Club Zero
Club Zero
Regie:
Jessica HausnerKamera:
Martin GschlachtMusik:
Markus BinderBesetzung:
Mia Wasikowska, Luke Barker, Ksenia Devriendt, Florence Baker, Samuel D Anderson, Gwen Currant, Sam Hoare, Sidse Babett Knudsen, Elsa Zylberstein (mehr)Inhalte(1)
Eine junge Lehrerin kommt an ein Internat für junge Menschen mit reichen Eltern. Hier soll sie einen Kurs für bewusste Ernährung geben. Bei den Jugendlichen kommt das gut an, denn es geht um Wichtiges, bzw. Gewichtiges und wichtig möchten sie gern alle sein: Gesundheit, Klima, Selbstfürsorge und nicht zuletzt: den Kapitalismus höchstpersönlich können sie mit individueller Ernährungstaktik in die Zange nehmen. Im Zentrum von Frau Novaks Lehre steht der Verzicht. Je weniger man zu sich nimmt, davon sind die Jugendlichen schnell zu überzeugen, desto größer die Selbstkontrolle, desto nachhaltiger ihr Effekt auf die Umwelt. Frau Novaks Lehre spricht nicht nur den Verstand ihrer Klasse an, sondern dringt auch tief in die zarten Seelen ein. Schnell befindet sich die Gruppe im Rausch des Fastens. Ein guter Gott ist schließlich jener, der selbst den Gesetzen der Biologie eins auswischen kann. Als bei den gut situierten und stets selbstreflektierten Eltern erste Sorgenfalten entstehen, haben sie die Macht über ihre Kinder schon längst verloren. Der Club Zero ist Wirklichkeit geworden. (Neue Visionen)
(mehr)Kritiken (4)
Der Veganismus ist schon out – iss gar nichts mehr und du wirst heilig werden. Die progressive Jessica Hausner kombiniert die tollen Industry-Exterieurs und -Interieurs mit einem industriellen Pulp-Hauch (das luxuriöse Haus ist unglaublich). Die Geschichte arbeitet mit mehreren Themen: mit der Gefahr der Manipulation eines Mentors, der Selbstfindung in der Pubertät und auf eine ironische Art und Weise auch mit den immer stärker ausgeprägten Ernährungstrends. Ihre abstrakte Welt mit Figuren, die einen Wes-Anderson-Charakter haben, ist verspielt, witzig und gleichzeitig auch ernst, aber immer noch nicht so reif, um einen tieferen und bleibenden Eindruck zu hinterlassen. [Cannes FF]
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From a healthy approach to lifestyle, to blindly riding the wave of modern trends, to chilling brainwashing and sectarianism. Club Zero has a very entertaining (in the black comedy sense) and thought-provoking premise that would make for a terrific eighty-minute film, the problem is that it doesn't have nearly enough depth to pull off its nearly two-hour running time. [KVIFF 2023]
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Ein leicht provokatives Bild mit bemerkenswertem Thema, aus dem es jedoch nur sehr oberflächliche Satire gelungen ist, die sich in Bezug auf die Kritik am konsumorientierten Verhalten unsicher bewegt. Einerseits ruft es zu einem verantwortungsbewussteren Ansatz in Bezug auf Essgewohnheiten auf, andererseits macht es sich über alternative Ernährungstrends lustig. Vor allem fehlt dem Film jedoch die Schärfe, er traut sich nicht, sich auf etwas wirklich Radikales einzulassen, schockiert oder verirrt niemanden. Visuell zieht es zwar die Aufmerksamkeit auf sich und operiert manchmal geschickt mit Motiven von Heuchelei und Elitismus in höheren sozialen Schichten und dem Aufbau eines Kults um eine Lehrerin, deren manipulativer Einfluss verheerende Auswirkungen auf Jugendliche hat. In allem anderen versagt es jedoch eher, nutzt nicht sein Potenzial aus und hinterlässt den Eindruck einer bloßen grotesken Festivalszene, deren anfängliche Warnung vor der expliziten Darstellung von Essstörungen nur eine leere Floskel ist.
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Jessica Hausner presented Little Joe at Cannes 2019, and Emily Beecham won Best Actress. Club Zero left Cannes this year without an award at Cannes, and yet for me it's a more accomplished film. But it's true that maybe it could have been a bit more extreme, like The Wave. Here we follow a group of students who sign up for a "mindful eating" course that ultimately leads to no eating at all. Under Ms. Novak's manipulative influence, the students are very passionate, even sectarian, about their project, and we can observe the reactions of their families. The film opens up many themes: nutrition trends, eating disorders, escalating beliefs (thoughts shape our reality, I can do anything if I think it – best portrayed in a disturbing, absurd yet brilliant vomiting scene). The film is funny, but at the same time tragic and especially brilliantly acted by the young cast. [Festival de Cannes 2023]
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