Regie:
Francis Ford CoppolaDrehbuch:
Francis Ford CoppolaMusik:
David ShireBesetzung:
Gene Hackman, John Cazale, Allen Garfield, Frederic Forrest, Cindy Williams, Elizabeth MacRae, Teri Garr, Harrison Ford, Robert Duvall, Michael Higgins (mehr)Streaming (4)
Inhalte(1)
Harry Caul ist ein anerkannter Abhörspezialist, der bei einem Auftrag Zeuge einer Verschwörung wird. Er hat den Verdacht, dass die Ziele, die er überwachen soll, ermordet werden sollen. (Verleiher-Text)
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Kritiken (6)
Solche konzentrierten Thriller, die es nicht eilig haben und in welchen die psychologische Analyse der Hauptfigur dieselbe Bedeutung wie der Krimi-Plot hat, entstehen in der heutigen (schnellen) Zeit im Rahmen der US-amerikanischen Kinematografie nicht mehr. Schade. Wenn ich mich recht entsinne, erscheint im Film Der Dialog sogar keine Schusswaffe. Die Rolle vom introvertierten Sonderling passt zu Gene Hackman ausgezeichnet, einen hervorragenden kurzen Auftritt hat auch Robert Duvall. Darüber, ob die Abschlussszene angebracht und im Kontext zur vorigen Handlung nötig war, ließe sich streiten, aber sie verdirbt nicht den tollen Eindruck vom ganzen Film. Coppola war ein meisterhafter Regisseur. ()
Eher als um einen Thriller geht es hier um das Porträt einer Figur sowie das Abbild einer Zeit, welches den absoluten Verlust an Privatsphäre, Voyeurismus mit einer Zerbrechlichkeit der Privatsphäre kombiniert. Harry Caul hört dem Leben anderer zu, während er sich selbst vollends leugnet in seiner verzweifelten Angst, nicht verraten, verhört zu werden, so dass er sich als perfektes Chamäleon in einer Wohnung voller unpersönlicher Dinge maskiert - mitsamt einer Geliebten, die nichts über ihn weiß, mit einem Kollegen, zu dem er keinen engeren Bezug aufbauen kann mit einem Telefon, das niemand kennt. Er beichte lediglich Gott, aber selbst ihm auch nur irgendwie vorsichtig und nur so die Hälfte. Dennoch vermag er es nicht, dem Jäger-Beute-Paradoxon zu entkommen, und zwar gerade zu einem Augenblick wo er als gewöhnlicher Mensch seinen Emotionen freien Lauf gibt und versucht, eine Tragödie zu vermeiden, zu der seine Arbeit führen könnte. Der Dialog kreiert eine Metapher der modernen Zeit als einer Ära, in der jeder zuhören und manipulieren kann, jedoch selbst zerbrechlich und verletzlich ist (Harrys transparenter Regenmantel scheint dieser Interpretation Folge zu leisten). Es ist eigentlich nicht möglich festzustellen, wer denn da eigentlich zuhört und wer ausspioniert wird. Coppola wählt eine künstlerisch anspruchsvolle Form voller scharfer Formen, bedient sich komplexer Arbeiten mit dem Erzähler (verschiedene Retrospektivblickwinkel) und fantastische Tonspuren, gezogene Kameras. Der Dialog ist in der Tat ein Film über das Zuhören, wobei am Ende ein frostiges Gleichnis des Menschen folgt, der all seine Privatsphäre verliert. Mit ein wenig Überspitztheit formuliert kann sich jeder moderne Mensch wie ein verzweifelter Harry in einer kaputten Wohnung fühlen, der vom Auge einer unsichtbaren Kamera beobachtet wird. Ohne die etwas schläfrige Einführung wäre das ganze wie ein Juwel feingeschliffen gewesen. Aber so ... Eine Vergrößerung für die Klangwelt. Ein famoser minimalistischer Hackman. Und eine verdammt zeitlose Sache. Meisterstück. ()
In der ersten Hälfe von Der Dialog wird auf eine großartige Art und Weise ein einsamer und prinzipienfester Mensch dargestellt, der sich seiner Arbeit dermaßen hingegeben hat, dass er gar nicht merkt, wie paranoid er wird und wie abweisend er dadurch auf sein Umfeld wirkt. Die zweite Hälfte ist dann ein fesselnder psychologischer Thriller. Beide Teile haben mich völlig gefangen genommen. Gene Hackman hat in diesem Film wieder bewiesen, warum er einer meiner Lieblingsschauspieler ist. Und Francis Ford Coppola hat seinen Ruf eines außergewöhnlichen Regisseurs bestätigt – es hat mir z. B. sehr gefallen, wie er fast den ganzen Film mit scheinbar versteckten Kameras aufgenommen hat, was in der allerletzten Aufnahme kulminierte. Ich bin froh, dass es dieses Meisterwerk, welches nach fast vierzig Jahren (leider?) immer noch aktuell ist, endlich als DVD gibt – außerdem mit Extras, die für die heutigen miserablen Verhältnisse (und für die Verhältnisse von solchen "alten“ Filmen) wirklich reichhaltig sind. ()
A beautiful demonstration that it is one thing to live in separation, but another to be completely alone and lose everything. A beautifully and simultaneously terrifyingly self-destructive film, showcasing Coppola's prowess as both a director and a screenwriter. The sound options are utilized here in perfect harmony with the needs of the film, which only enhances the overall effect. ()
Coppola and Hackman both said once that The Conversation was their favorite movie of their entire careers. With Hackman this is completely understandable, in view of the perfect performance he gave. But not so understandable with Francis. The Conversation is unarguably well-directed, excellently thought out, has lots of great scenes, the topic is still relevant today, but... Overall, it’s “just" a good thriller. ()
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Photo © Paramount Pictures
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