Cosmopolis

In Time - Deine Zeit läuft ab für Intellektuelle. Eine schwer verdauliche Kritik des Kapitalismus, voller unverständlicher Dialoge, von denen die meisten nichts Sinnvolles sagen. Sie sollen das Publikum nur in eine Filmwelt übertragen, die man noch nicht gesehen hat. David versucht nach Crash den Posten des Regisseurs zu verteidigen, der das Unverfilmbare verfilmt. Ein bildhaft ästhetischer, durch die beunruhigende Atmosphäre pulsierender Trip, der mit Zuschauererwartungen spielt. Man weiß nicht, was das nächste Wort einer Figur sein wird, geschweige denn, was in der nächsten Szene passiert (die ausgezeichnete Episode mit der Waffe am Basketball-Spielplatz). Pattinson, über dessen Besetzung ich am Anfang den Kopf geschüttelt habe, ist der größte Pluspunkt des Films und er spielt perfekt. Binoche, Amalric und Giamatti toben sich in den kleineren Rollen aus und sind eine angenehme Erfrischung. Schade, dass wegen der Darstellung der Entpersönlichung von der kosmopolitischen Gesellschaft auch der Film selbst entpersönlicht bleibt – eine Ausnahme ist nur die Beziehung von Pattinson und seiner Ehefrau. Das Paar hat zusammen die besten Filmszenen mit den einzigen greifbaren Dialogen. Cosmopolis ist ein verspielter Unsinn, der mir deshalb Spaß gemacht hat, weil er anders ist. Und ich habe mich auch bei der Vorstellung amüsiert, was für ein Gesicht die Massen von Teenager-Fans von Pattinson machen werden :-D (10.07.2012)

Ich zähle mich zwar nicht zu den eingefleischten Fans, aber ich nehme diese Person seit Crash wahr, aber ich war nie besonders angetan von ihm. Wie also ist Cosmopolis? Gewöhnlich. Im Kontext von Cronenbergs Werk nicht besonders alarmierend, nicht besonders aufschlussreich. Aber seine Zusammenarbeit mit Robert Pattinson hat ihm offenbar gefallen, und so haben wir noch mehr Maps to the Stars... (29.10.2016)

Es reicht nicht aus, archaische Dialoge abzukupfern und sie mittels der stereotypen Methode von Auf- x Gegenaufnahme aufzunehmen. Es gibt hier nur einige exzentrische Momente und sie klingen eher selbstparodierend, wobei das Ende bereits ausgesprochen wie ein verbaler Durchfall anmutet. Obwohl mir im Grunde genommen das, was der Film aussagt, gefällt, vermag es Cronenberg nicht, die Form zu verteidigen. Nicht einmal den zum Verzweifeln uncharismatischen Pattinson, dem man selbst die dekadente Langeweile nicht abnimmt. (08.07.2012)

Meine Gefühle aus diesem Bild werden sehr gut vom Dialog einer der Hauptheldinnen ausgedrückt, als sie erzählt, wie sie ins Theater ging, um ein Stück zu sehen, zu dem nur sehr wenige Leute kamen, und fünf Minuten nachdem der Vorhang aufging, wusste sie, warum das so war, woraufhin sie verärgert in der Pause ging. Beim Zuschauen von Cosmopolis fühlte ich mich ungefähr genauso, nur blieb ich bis zum Ende. (17.03.2019)

It’s not exactly an enjoyable watch, but Cosmopolis is definitely worth seeing. For its differentness at least. Also to see Pattinson (just how many horrified fans left the theater in disgust? :D) who gives the best performance of his career so far. I must admit that I found myself nodding off a bit during the first half, some of the theorizing dialogs were tiresome, but that soon stopped. Basically non-existent relationships (except for the wide and that grampa) rule out any sympathy for the characters. The music, combining Shore’s abilities with the electronic project Metric, is almost hypnotizing in places. This isn’t a satisfying picture and that’s on purpose. Maybe that’s why I rather liked it. I’ll certainly play it again, the more I think about it, the more interesting that proposed journey to the barber’s seems. (01.10.2012)