Shutter Island

  • USA Shutter Island (mehr)
Trailer 1

Inhalte(1)

Boston, 1954. Auf einer Insel vor der Küste sollen US-Marshall Teddy Daniels (Leonardo DiCaprio) und sein Partner Chuck (Mark Ruffalo) im streng bewachten Ashecliffe Hospital für psychisch kranke Straftäter das rätselhafte Verschwinden einer Mörderin aufklären. Trotz eines über die Insel ziehenden Sturms und gegen den Widerstand des geheimnisvollen Anstaltsleiters Dr. Cawley (Ben Kingsley) geht Teddy immer mysteriöser werdenden Hinweisen nach. Doch je tiefer er in die menschlichen Abgründe der Insassen eintaucht, desto mehr bekommt Teddy selbst das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. (EuroVideo Media)

(mehr)

Videos (3)

Trailer 1

Kritiken (16)

POMO 

alle Kritiken

Deutsch Shutter Island ist ein bisschen wie manche De-Palma-Filme – er ist nicht für jeden gemacht, aber diejenigen, die er gefangen nimmt, haut er um. Es fing mit einer Schifffahrt auf eine geheimnisvolle Insel an. Die Kamera, der Schnitt und die bedrohliche Retro-Musik im Stil von Miklós Rózsa repräsentieren ein hochwertiges Handbuch für ein Film-Opening, das die Zuschauer*innen völlig gefangen nimmt, wie die Landung bei Soldat James Ryan am Anfang. Und es endete nicht direkt mit einer Pointe, welche die vorherige Handlung umgekrempelt hat (das ist ja in der Welt von Filmdrehbüchern nicht besonders originell), sondern mit einem Zusatz – einer letzten Szene und einem letzten Satz, welche "den Thriller mit DiCaprio, den Massen von Zuschauer*innen sehen wollen“ drei Level höher befördert hat. Allem, was sich zwischen der Einleitung und dem Ende befindet, könnte man einen ab und zu kitschigen Hauch vorwerfen, eine überflüssig desorientierte Orientierung zwischen der Realität und den Halluzinationen (die für einige holprig beantwortete Fragen sorgt) und eine kalte Einstellung zu den Figuren. All das ist jedoch ein Teil vom schlauen Spiel des Regisseurs, dem es nicht um eine Gänsehaut wegen Wahnsinnigen in Zellen im Block C und auch nicht um eine sentimentale Rührung wegen dem Schicksal der Hauptfigur geht. Weil dieser Regisseur in einer ganz anderen Liga spielt. +++ Nach dem zweiten Mal zitterten meine Hände so, als ob ich eine Packung Zigaretten von Doktor Cawley geraucht hätte. Ein außergewöhnlicher Film aus einer anderen, übersinnlichen Dimension. ()

D.Moore 

alle Kritiken

Deutsch Ich überlege. Mein Hauptproblem = ich habe die literarische Vorlage gelesen. Alle Überraschungen, die bei anderen Zuschauer*innen für ein tolles Filmerlebnis gesorgt haben, haben bei mir nicht mehr funktioniert. Ich musste mich also auf das Können von Scorsese und seinen Schauspieler*innen verlassen. Der Regisseur hat schöne Bilder aufgenommen, er hat mit verschiedenen Kamerawinkeln gespielt, Hitchcock geehrt und gut mit der Handlung gearbeitet, die eigentlich keine langweilige Stelle hat – in dieser Hinsicht hat er mich nicht enttäuscht. Die Schauspieler*innen sind auch OK (nur Chuck habe ich mir ganz anders vorgestellt). Wohin ist aber, verdammt noch mal, die Stimmung der Vorlage verschwunden? Das Buch war vom Anfang bis zum Ende spannend, ich habe jede Seite verschlungen, ich war verwirrt… Der Film hat in mir nichts dergleichen ausgelöst – sogar die hinreißende Passage im Block C sah auf der Leinwand nicht besonders beeindruckend aus. Ich wiederhole es noch einmal – vielleicht liegt es daran, dass ich das Buch gelesen habe. Das, was mir am meisten leidgetan hat, war die Entscheidung der Filmemacher, das (wichtige) Motiv der Ratten auszulassen, die im Buch eine große Bedeutung haben. Dem Film fehlt eine Metapher, welche das Publikum zum Nachdenken anregen könnte. Na ja. Shutter Island ist ein handwerklich gut gelungenes Werk. Diejenigen, die zuerst die literarische Vorlage gelesen haben, werden den Film wahrscheinlich vor allem als eine Illustration des Buches wahrnehmen. Nun gut, dreieinhalb Sterne. ()

Werbung

Marigold 

alle Kritiken

Deutsch Die Schlüsselfragen lautet da: Bietet Shutter Island mehr als eine gut aufgebaute, aber bemerkenswert unausgewogene Genre-Story? Ist denn das Gefühl der Verwirrung, welches sich nach dem Betrachten des Films einstellt, nicht eigentlich nur ein Spiegelbild der inneren Leere des Erzählten? Kann denn eine schockierender Pointe nicht nur alle seltsamen Aspekte (logisch, das Raum-Zeit-Kontinuum betreffend oder ideel) eines früheren Ereignisses erklären, sondern diese auch rechtfertigen? Ich kann nicht sagen, dass ich näher dran wäre, diese Frage mit einem JA zu antworten ... Und dies ist im Falle von M. Scorseses Film ein ziemlich trauriges Ergebnis ist. Trotz der regelrecht einsaugenden Atmosphäre, trotz DiCaprio, trotz einiger wirklich großartiger Momente, bin ich weit davon entfernt, das kreative Spiel auch wertzuschätzen, so sehr ich sie auch akzeptieren kann. Vielmehr schüttle ich hilflos den Kopf über einer Arbeit, die vielmehr effektvoller Trick ist als eine durchdachte Manipulation. Vielleicht würde ich das Kino zufriedener verlassen, wenn der Film von den verirrten Überlappungsversuchen abgelassen und ungefoltert zugegeben hätte, dass er eben NUR ein reiner und und im Grunde genommen stumpfer Genrefilm ist. ()

J*A*S*M 

alle Kritiken

Englisch The last time I felt this much enthusiasm from perfect filmmaking in a new film was with Inglorious Basterds. From the moment they arrive on the island, it was clear that this would be an exceptional film, tailor-made for me – sometimes you just know it from the very first scene. Scorsese builds the atmosphere masterfully (shots on details, striking music, visual tricks of various crap flying around), I couldn’t find a single weak spot; Shutter Island is 130 minutes of concentrated depression, mystery and madness. Regarding the complaints of certain viewers about the lack of originality, or rather, the predictable twist, it’s worth mentioning that what they believe is a twist, it’s not so, it’s just the resolution to a classic misleading plot (in that sense, the film can only have two outcomes, and you don’t have to be a genius to “figure out” the right one) that only serves to lay down the ground for the real twist, which is very inconspicuous, original, and clever. Putting all this together, Shutter Island is for me more interesting than all of Marty’s famous gangster films. ()

Matty 

alle Kritiken

Englisch “I’ve seen something like it before.” I’m going to throw out some spoilers, so it would be better if you read this after seeing the film. On the first viewing, until the lengthy explanatory passage, Shutter Island is a paranoid crime thriller that draws on Hitchcock’s legacy and horror B-movies. On the second viewing, it is an atmospheric drama laden with the questions that Scorsese has posed throughout his entire filmography (What’s worse, emotional or physical violence? Is it better to stay in one’s accepted role or to reveal one’s true face? To accept guilt or let it consume you?). Unfortunately, the second viewing reveals not only the well-thought-out distribution of clues leading us to the final revelation, but also the film’s inability to work on both levels simultaneously. The pleasure of a skilfully shot, though not entirely smoothly flowing genre movie (the shots don't fit together as elegantly as in Casino, for example) is disrupted by long dialogue scenes in which the Big Issue is addressed, which Scorsese is again unable to properly elaborate on, because he would deprive himself and us of the pleasure taken from the presence of trashy add-ons like Nazis, mass murder, a mysterious lighthouse and a lobotomy. In short, he spoils the fun by trying to squeeze something more out of it, which is manifested in the significant reduction of the funny verbal exchanges between Chuck and Teddy from the book on which the film is based (and which, incidentally, can be read in one breath both as a genre treat and as a suspenseful story that may conceal something more). Therefore, I find it more inspiring to watch Shutter Island, even at the cost of a slight overinterpretation, as a multi-level psychoanalytical treat for all followers of Žižek (Teddy constantly moves between different floors, which we can see as “levels” of his mind; familiar with Teddy’s dreams, Dr. Cawley personifies the subconscious; Chuck, addressing Teddy as “boss”, conversely represents his – seemingly – controlled ego) which with its narrative is – probably unintentionally – reminiscent of a video game (restarting the mission, collecting objects and solving riddles, Teddy as Laeddis’s game avatar…). Choose what makes more sense to you. Regardless of its faults, one visit to Shutter Island will almost definitely not be enough. 85% ()

Galerie (101)