Das Kabinett des Dr. Parnassus

Ach, diese alte törichte Kerl ... trotz all dieses berauschenden Glitzerzeugs, Schleier und verrückten Formen entgeht ihm, dass die gesamte Show ernsthaft in einem Ozean von Gedanken und narrativer Verwirrung herumschwankt. Aber kann man auf ihn denn dafür böse sein? Wahrscheinlich ja, obwohl Das Kabinett des Doktor Parnassus den vermasselten Brothers Grimm - Lerne das Fürchten sechs Fuß tief begräbt. Und wieder ist es er - der skurrile, verschwenderische, unruhige und kindische Kerl und Collagenmaler des Unmöglichen ... Trotz seinen hervorragenden schauspielerischen Könnens gehört jedoch sein jüngstes Werk eher zu seinen Filmen von geringerer Qualität. Ich möchte hierdurch jedoch nicht die Tatsache vertuschen, dass diese Qualität im Vergleich zu anderen immer noch verdammt gut ist. (08.01.2010)

Eindeutige fünf Sterne. Es kommt selten vor, dass in meiner Rezension so etwas auftaucht, aber: Diejenigen, die der Film Das Kabinett des Doktor Parnassus gelangweilt, enttäuscht oder gelangweilt und gleichzeitig enttäuscht hat, haben einfach keine Fantasie. Sie sind nicht imstande, über einen Film nachzudenken, und wollen nicht träumen. So. Das Kabinett des Doktor Parnassus ist nämlich ausgezeichnet. In jeder Sekunde, in jeder Aufnahme spürt man den typischen Gilliam, dessen magische Welt ich wahrscheinlich auch mit geschlossenen Augen erkennen würde. Wir haben uns schon daran gewöhnt, dass dieser US-amerikanische Python auch bei der Auswahl der Schauspieler*innen eine glückliche Hand hat. Hier war es wieder ein Volltreffer. Und gleich mehrmals. Ledger, Depp, Law und Farrell sind sensationell. Die bezaubernde Lily Cole, Christopher Plummer, für den es kein Problem ist, in einer Szene wie ein Obdachloser und in der nächsten wie ein würdiger Magier auszusehen… Und nicht zuletzt Tom Waits, einer der besten Teufel der Filmwelt. Mein Applaus gehört allen. Ich wünsche mir, dass Terry Gilliam mit dem Erzählen von Geschichten nie aufhört (wir wissen doch, wie wichtig es für die Welt ist, nicht wahr?).__PS: Die DVD enthält eine – für die heutigen miserablen Verhältnisse überraschende – Portion an interessanten Extras. Bei dem Rundfunkinterview mit Heath Ledger (in drei Wochen bin ich mit den Dreharbeiten eines neuen Films von Terry Gilliam fertig) lief mir aber ein Schauer über den Rücken. (07.08.2010)

Nothing against an orgy of the wide-ranging imaginative, but you can't forget to tell a story. Terry Gilliam stubbornly creates "in his own way" to the point where his regularly repeated formula of an ending that flies in the face of most usual rules that it's starting slowly but surely to irritate me. The inventive first hour and the likable main characters against the backdrop of the right mystical plot are wasted when it starts to get entangled, change sides, and overturn archetypes. I can understand why such surprises are successful with the audience, but there was no great cinematic experience on my end, despite multiple great acting performances by Heath Ledger and his alter-ego a.k.a. the beauty Lily Cole. (30.04.2010)

It's Gilliam's full-field fantasy that made a virtue out of a necessity (Depp, Law, Farrell), and while there’s really nothing to fault it for, it's not something absolutely worth loving. Rather, it’s "just" a marionette adorned with colorful ribbons in the hands of an aging yet solid puppeteer. 4 ½. (01.02.2010)

Weird movie. Interesting choice of well-known actors in small roles, but that's probably all. For me rather long-winded, and not entertaining and engaging enough. The fantasy world behind the mirror didn't appeal to me visually, nor did I find the film special in terms of story. Probably nothing for me. 55% (30.04.2016)