Pluto

"Aus Hass entsteht nie etwas Gutes!“ Pluto ist genau das, was man sich als erstes Gutes vorstellen kann, das aus der Verbindung von Osamu Tezukas und Naoki Urasawa entstehen kann. Es ist ein interessantes Grübeln darüber, was es bedeutet, ein Mensch zu sein (oder vielmehr, was Menschen zu Menschen macht), über die Kraft der Emotionen, und das alles durch scheinbar nicht-menschliche Roboter, die am Ende jedoch menschlicher sind als gewöhnliche Menschen. Es sind auch einige Bedenken der damaligen Gesellschaft eingebaut, schließlich wurde Tecuwan Atom in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts geschaffen, daher der Name Atom, ständige Darstellungen der Schrecken des Krieges und seiner Folgen, oder auch eine ziemlich genaue Beschreibung dessen, was passieren könnte, wenn eine wirklich starke Bombe, die in der Lage ist, unseren Planeten zu zerstören, explodieren würde – all das gehört hierher – einzelne Charaktere, wichtige Themen der Geschichte, aber auch die leichte Inspiration von Pinocchio – das ist Osamu Tezuka. Und dann gibt es noch einen fantastischen Detektivthriller und ein Drama, das kein Blatt vor den Mund nimmt, eine dichte Atmosphäre und allmähliche Enthüllung der Geschichte, die einen packt und manchmal Gänsehaut verursacht. Viele Charaktere werden hier liebevoll behandelt, ihre Geschichten sind angemessen ausgearbeitet, aber gleichzeitig weiß jemand genau, was er sagen und zeigen will. Es gibt auch einen Teil, der in Deutschland, der Schweiz und sogar im geliebten Tschechien spielt. Das wird das Werk von Naoki Urasawa sein, dem Autor eines der besten Detektivthriller, die ich kenne – Monster (wenn ihr es noch nicht gesehen habt und Pluto euch gefiel, dann habt ihr gerade eine Empfehlung bekommen, was ihr euch als nächstes ansehen solltet). Dazu kommt noch die sehr gute Animation von Studio M2, was eigentlich überraschend ist, da das Studio bisher nur das Anime Onihei herausgebracht hat, das mir zwar gefallen hat, aber nicht wegen seiner Animation. Hier haben einige Szenen fast schon Filmqualität. Was hat mich ein wenig gestört? Die Musik könnte auffälliger sein. Das ist wahrscheinlich eine Kleinigkeit, aber es würde definitiv Eindruck auf mich machen. Es hat auch eine Weile gedauert, bis ich mich auf den gesamten Sci-Fi-Aspekt hier eingelassen habe und wie vehement die Serie versucht, die Roboter zu vermenschlichen, aber das war mein persönliches Problem, das ich schnell überwinden konnte, und es hatte natürlich eine Bedeutung für die Geschichte. Pluto war also ein großartiges Erlebnis – intelligent und spannend – ich kann es nur empfehlen. 9/10." (28.10.2023)