The Pleasure Garden

Leider habe ich den Film nach einer musikalischen Inszenierung von irgendetwas, das sich Carnem nannte, bei der Sommerfilmakademie gesehen. Es war keine gute Erfahrung, denn der Klangkörper ignorierte den Film völlig und bemerkte am Ende nicht einmal, dass der Film zu Ende war und spielte ungestört noch einige sehr lange und unnötige Minuten weiter. Aber das ist typisch für diese Sommerakademie und nicht für Hitch 9, das Projekt des BFI, mit dem es neu restaurierte Kopien von dem, was von seinen Stummfilmen geblieben ist, aufzwingt: The Pleasure Garden (1925), Der Schrecken von London (1927), Der Weltmeister (1927), Abwärts (1927), The Farmer's Wife (1928), Leichtlebig (1928), Champagne (1928), Der Mann von der Insel Man (1928) und Blackmail - Erpressung (1929). Aber wenn ich über die unbefriedigende Erfahrung dieser speziellen Vorführung und das Phänomen Hitch 9 hinwegsehe, das ohnehin sinnentleert ist, bleibt ein recht unterhaltsamer Film aus meinem bevorzugten Backstage-Milieu der pikanten Revue übrig. In der Geschichte geht es um zwei kleine Mädchen, die auf unterschiedliche Weise mit ihrem Wunsch nach Ruhm und Reichtum umgehen. Virginia Valli ist die Gemäßigte, die sich der Illusion des bescheidenen Glücks widersetzt, und Carmelita Geraghty ist diejenige, die sich ihres Charmes ganz sicher ist und deshalb schnell reich, aber unglücklich wird. Sie können sich vorstellen, wie diese Geschichte endet, aber wenn Sie an den Ereignissen in The Pleasure Garden interessiert sind, ist die Mitte der 20er Jahre für sie perfekt. (28.07.2015)