Sherlock Holmes 2: Spiel im Schatten

Obwohl ich ein großer Fan von Detektiv- und Kriminalgeschichten bin, war Sherlock nie mein Favorit. Und zwar weder als Buch noch als filmische Verarbeitung. Trotzdem bin ich losgezogen, um mir den ersten Teil in neuer Verpackung anzusehen, und ich war zufrieden. Von Nummer zwei hatte ich mindestens die gleiche Portion Unterhaltung erwartet, stattdessen stellten sich ein bitterer Beigeschmack, Enttäuschung und das Gefühl ein, dass sich Guy Ritchie irgendwie schnell erschöpft hat. Der Film ist absolut null, verwirrt und lässt einen etwas intelligenten Plot vermissen. Rachel McAdams, die den ersten Teil geziert hat, wird hier hübsch brüsk und überflüssigerweise beiseite geschafft, auf Noomi Rapace passte die Rolle überhaupt nicht, sie konnte Rachel nicht ersetzen. Und Professor Moriarty stelle ich mir auch etwas schreckeinflößender vor und nicht wie irgendeinen Psychoterroristen ohne Charisma. Und die fürchterliche Länge hat mich noch weiter heruntergezogen, gegen Ende kämpfte ich nur noch gegen meine schweren Lider an. (16.01.2014)

Ein Kulturleistung Update von Sherlock Holmes habe ich mir genau so vorgestellt. Ein Gourmet-Erlebnis mit einem vollends exklusiven Holmes x Moriarty-Schachzug. Trotz vieler Fehler ist dies ein wunderschöner, intensiver und charmant ungebundener Blockbuster, der über jenes verfügt, an was es dem Einser am meisten gefehlt hat... Seele. (30.12.2011)

Wenn all die visuellen Tricks, schauspielerische Shows, Drehbuch-Ideen und fantastische Schauplätze ein Teil von einer übersichtlichen und spannenden Geschichte wären, würde es sich um einen der top Blockbusters des Jahres handeln. Mir war es aber echt egal, was gerade passiert und was als nächstes passieren wird. Wozu sind die hinausgezogenen, mehrminütigen ultradramatischen Szenen gut, in denen Sherlock oder Watson der nahe Tod droht, wenn wir alle wissen, dass keiner von beiden sterben kann?! (21.12.2011)

Loaded guns, brains in full swing, deduction vibrating at maximum. When Holmes' thought-wrestling escapades conquered cinemas for the first time, I eagerly swallowed every idea of Ritchie's, and when Robert Downey, with a sparkle in his eyes, uncovers a web of intrigues for the second time, I applaud again. Moriarty is indeed the perfect nemesis, capable of threatening the most mundane situation, and in such moments, one needs not only a loyal partner but perhaps also an exhibitionistically tuned brother with a shaky staff. This impressive action-oriented approach simply suits me amidst the faltering Victorian era, and the whole creative team effortlessly navigates through emotions and locations with me. Please, dear Watson, bring on the trilogy. (16.01.2012)

The first film worked with something like a moment of surprise, with the famous detective navigating Guy Ritchie's exquisite visual world. The second time around, the moment of surprise is gone, and suddenly you start digging into what you didn't mind in the first film. For two hours of runtime, the plot is too diluted, the female protagonists are neglected, the villain is bland, and except for two or three funny dialogue exchanges, there’s a lot of filler. But most importantly, a detective storyline is one you don't care about whatsoever. The action escapades are trite and not saved even by the run through the woods, yet that scene was also genius. During the first half, I was hoping it would pick up in the second half, as some commentators sometimes promised, but for the last half hour, I was praying for it to end. You don't just see blockbuster fails like this. (28.04.2012)