Marvel's Jessica Jones

Jessica Jones hat das Glück, eine neue Figur zu sein. Ihre Abenteuer erscheinen erst seit 2001 als Comics, so dass es auf Netflix nicht nötig ist, fast ein Jahrhundert an Geschichte und Verwandlungen aufzuarbeiten, wie es bei Marvel der Fall ist. Die erste Staffel ist eine Welt für sich, erst später spaltet sich Luke Cage ab und wir treffen die ganze Gruppe von Superhelden in der Staffel Defenders wieder. Solange Jess allein unterwegs ist, herrscht ganze 13 Folgen lang Ruhe für eine solide weibliche Linie und interessante Mädchenfiguren. Die Superhelden-Klischees werden mit Witz bedient, und die Probleme mit dem Bösewicht werden sehr zivilisiert behandelt. Obwohl sich Tennant als Purple Man genau an der Grenze zwischen Zivilismus und Cartoon bewegt. Das Schauspielerinnentrio Krysten Ritter (ich sehe sie zum ersten Mal in einer Hauptrolle und werte das als Erfolg), Rachael Taylor (erinnern Sie sich an die großartige Serie 666 Park Avenue?) und die legendäre Carrie-Anne Moss. Das Finale war ein Erfolg, und die 2. Staffel ließ nicht lange auf sich warten. (07.01.2019)

Wie sieht 2. Staffel von Marvel’s Jessica Jones aus? Sehr gut und spannend. Wir kennen die Charaktere bereits aus Staffel 1 und Marvel’s The Defenders. Ich persönlich habe es bereits geschafft, mich in das ganze Trio Jess, Tris und Jeri zu verlieben. Zum einen sind die Darsteller fabelhaft, aber noch wichtiger ist, dass die Drehbücher gut sind (Jess, die sich den Dramen ihrer Ermittlungen stellen muss, entdeckt neue Fragen rund um ihre Geburt im IGH-Experiment, Trish, die immer noch mit den Auswirkungen ihrer Vergangenheit auf die Gegenwart zu kämpfen hat, und Jeri, die die größte Prüfung ihres Erwachsenenlebens durchmacht). Krysten Ritter ist die perfekte Darstellung der Idee des Comics für Erwachsene "Alias" von Bendis. Rachael Taylor kann so ziemlich alles spielen, vom süßen Star aus "It's Patsy", über die drogenabhängige Prominente Trish bis hin zur brillanten investigativen Moderatorin von "Trish Talk", aber kann sie die Verwandlung in "Hellcat" noch schaffen? Und schließlich die sexy Carrie-Anne Moss als skrupellose lesbische Anwältin Jeri (die in den Comics ein Mann ist). Nun, ich konnte nicht anders und musste mehr über "Patsy Walker, A.K.A. Hellcat" lesen, und das wird Sie, wenn Sie es sehen, ziemlich verwirren. In mancher Hinsicht ist die Serie so wortgetreu wie möglich (z. B. hat Jess in den Comics und in der Serie in ihrem Schlafzimmer ein 1917 von Egon Schiele gemaltes Bild, das seine Frau zeigt), in anderen geht sie ganz eigene Wege. Ein Glück, dass es eine 3. Staffel geben wird. Im Unterschied zu dieser ganzen Marvel/Netflix-Parade. (07.01.2019)

Ich habe mich auf den Schluss von Jessica gefreut. Es dauert zwar eine Weile, bis sich der Zuschauer wieder auf die besondere Atmosphäre eingestellt hat, aber spätestens nach der zweiten und dritten Folge ist er wieder voll dabei. Eine tolle Linie hat Trish, die versucht, das Gleichgewicht zwischen dem klassischen Problem Superheld versus sein ziviles Leben zu finden. Wird Hellcat Trish besiegen? Jessica hingegen ist auf dem absteigenden Ast und Malcolm auf dem Weg nach oben. Und Jeri? Er erlebt eine wunderschöne Romanze der alten Schule. Herzlichen Dank. Am Ende musste ich unweigerlich an Dexter denken, denn die Erinnerungsfolge von hinter den Kulissen von Patsy hat mir sehr gut gefallen. Und ich habe besonders geschätzt, wie alles zusammenpasste. Ich schätze die gesamte Defenders-Ära auf Netflix sehr hoch ein. (10.08.2019)