich im Wohnzimmer. Das ist für mich der europäische Film des Jahres 2009.

Die bestmögliche Diplomarbeit eines Studenten von allen Autorenfächern an einer Filmschule. Ich bin ein Zuschauer, der das schätzen kann (und der auf Hanekes Kunst nichts kommen lässt), der sich aber auch vor langer Zeit in Filme vor allem wegen den Emotionen verliebt hat.

Eine zweieinhalb Stunden dauernde psychologische Partie über Figuren, die durch ein politisches System waten, das keine Sieger hatte und welches der Krebs der menschlichen Seele war. Nur eine Erinnerung an diese Zeit tut schon weh. Ein ausgezeichnetes Drehbuch mit einer detaillierten Darstellung der Charaktere und ihrer funkelnden Kollisionen; maximal konzentrierte Schauspielleistungen; eine exakte, langsam aber sicher ins Schwarze zielende Regie. Achten Sie nicht auf die gewisse anfängliche Langwierigkeit, die Abwesenheit von bekannten Gesichtern und den visuellen Minimalismus, der den Anschein einer TV-Produktion weckt. Alles, einschließlich der kalt aufgenommenen Plattenbausiedlungen oder der eintönigen Musik, welche die psychologisch gespannten Momente intensiviert, hat hier seinen Platz. Aber Achtung, es ist kein angenehmer Film. Es ist ein sehr trauriger Film, dem die heutige Teen-Generation, die nicht die Vergangenheit in der Tschechoslowakei erlebte, möglicherweise gar nicht glauben wird…

Für einen Actionfilm zu wenig Action (von harten Kämpfen sind nur zwei da, sie dauern knapp eine Minute und sind nicht physisch, eher nur ikonisch + eine statische Schießerei). Für ein Drama mit einer Message kindisch einfach, mit einigen WTF-Momenten (Washingtons Kugelsicherheit, Verbindungen in der Handlung, die verlegene und vor allem überflüssige Minipointe am Ende). Die postapokalyptische Atmosphäre ist von dem Filmbudget stark abhängig, das Talent der Regisseure reicht dafür nicht aus (der deutlich teurere Terminator - Die Erlösung war bei all seiner Dummheit viel mehr sexy). Die Schauspieler*innen haben nichts zum Spielen, für das Publikum gibt es keine große Unterhaltung. Weil ich dem spannenderen und visuell sowie inhaltlich interessanterem I Am Legend drei Sterne gegeben habe, muss ich hier bei zwei bleiben.

Es geht hier mehr um ein ästhetisches als um eine emotionales Erlebnis. Eine wunderschöne Ausstattung, hochwertige Schauspieler*innen. Auch das Drehbuch, das allmählich das geheimnisvolle Rätsel enthüllt, macht nichts falsch. Der Film würde mich aber wahrscheinlich auch nicht in der Zeit, in der er entstanden ist, erschrecken. Und heute schon gar nicht. Die Absenz von Spannung kompensiert er auch nicht durch tiefere Gedanken, die in den besten klassischen Universal-Horrorfilmen anwesend waren. Einfach der zweitklassige Corman, der sich mehr auf eine effektvolle Form als auf einen tieferen Inhalt konzentriert.

Ein leichter, zweitklassiger Massaker-Film, welcher auf der Prämisse des ersten Teils baut. Aber im Unterschied zu ihm kommt er nicht mit eigenen Ideen und setzt sich gemütlich (und unverhohlen) auf den Stoff vom japanischen Battle Royale, die popularisierten Elemente aus Predator (Henry Rollins als knallharter bemalter Mariner) und den originellen Texas Massaker (ein am Tisch angebundenes Mädchen während eines feierlichen Abendbrots) nieder. Auch die Schauspieler*innen waren in dem Teil interessanter und haben sich mehr angestrengt. Diese sind gewöhnlicher und man vergisst sie schneller.

Eine Übersicht von Bonos Treffen mit Politiker*innen und anderen einflussreichen Menschen bei verschiedenen Meetings und Happenings, die seine Aktivitäten im Kampf gegen AIDS und die Armut in Entwicklungsländern zeigt. Über die Musik von U2 handelt dieser Dokumentarfilm nicht im Geringsten. Er nutzt nur die Popularität der Band und ihres Leaders und die daraus folgende Macht in politischen Aktivitäten. Das allein würde mich nicht stören. Der Film wurde aber auf eine billige, TV-mäßige Boulevardweise gemacht. Deswegen kann man ihn auch nicht als eine vertrauenswürdige Informationsquelle betrachten. Was im Fall von diesem Genre ein Harakiri ist. Wenn ich ihn zufällig im Fernseher gesehen hätte, dann wäre es OK. Es ist aber eine Schweinerei, den Film woanders als im Stand beim Vietnamesen zu verkaufen.