Zom 100: Zombie ni naru made ni šitai 100 no koto

Wer von Zom 100 eine realistische Zombie-Apokalypse erwartet, etwas wie  Walking Dead, oder The Last of Us, der ist hier falsch und wird enttäuscht sein, wie ein meiner Bekannten hier... Zom 100 handelt nicht von der Zombie-Apokalypse, sie ist nur eine Kulisse, die der Geschichte mehr Kraft verleiht. Worum geht es also bei Zom 100? Ich habe diese Serie persönlich als eine Feier der menschlichen Willenskraft und der Liebe zum Leben definiert. Einfach gesagt, der Mensch gibt niemals auf und wird immer einen Traum haben. Die Serie drängt uns förmlich dazu, dass das menschliche Leben aus der Sicht des Universums nur ein bedeutungsloser Augenblick ist, und wir sollten die Zeit, die wir haben, nutzen, sodass wir keine einzige Sekunde bereuen müssen. Der schlimmste Feind sind hier nicht die Zombies, der Mensch kann ein Zombie ohne Leben sein, auch ohne eine Apokalypse. Das wird in der ersten Folge wunderschön gezeigt, nicht nur durch die Geschichte und die Atmosphäre, sondern auch durch die erstaunliche Arbeit mit Farben, oder eher gesagt, wie sie allmählich in die Geschichte zurückkehren. Alles dient dazu, dem Zuschauer den Eindruck zu vermitteln, dass das Wichtigste darin besteht, das Leben zu genießen, und um ihm diese Kraft zu verleihen, benutzen die Schöpfer das einfachste Mittel, nämlich den Kontrast. Der Kontrast zwischen Grau und Farbe, zwischen Leben und Tod, zwischen Aufgeben und Entschlossenheit... Und damit man als Zuschauer es richtig genießen kann, sind die Autoren bereit, es zu übertreiben, die Gesetze der Physik zu biegen und in dem Anime all diese Dinge einzubringen, inklusive solcher Unsinnigkeiten wie der Zombie-Hai, und es funktioniert wunderbar - es sei denn, man ist jemand, der Logik und Realismus erwartet, dann verliert die Serie bereits mit dem ersten Sprung des Hauptcharakters von einem Dach auf eine Gruppe von Zombies an Glaubwürdigkeit. Genauso ahne ich, dass das, was im Anime funktioniert, wo man die Physik biegen und Effekte stark betonen kann, in einem Spielfilm sehr dumm aussehen kann, aber ich habe keine Absicht, mich damit zu überzeugen, ob ich recht habe. Ich habe die Serie sehr genossen, sie hat eine der besten Openings, die buchstäblich die Liebe zum Leben in die Welt schreien und das, wovon sie handelt, verdeutlichen. Auf der anderen Seite bin ich ein wenig verärgert darüber, dass die Produktion es nicht geschafft hat und aufgrund der dreimonatigen Unterbrechung in der Ausstrahlung hat sie meinen Hype größtenteils getötet, sogar so sehr, dass ich gestern, als die letzten drei Folgen herauskamen, statt dem unermesslichen Wunsch, sie sofort anzusehen, nur so etwas wie "das hat jetzt so lange gedauert, das wartet jetzt auch bis morgen" empfunden habe. Es ist schön, dass das Studio BUG FILMS seine Mitarbeiter nicht überlastet und offen zeigt, dass die Praktiken einiger anderen Unternehmen inakzeptabel sind und es besser ist, eine Pause während der Entwicklung des Anime einzulegen, um sicherzustellen, dass alle Folgen zu 100% Qualität haben und nicht nur zu etwa 30 %, aber eine dreimonatige Pause in der Ausstrahlung verursacht trotzdem gewisse Schäden, denn wenn ich die Serie in einem Rutsch geschaut hätte (oder vielleicht auch mit einer wöchentlichen Pause, wie es manchmal üblich ist) und auf der Welle gesurft wäre, hätte ich ihr wahrscheinlich mehr als nur starke 4* gegeben. Andererseits kann man es auch als meinen Fehler betrachten, ich kann schließlich Serien erst sehen, wenn die letzte Folge erschienen ist, und nicht kontinuierlich. Aber ich bin schließlich ein Konsument, ich habe immer rech und muss mich nicht anpassen, daher 8,4/10. (26.12.2023) (weniger) (mehr)