Inhalte(1)

Oktober 1944, Auschwitz-Birkenau. Saul (Géza Röhrig) ist Ungar und arbeitet im Sonderkommando einer Gruppe Juden, die den Nazis assistieren muss. Bei der Arbeit entdeckt Saul die Leiche eines Jungen, in dem er seinen Sohn zu erkennen glaubt. Als das Sonderkommando eine Rebellion plant, wagt Saul das Unmögliche: Er will den Leichnam vor der Schändung bewahren, einen Rabbiner finden der das Kaddisch der Trauernden betet und seinem Jungen eine angemessene Bestattung ermöglicht. Erschütterndes, hochgelobtes und mit dem Oscar® sowie dem Emmy® (beides für „Bester fremdsprachiger Film") ausgezeichnetes Spielfilmdebüt des 38-jährigen ungarischen Regisseurs Lászlo Nemes. Die Kamera, die Saul auf Schritt und Tritt folgt und die eindringlichen Toneffekte lassen den Zuschauer mit ihm durch die Hölle gehen - aber auch verstehen, dass er alles tut, um einen Funken Menschenwürde unter unwürdigsten Bedingungen aufrecht zu erhalten. Ein schmerzhafter, wichtiger Film gegen das Vergessen. (Sony Pictures Home Entertainment)

(mehr)

Videos (4)

Trailer 3

Kritiken (13)

D.Moore 

alle Kritiken

Deutsch So stark, wie mich die erste halbe Stunde beeindruckt hat, hat mich (bis auf das Finale) die folgende Stunde verstimmt, welche in die Länge gezogen ist und viele Situationen darstellt, die mir im Großen und Ganzen an den Haaren herbeigezogen schienen. Ich weiß natürlich nicht, wie es in den Vernichtungslagern ausgesehen hat, und es ist durchaus möglich, dass dort solche Dinge wirklich passiert sind, aber das ständige Transportieren des Körpers, die Wege von einer Abteilung zur anderen, die Ausreden… Für meinen Geschmack war das alles zu sehr fantastisch, was zu der realistischen Auffassung nicht gepasst hat. Trotz aller Kritik muss aber gesagt werden, dass der Film eine völlig fantastische Bearbeitung hat, eine ekelig beeindruckende Kamera und einen ausgezeichneten Ton, der zu Hause am Computer oder beim Fernseher nicht so gut wie in einem Kino voller mucksmäuschenstiller Menschen sein kann. Darüber hinaus wurde die Idee "wir zwingen das Publikum dazu, sich wie die Hauptfigur zu fühlen“ zu einer grausamen Perfektion gebracht. Falls ich irgendwann mal Mut habe, werde ich mir den Film noch einmal ansehen. Jetzt aber lieber wieder eine Komödie, bitte. ()

Marigold 

alle Kritiken

Deutsch Ein Ambiente des Wahnsinns, ein lebendig gewordener Albtraum der Geschichte, die menschliche Existenz reduziert auf ein verrenktes Flüstern, Infinitive und einen verschwommenen Blick über die Schulter. Ein Film, nach dem 99 % aller Holocaust-Filme nur noch ein Übermaß an erbärmlichen Vetos sind. [Cannes 2015] ()

Werbung

claudel 

alle Kritiken

Deutsch Filmchallenge 2018 - Ungarn. Lange und möglicherweise nie habe ich einen Film gesehen, der so gedreht wurde, dass er mir überhaupt nicht entsprach und von dem mir überdies die Augen weh taten. Worin bestand der Sinn? Dass ich mir als Zuschauer wie in einem suggestiven und idiotischen Computerspiel vorkommen, wo ich nicht für eine Sekunde weiß, was mich erwartet, weil ich alles um mich herum verschwommen sehe und nur Gebrüll und Lärm höre? Hier sind der Regisseur und ich absolut aneinander vorbeigerauscht. Es hat sich für mich bestätigt, dass von der V4 Ungarn im Bereich Film das schwächste Glied ist. ()

POMO 

alle Kritiken

Deutsch Eine schlaue Verbindung von einem POV-Aufnehmen, bei welchem man dokumentarisch von der Handlung gefangen genommen wird sowie vom Horrormilieu einer real-life Hölle, die niemand so nah erleben möchte. Man kann die Nachtszenen bei den Gruben mit keinem anderen Wort als "Hölle“ beschreiben. Für ein Regiedebüt aus Ungarn beachtlich. Wenn Sie nicht Die Grauzone gesehen haben und den Ausdruck "Sonderkommando“ nicht kennen, bringt Sie dieser Film um. ()

Lima 

alle Kritiken

Englisch The wiping of vomit and blood and the removal of fresh corpses from the just-used gas chamber, the precisely organized loading of those corpses into furnaces, the constant dumping of ashes into the river; people reduced to mere numerical units, "pieces", worthless waste – killing as a manufacturing process. Killing as a perfectly lubricated and thought-out machine, whose puppets and operators in one – sonderkommando – have prolonged their lives by at least a few months, and who carry the corpses with complacency, without emotions and emotional outpourings (what else is left for them), as if they were operating a machine tool. And in that darkness of inhumanity and filth, like a faint glimmer of humanity, there’s the desire of one of the sonderkommando to bury – as civilized society should – one dead boy. A film that everyone should watch. Especially the fucked up Nazi dumbasses, who I'm under no illusions would be moved, but if even just one in a thousand said to themselves "God, what an asshole I am!", this movie would make sense. Only an idiot can "get bored" or "fall asleep", as I have read here a few times, with this overwhelming experience. ()

Galerie (22)