Staříci

Siehe da, ein klares Konzept, eine durchweg schäbige Ästhetik, ein radikal langsames Tempo im Geiste der GerontoSympathie für sehr langsamer Herr Vengeance. Rache, ein vorsichtiger schauspielerischer Ton und an vorderster Front der bekannte tschechische Schauspieler Jiří Schmitzer, der sein Wägelchen mit der Durchdringungskraft eines Panzers steuert. Dušek baut auf dem Besten seines Dokumentarfilms Into the Clouds we Gaze auf, im Gegensatz zu vielen Dokumentarfilmemachern, die angefangen haben, mit Spielfilmen zu kokettieren, jedoch er laboriert nicht am Rande. Dank seiner Zusammenarbeit mit Ondřej Provazník erhält der Film Old-Timers ein kohärentes Filmgesicht, eine ausgereifte Kameraarbeit und bewahrt sich seinen Tordrang, wo Wortwörtlichkeit gemieden wird - jedoch keinesfalls Bissigkeit. Es ist ein Roadmovie mit Leberflecken, das ein korrekt gallenhaftes Abbild einer Gesellschaft liefert, die sich in Zyklen des in der Vergangenheit geschehenen Unrechts verliert und nicht in der Lage ist, mit den Verbrechen der Vergangenheit auf irgendeiner Weise abzuschließen. Vor allem jedoch handelt es sich endlich um einen Film, der nicht gezwungen ist, an der "Paralympiade“ der Filme teilzunehmen, welche in die Sparte "für tschechische Verhältnisse gut“ gehören. Er ist schlicht und einfach gut. Dass dieser Streifen beim Filmfestival in Karlsbad nicht in den Hauptwettbewerb gelangte, grenzt an ein Skandal. Zum Beispiel schafft es dieser Film Omerzus Winter Flies mit einer Leichtigkeit zu überrollen, wie die alten tschechoslowakischen zu Campern umgebauten Avia-Kleinlaster Bürgersteige überwindeten. (21.11.2019)

Nach dem Tod von Ladislav Mrkvička schaute ich mir die Old-Timers ihm zu Ehren an. Und ich bewunderte die gesamte Zeit über seine schauspielerische Meisterschaft und die von Jiří Schmitzer. Es ist traurig, schmerzlich, grausam, ungerecht, dass einem mehrmals das Herz weh tut. Ich bin sehr froh, dass ein solcher Film entstanden ist und dass er Herrn Mrkvička die letzte große Rolle einbrachte, bei der er alles gab. Das langsame Tempo störte mich nicht, im Gegenteil, ich hatte paradoxerweise den Eindruck, dass man nicht von Langsamkeit sprechen kann, dass alles auf ein großes Drama und eine Auflösung abzielt, wobei wir lange Sequenzen, Schweigen bzw. die Vorbereitung auf das Finale sehen. (29.12.2020)

The best Czech movie in years. This is an excellent film about revenge, spiced up with the fact that the killers are about eighty years old. Problems with orientation, memory and being wheelchair-bound are just some of the obstacles that these war veterans overcome with their own stubborn persistence. The acting performances are brilliant; you just can’t help rooting for both protagonists. Cynical jokes contrast with all of the horrors of old-age and the journey through the picturesque countryside is topped off with laughter at nothing in the retirement home. What the heck has happened with the world? Hats off to Dušek and Provazník, who didn’t slip into comedy, instead reflecting the gravity of the situation. P.S: Schmitzer is basically like The Punisher in a wheelchair. (26.02.2020)

This year in Czech cinema is subtly interwoven with films about geriatric revenge. After the seasoned Iva Janžurová’s Shotgun Justice comes the Jiří Schmitzer-Ladislav Mrkvička duo, who are even closer to the grave, but still try to give purpose to the last moments of their lives and embark on a vengeful journey to find a half-forgotten injustice from the past. Old-Timers appeal lies mostly on the solid performances performances of the central duo and the believably written story, which offers many humorous moments alongside the dramatic line. (17.12.2019)

I would very much like to give Old-Timers four stars, if only the script had managed to fill the 90-minute runtime. And that's exactly what the creators failed to do. The theme was excellent, both protagonists were fantastic, the dramatic line worked great for me (Lieutenant Colonel Reiner's doggedness was perfection). I would have been okay with the slow pace, but the plot was missing too often, and I felt like someone was desperately trying to stretch out a seventy-minute script to fit the desired hour and a half. I think it was a shame and it did the film unnecessary harm. (16.05.2020)