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Kritiken (2 790)

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The LEGO Movie (2014) 

Deutsch Eine Präsentation von Film-Trademarks von Warner Bros. in der Welt des Baukasten-Königs. Der beste Produktplatzierung-Film aller Zeiten (außer Logorama), der sich hinter eine Unterhaltung der ganzen Familie versteckt. Man nimmt die Kinder ins Kino, gibt viel Geld für Popcorn aus und auf dem Weg nach Hause lässt man das letzte Geld im Lego-Geschäft. Der Film hat ein paar coole Witze und eine gute technische Verarbeitung, aber die Figuren mit einer Roboter-Bewegung sind nicht lebendiger als Cartman und Kenny mit einer primitiven Grafik. Und die Überraschung am Ende mit einem "großen Gedanken“ ist sinnlos.

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300: Rise of an Empire (2014) 

Deutsch Ein äußerst effektvolles, mit Comic-Blut überflutetes Fußballspiel mit einer unwiderstehlich animalischen Szene in der Halbzeit (die mich erregt hat) und mit einer an sie anknüpfenden poetischen Aussage im Finale (das für mich ein Knockout war). Die Autoren verdienen ein Lob für die pompöse Auffassung vom Sequel als einer Ergänzung zu dem ersten, von jetzt an bescheiden wirkendem Film.

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Grand Budapest Hotel (2014) 

Deutsch Ein spielerisches Bild zum Ausmalen. Es ist originell, wie es bei Anderson üblich ist. Die Geschichte wird mit Schwung erzählt, die Figuren sind interessant und die Schauspieler ausgezeichnet. Ich bin froh, dass auch in den US-Kinos der Film kommerziell erfolgreich war, sein einzigartiger Autor hat es verdient.

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Noah (2014) 

Deutsch Ein historischer Großfilm ohne eine klare Zielgruppe, der Pop-Elemente aus Familien-Fantasy-Filmen mit depressiven psychologischen Szenen (eine Messerklinge über dem Kopf von einem Baby) kombiniert. Bäh. Visuell schön, inhaltlich schrecklich widersprüchlich. Schon lange ist es mir nicht passiert, dass ich einen Film so sehr nicht zum zweiten Mal sehen möchte.

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Need for Speed (2014) 

Deutsch Wenn ich diesen Film im Teenager-Alter gesehen hätte, als ich von NFS schwer begeistert war, wäre ich entzückt. Der Film ist voller Spiel-Poetik und die Autos selbst ein Level höher als in der Serie F&F. Die Schauplätze sind prima, es ist einfach ein Roadtrip durch US-amerikanische Nationalparks und Städte, als ob es Levels im Spiel wären. Man sollte sich aber nicht mit den Figuren und der Logik befassen, dort hätte es nicht schlimmer werden können. Die Länge von 130 Minuten stört mich nicht, der Film wird mit ihr zum längsten guilty pleasure mind-fuck in der Geschichte der Kinematografie.

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La Face cachée d'Apple (2014) 

Deutsch Im chinesischen kommunistischen Regime hat das menschliche Leben keinen großen Wert und Sachen wie Sauberkeit, soziales Empfinden und Respekt zu anderen spielen dort keine große Rolle. Foxconn ist ein Unternehmen aus Taiwan, dessen Fabriken sich u. a. in China befinden. Dort verhält sich seine chinesische Leitung zu den Angestellten im Einklang mit der Inlandspolitik und den oben genannten humanen Grenzen. Dieser Dokumentarfilm zeigt kritisch mit dem Finger auf einen Abnehmer von Foxconn – die US-amerikanische technologische Gesellschaft Apple – und behauptet, er sei für die Arbeitsbedingungen verantwortlich. Und dass er dagegen etwas unternehmen sollte. Also dass er die Arbeitsbedingungen in dem größten kommunistischen Regime auf der Welt verbessern sollte. Warum fängt damit nicht die Regisseurin vom Dokumentarfilm selbst an? Sie kann dafür frei eine Telefonzelle benutzen. Bei den Aufnahmen von einer versteckten Kamera in den Unterkunft-Neubauten von Foxconn, die größer sind als die Zimmer in den Hostels in Amsterdam, spiel eine düstere Musik. Das, was man sieht, soll das Publikum schockieren. Warum macht so ein Dokumentarfilm jemand, der nicht ahnt, in welchen Bedingungen und auf wie vielen Quadratmetern arme Chineser*innen leben? Das Festival “One World", nachts, unter der Woche und jeder Sitz im Kino Světozor war besetzt. Und anstatt von einem schockierenden "Super Size Apple" bekamen wir eine verblendete und naive Illusion, welche billig den erfolgreichsten Brand der Welt in ihrem Titel benutzt.

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Borgman (2013) 

Deutsch Schon lange habe ich mich nach keinem Film so unter Drogeneinfluss gefühlt, wie nach Borgman. Eine hypnotische Seltsamkeit, die Sie nicht dadurch gefangen nimmt, wie sie aussieht oder klingt (Musik kommt nur ab und zu und das Bild ist minimalistisch), aber ausschließlich dadurch, was in ihr passiert. Ein europäischer Arthouse-Film, welcher seine Gedanken nicht nachdenklich und scheinbar geistreich präsentiert, in dem es aber gleich ans Eingemachte geht und mit einem höllischen schwarzen Humor noch dazu. Ein typischer Festivalfilm, ein deftiges Festmahl für Liebhaber*innen von Werken, die nicht zum Mainstream gehören.

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Fair Play (2014) 

Deutsch Der erste von den drei Filmen, auf die wir in Tschechien jedes Jahr stolz sein können. Seine Geschichte ist einfacher und die visuelle Seite sowie seine Fläche sind nicht so großformatig wie Burning Bush, aber innerlich ist er gleich stark und in den Details noch sensibler. Sie werden gerührt und traurig sein, aber froh, dass Sie ihn gesehen haben.

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Non-Stop (2014) 

Deutsch Lange denkt man, dass wenn es die Drehbuchautoren nicht verpatzen, dass daraus ein perfekter Aero-Thriller werden könnte. Ein schnelles Tempo, ein charismatischer Held, eine sich steigernde Paranoia und Spannung. Die Drehbuchautoren ruinieren aber den Film, und obwohl die Spannung lange anhält, verliert er allmählich den Ernst und schließlich bleibt von ihm nur ein Lächeln über einen nächsten Action-Unsinn, der mental aus den 90er Jahren kommt (Joel Silver). Ein Rat fürs Leben: Wenn Sie von allen in einem Flugzeug für einen Terroristen gehalten werden und die Situation höllisch eskaliert, sagen Sie ihnen, dass ihre Tochter an Krebs gestorben ist…

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Inside Llewyn Davis (2013) 

Deutsch Die Coens in einem chill-out. Ein entspanntes Underground-Kinderspiel von bescheidenem Ehrgeiz. Ohne einen Plot, aber an manchen Stellen mit einer tollen Atmosphäre – insbesondere bei der Fahrt mit dem Auto nach Chicago, die einen brillanten Schnitt und Ton hat. In ihr dominiert die beste Figur des Films (John Goodman). Als Ganzes ist der Film aber nicht befriedigend. Er gibt den Zuschauer*innen nicht das, auf was sie bei ihm nachdenklich warten. Factotum handelte auch über einen Outsider-Loser, er war formal konventioneller, aber inhaltlich unterhaltsamer.