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Im Jahr 1864 tritt Abraham Lincoln seine zweite Amtsperiode als amerikanischer Präsident an. Seit vier Jahren wütet der Bürgerkrieg, die junge Nation steht vor der Zerreißprobe. Mit Mut und Entschlossenheit widmet sich der republikanische Politiker einer kaum lösbaren Aufgabe. Er muss den blutigen Konflikt beenden, Nord- und Südstaaten versöhnen - und die Sklaverei abschaffen. Das geht nicht ohne diplomatische Winkelzüge und schmutzige Tricks. (ARD)

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Kritiken (14)

POMO 

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Deutsch Zu wenige Außenszenen-Kamera-Delikatessen von Kamiński (genau gesagt zwei: Gordon-Levitt beobachtet das Zuschütten der Körperteile und das auf der Veranda sitzende Paar). Zu wenige emotionale Szenen, in denen sich John Williams zeigen könnte. Zu wenige Beziehungslinien, welche das Interesse an den Figuren und ihren Schicksalen unterstützen würden. Zu wenig von allem, was die Aufmerksamkeit der Zuschauer*innen fesseln würde, die das gegebene historische Ereignis nicht interessiert. Eine elegant verfilmte und hochwertig gespielte geschichtliche Interieur-Langeweile. Daniel Day-Lewis ist natürlich ausgezeichnet. ()

Ediebalboa 

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Deutsch Auch wenn es einer der durchgequaselten Filme ist, den ich je gesehen habe, muss ich zugeben, dass ich es vom Lincoln nicht anders erwartet hatte. Daniel Day-Lewis hat das beste aus sich ausgequetscht, bei den Requisiten hat man keine Kosten gescheut, um eine best mögliche zeitgemäße Atmosphäre herbei zu zaubern und trotz der lauen Storyline gab es ein episches Ende. Hat man zumindest ein wenig Ahnung von der damaligen amerikanischen Geschichte, ist das Erlebnis des Films natürlich sofort etwas größer. Spielberg wählte einfach ein undankbares Thema fürs Filmen, das nur bei Amerikanern voll punkten konnte. Wenn er einen weniger budgetären und patriotischen Weg gewählt hätte, wie zum Beispiel in der John Adams, hätte er viel mehr Erfolg haben können. ()

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D.Moore 

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Deutsch Es gefällt mir, dass jeder Film von Steven Spielberg, der in den letzten Jahren entstanden ist, anders aussieht. Dass er jedes Mal eine andere Methode ausprobiert, ein anderes Genre wählt und mit anderen Schauspielerinnen und Schauspielern zusammenarbeitet. Und das Ergebnis ist immer super. Wie jetzt. Nur damit es klar ist: Einer der besten Filme von Spielberg ist meiner Meinung nach Amistad. Umso neugieriger war ich, wie er sich mit dem Thema der Sklaverei diesmal auseinandersetzten wird. Fast genauso gut (das bedeutet, dass Amistad doch besser ist). Ein zweieinhalb Stunden langer Film mit vielen historischen Persönlichkeiten, in welchem nur geredet wird, geht anscheinend einigen gegen den Strich. Ich verstehe nicht, warum. Viele sog. Rezensentinnen und Rezensenten sind der Meinung, dass der Film ein chaotisches und geschwätziges Durcheinander ist und nur deshalb gedreht wurde, damit er Oscars bekommt. Sie sagen auch, dass es im Film keine Schlachten gibt – sogar in Gefährten gab es mehr. Um Gottes willen! Gerade deshalb ist Lincoln ausgezeichnet. Man weiß, dass der Bürgerkrieg wütet. Dank der Anfangsszene kann man sich vorstellen, wie schlimm er ist. Warum sollte man sich dann noch mehr von ihm anschauen? Reicht es nicht, zu beobachten, was er mit den Menschen macht? Wenn Sie mich fragen – völlig. Der erbitterte Kampf um den 13. Verfassungszusatz ist hundertmal spannender als Szenen vom Schlachtfeld, auf dem Kanonen Menschen in Stücke zerreißen. Außerdem wird er hervorragend dargestellt. Dasselbe gilt auch für den Präsidenten Lincoln. Ein besonnener und hartnäckiger Mann, der seine Launen, aber auch Sinn für Humor hat, ein ewiger Geschichtenerzähler und (die schönste Überraschung für mich) ein erfahrener Intrigant. Von den anderen Figuren gibt es nicht so viele, wie manche behaupten. Ihre Darsteller*innen helfen dem Publikum dabei, sich in dieser Hinsicht im Film zu orientieren. Die einzelnen Geschichten sind ausgezeichnet und haben einen großartigen Abschluss (die letzte Szene von Tommy Lee Jones!). Über die Besetzung lässt sich nicht viel sagen, Steven Spielberg sucht sich immer gute Schauspieler*innen aus… Es würde mich nur interessieren, warum Liam Neeson die Rolle von Lincoln abgelehnt hat. Er war für ihn sicherlich nicht zu alt. Aber was soll’s, Daniel Day-Lewis ist… Wow! Großartig! Jetzt muss ich nur noch Kamińskis fantastische Kamera, die wieder einmal toll mit Licht und Schatten spielt und im Kino fabelhaft aussieht, und natürlich Williams’ Musik loben (im Film sticht sie nicht so hervor wie im Soundtrack, sie ist aber trotzdem göttlich). Fünf Sterne. ()

Marigold 

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Deutsch Auf eine gewisse Art und Weise hat mich hier Lincoln and die gehypte Sensation von The Help im Vorjahr erinnert. Wahrscheinlich war dies bedingt durch das ostentative Festhalten daran, dass schwarz, weiß und die Lüge keine Farbtöne haben. Spielberg hat hier einen Film gedreht, bei dem ich mich an Eliads Konzept der absoluten epischen Zeit erinnerte. Es ist kein historisches Drama. Es ist ein Mythos. Ein Mythos, bei dem sich Politiker in aufgeklärte Progressivisten, hysterische Dunkelmänner oder rückgratlose "Zögernde" auflösen. Ein Mythos, bei dem wir nicht hinterfragen, was die Hauptfigur zu einer solch entschlossenen Haltung motiviert, was sie vorwärts treibt, zumal die Hauptfigur selbst die absolute Wahrheit ist (obwohl sie einen gewissen inneren Widerspruch andeutet, lässt der Film diesen niemals Überhand gewinnen und die staatsmännische Aura zu stören). Lincoln hätte sich keine bessere Form wünschen können, als jene, die Daniel Day Lewis eingeprägt hat - langsam, nachdenklich, schnakig, unendlich freundlich, aber überzeugt und auch überzeugend bis in die Knochen hinein. Spielberg geht den Charakter mit auffälliger Ikonizität an - die Art und Weise, wie er den Charater in die Aufnahmen hineinkomponiert, wie er die Beleuchtung verwendet, um Bedeutungen zu schaffen, bestätigt uns nur, dass vor uns nicht ein simpler Lincoln-Sterblicher, sondern eine Lincoln-Ikone steht. Als dann den Präsidenten der Tod ereilt, zieht Steven eine barockisierende Aufnahme aus dem Ärmel, in welcher Leben Dunkelheit und Tod Licht ist ("Er ging in die Ewigkeit"). Die Hagiographie des Heiligen, einschließlich der Erzählstruktur - eine Exposition, welche die Welt im Ungleichgewicht / in der Erleuchtung durch Traum / Besserung / Martyrium enthüllt (etwas, das seit dem Mittelalter, über Messianismus, Sorel bis heute gut funktioniert). Ich mache mich nicht darüber lustig, ich zweifle es auch nicht an, ich habe bereits andere bewundernswerte Persönlichkeiten vergöttert gesehen, und zwar mit einem weitaus größeren Maß an Dilettantismus, und dennoch beleidigt mich Lincoln nicht. Aber das betrifft mich in keinster Weise. Dies ist ein Filmritual für Gläubige, seines dies nun "Lincoln-" oder "Spielberg-"Anhänger, die versuchen werden, einander in Bewertungen zu trumpfen, wie sehr narrativ und formal brillant das Ganze ist (und tatsächlich ist). Ich spreche dem Ganzen weder die visuelle Faszination mit der klassischen Kunst noch die erzählerische Bravur ab, mit welcher Spielberg in die knochentrockenen parlamentarischen Debatten Humor hineinbringt und räumlich-zeitliche Pläne gekonnt abwechselt. Jedoch der Film an sich ist auf eine professorische Art und Weise kalt, in mancher Hinsicht simpel, um tatsächliche Probleme zu vermeiden ... Ich bin gezwungen, ein wenig zu lächeln: Sofern Lincoln Demokraten mit politikerseits eingerichteten warmen Arbeitsposten ausstattet, damit sie ihm auf die Hand gehen, sind wir uns einig, dass er das Richtige tut (denn er vertritt ja die Wahrheit; - "es ist lange her "; außerdem wird der Streifen als Komödie gedreht). Als allerdings der Held des The Ides of March - Tage des Verrats dasselbe tut, wird dies zum ekelhaften Pragmatismus, Dreck, ekeliger Politik, wobei amerikanische Kritiker da von einem Film schreiben, welchen das heutige Amerika nicht braucht. Das heutige Amerika braucht Lincoln mitsamt eines soliden Granit-Mythos ganz sicherlich. Als Zuschauer muss ich mir so etwas zwar nicht unbedingt reinziehen, selbst wenn die Forrm noch so virtuos wäre. Meiner Ansicht nach ist das Ganze eine selbstbejahende ideologische Langeweile, die jeden Zweifel dahingehend abwehrt, indem sie diesen mit den hundertmal gesehenen Schemata ausrottet, mit welchen die Gesichter der Elite-Schauspieler sowie die bewährte Erzählstruktur den Eindruck von Einzigartigkeit verleihen. Aber ein solcher Film kann mir nichts vom Leben bieten, nur einen gähnenden Abgrund der Distanz von der perfekt kohärenten sowie geschlossenen Mythoswelt. Bei allem Respekt, Herr. Spielberg. () (weniger) (mehr)

Matty 

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Englisch Griffith, Ford, Spielberg. Lincoln. Three great American directors and their respective versions of the Lincoln myth. Though Spielberg takes an honest and respectful approach to Lincoln’s personality, creating a cult and idealising a democratic idea is not as important to him as drawing the viewer into the narrative. Above all, this is a riveting political drama, with Abraham Lincoln as the protagonist. It is fascinating to watch how smoothly one of Spielberg’s least action-oriented and least epic films moves forward, how the individual scenes are knitted together, how the director works with the deadline (to get 20 votes by the end of January), how the personal storyline serves the work storyline. The film does not primarily set out to depict Lincoln as a messianic figure demonstrating helpfulness toward all human beings without distinction, and such deification, if it happens, never overshadows the central goal of pushing through the Thirteenth Amendment before the end of the Civil War. We may even have doubts about the “purity” of Lincoln’s relentless  pursuit of justice in the face of the law – we are not led to adopt a clear position as actively as in Spielberg’s other socio-political films, e.g. through impassioned music. Furthermore, the narrative is slowed the most by Lincoln’s “Christ-like” tendency to sit down in front of a group of listeners and start telling them a story. Does this really prove to us that Lincoln is the father of the American nation, who could take the liberty of making jokes about George Washington, or have we entered the realm of political satire about an elderly gentleman who liked to talk at times when it was necessary to act? The father interpretation would clearly be more appropriate also for the repeated adoption of the younger son’s childish perspective (including a very clever narrative feint in the climax), but to me it particularly involved the highlighting of the lack of didacticism in Spielberg’s approach. With the flawlessly cast actors and very impressive images (the meaning-making lighting and placement of the characters, frontal shooting, when there is a reason for every movement), With Lincoln, Spielberg primarily constructed an intelligent drama that ceaselessly keeps us on our toes and requires constant linking of contexts. And only then did he create a myth. 90% ()

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