Marvel's Daredevil

Marvel's Daredevil (2015) 

"Ist es wirklich so gut?" Genau diese Frage habe ich mir gestellt, als ich die Bewertungen hier und die Bewertungen auf IMDb gesehen habe. Ich bin kein großer Fan von Comics und um ehrlich zu sein, bevorzuge ich wahrscheinlich DCs Welt und Charaktere gegenüber der Marvels. Des gleichen habe auch einen für mich völlig durchschnittlichen Ben Affleck-Film gesehen, also war ich vorher sehr skeptisch, was gut war, ich hätte überraschter sein können. Praktisch von der ersten Folge an hauchte einen eine düstere und trübe Atmosphäre an, sofort hat mich die graue, von Korruption und Kriminalität geprägte Umgebung gepackt, und der Hauptheld gefiel mir praktisch auf Anhieb. Als zu dem charismatischen Helden sich ein vielleicht noch besserer und charismatischerer Bösewicht gesellte, den ich problemlos verstehen konnte und der ehrlich gesagt mir manchmal ganz schön leidtat, genoss ich ihre gegenseitigen Kämpfe und den Kampf um die Rettung der Stadt (beide meinten es doch ehrlich) haben es sehr genossen. Was die Brutalität und die Tatsache betrifft, dass wir manchmal einen Knochenbruch, eine eiternde Wunde oder Anweisungen sehen, wie man jemandem mit einer Autotür auf den Kopf abtrennt, war mir persönlich recht egal, eher habe ich es bei einer Serie mit so einer Atmosphäre erwartet (Schließlich würde man sich keine Blumensträuße schenken...). Ansonsten ist der vielleicht größte Vorteil dieses Werkes, dass es uns völlig problemlos und glaubhaft vor Augen führt, dass nichts schwarz und weiß ist und uns auch die Möglichkeit bietet, die Frage nach Moral und Ethik zu beurteilen (sprich, wie weit man in der Welt des Verbrechens gehen kann, ohne selber einer zu werden) und das in einer Form, die gewaltfrei ist und auch von weniger Geübten verstanden werden kann... Um es zusammenzufassen und um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen, mit der ich begonnen hatte: "Ist es wirklich so gut?“, Meine Antwort nach dem Anschauen der ersten Staffel lautet "Ja ist es“. 9/10 (04.05.2015)