Der Musterschüler

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Der 16jährige High-School-Absolvent Todd Bowden (Brad Renfro) will seinen Augen nicht trauen: Mitten im Abendbus sitzt ihm der vor Jahrzehnten untergetauchte Nazi-Verbrecher Kurt Dussander (Ian McKellen) gegenüber. Unerkannt wohnt der Massenmörder in der gleichen Stadt wie Todd. Der Junge beginnt, den alten Mann zu erpressen: Will er nicht an die Behörden ausgeliefert werden, muß er Todd in allen Einzelheiten von seinen vielen Greueltaten berichten. Dussander willigt ein, doch schon bald muß Todd erkennen, daß er in der bizarren Beziehung längst nicht mehr den Ton angibt - und sein Leben nur noch an einem seidenen Faden hängt. (Sony Pictures Home Entertainment)

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Marigold 

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Deutsch Ein meisterhafter Walzer von Bryan Singer und Ian McKellen. Es ist bewundernswert, wie ein Regie-Magier die Kluft überbrücken kann, die in Hollywood traditionell zwischen Attraktivität und Tiefe liegt. Singers Sprache ist klar, aber dennoch mit Emotionen und Atmosphäre aufgeladen. Alles sieht zivil, präzise und ausdrucksstark aus. Die Dramatik der einzelnen Szenen ist perfekt konstruiert, der ständige Rollentausch "Lehrer x Schüler" hält die Intensität des Films auf hohem Niveau, und die drastischen Traumsequenzen steigern sie noch. Es ist unbestritten, dass es fesselndere Porträts des Bösen im Menschen gibt, aber Der Musterschüler ist insofern eine Seltenheit, als er die Attribute eines guten amerikanischen Spektakels beibehält, ohne sich anzubiedern oder Singers Land zu schonen (die Schlusskomposition eines neugeborenen Monsters mit einer amerikanischen Flagge im Hintergrund ist fast schon provokant). Große Anerkennung gebührt einmal mehr dem phänomenalen Ian McKellen, hinter dessen Maske eines gütigen alten Mannes sich unglaubliche Brutalität verbirgt... aber auch diese Rolle kann der englische Virtuose so darstellen, dass Kurt Dussander nicht einfarbig und schematisch wirkt. Verglichen mit der brillanten Leistung des alten Meisters macht der junge Schüler Brad Renfro einen weitaus schwächeren Eindruck, aber auch er zeigt ein beachtliches Maß an Können und Talent. Der Musterschüler ist ein hervorragender Film, bei dem alles so ist, wie es sein soll. Was ihm an absoluter Wertigkeit fehlt, füge ich als Botschaft hinzu. Es sind nicht die Geschichte und die Ideologien, die für das Böse im Menschen verantwortlich sind. Es ist der Mensch allein. ()

NinadeL 

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Deutsch "Der Musterschüler" ("Apt Pupil", 1982) gehört zu den attraktivsten Themen, die Stephen King behandelt hat. Trotzdem ist die Studie der kindlichen Faszination für den Nationalsozialismus und das Böse im Allgemeinen bei Einzelpersonen wirklich grenzwertig. King konzentriert sich auf die Glaubwürdigkeit, wobei ihm wie immer das amerikanische Vorstadtmilieu als Kulisse dient, während er die Verwandlung eines gewöhnlichen Jungen in ein Monster über mehrere Jahre methodisch verfolgt. Das Buch spielt in den 70er Jahren, als es noch möglich war, irgendwo einen ehemaligen Nazi inkognito und in guter gesundheitlicher Verfassung zu finden. Jeder Schub im Film in Richtung Gegenwart ist definitiv kein Pluspunkt. Das würde ich als das erste Problem der Adaption betrachten. Das zweite Problem des Films ist die Verkürzung der Hauptgeschichte von mehreren Jahren auf weniger als ein Jahr, da in dem Buch der Unterschied in der Faszination für den Nationalsozialismus vor und während Todds Pubertät verständlich beschrieben wird. Vor allem fehlt mir persönlich jedoch im Film die Verwandlung eines gelangweilten Jungen in einen für irgendetwas begeisterten Jungen, wobei für ihn gerade die Faszination für die Details des Holocausts zum Verhängnis wird. Sicherlich kann man die schauspielerische Leistung von Ian McKellen bewundern, aber wir sollten uns nicht damit zufrieden geben, dass Todd einfach am Anfang ein böser Junge war und am Ende des Films immer noch böse ist. ()

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Isherwood 

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Englisch Singer is the devil! Sensitive themes (homosexuality, neo/Nazism) seem believable and natural when presented by him, meaning that there are no cheap poses of wannabe profound commentary on the subject matter, but rather an absolutely brilliantly crafted story that grabs you and only lets you go when the closing credits roll. Formally, it's incredibly sophisticated (for example, the staircase to the basement of Dussender's house with its red backlighting looks like a descent into hell) and the acting is riveting. Brad Renfro as the inquisitive teenager is great, but Ian McKellen is a demon who is unmatched far and wide. It all culminates in a great ending that will emotionally wring you to the last drop... and you don't even have to cry during it. ()

DaViD´82 

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Englisch A perfect movie, which unfortunately lacks the quality of the novella by Stephen King. Thanks to Singer’s precise directing and the excellent acting in the first part of the movie this doesn’t present a problem, but unfortunately it does in the second part. The atmosphere (the absolute peak of which is the chilling scene with forced marching in the living room) of an unorthodox relationship of a pupil and a teacher is spoiled by the classic thriller plot, which we’ve seen hundred times before and will see many more times again. ()

novoten 

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Englisch How to adapt a book where the most thrilling moments are connected to the main character's thoughts? I have King's perfect novel deeply ingrained in my mind, which is why I admire Boyce's screenplay for showing me a different way into Todd's head. However, what I value the most is that the deadly weight and psychological urgency are present in almost every second. ()

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